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Bereit für den nächsten Karriereschritt

Portraitfoto von HPI-Postdoc Pascal Lenzner

Pascal Lenzner, HPI-Postdoc im Bereich Algorithm Engineering, wird ab dem Wintersemester 2024/25 den Lehrstuhl für Theoretische Informatik mit der W3-Professur in Augsburg leiten. 2015 begann Pascal Lenzner am Lehrstuhl von Prof. Tobias Friedrich. Besonders am Herzen lag ihm seine Forschung im Bereich Algorithmische Spieltheorie und seine Lehre mit dem Fokus auf Problemlösekompetenzen. Es ist unter anderem auch ihm zu verdanken, dass die eher ungewöhnlichen Lehrveranstaltungen "Algorithmic Problem Solving" und "Competitive Programming" am HPI etabliert werden konnten.

„Ich hatte immer den Raum und die Möglichkeit, ungewöhnliche Ideen einfach mal auszuprobieren.“ 

Was Pascal Lenzner aus seiner Zeit am HPI mitnimmt – und was das mit einem Whiteboard Marker zu tun hat?! Außerdem: Ein Blick hinter die Kulissen. Jeden Tag, nach dem Mittag, versammeln sich Mitglieder des Fachgebiets Algorithm Engineering zum Spielen. Was es damit auf sich hat?  Hier zum Nachlesen, das vollständige Interview:

Frage: Kannst du Dich noch an deinen ersten Tag am HPI erinnern? 

Ich kann mich nur noch dunkel an meinen ersten Tag am HPI erinnern. Kurz vorher bin ich Vater geworden und dann stand auch direkt die Vorlesungszeit vor der Tür - das war auf jeden Fall eine Zeit mit wenig Schlaf. Ich habe am ersten Tag mein Büro bezogen und mich gleich mit den Kolleg:innen, die ich alle schon gut kannte, ausgetauscht. Vermutlich gab es die übliche Spielerunde nach dem Mittagessen. Mir ging durch den Kopf, wie gut die Bedingungen am HPI sind und ich war schon sehr gespannt darauf, die Studierenden am HPI kennen zu lernen. 

Nachtrag „Spielerunde“, zur Erläuterung: Die Spielerunde ist eine Tradition. Jeden Tag treffen sich viele Mitglieder des Fachgebiets Algorithm Engineering, um gemeinsam, quasi zur Verdauung nach dem Mittag, ein paar Brett– oder Kartenspiele zu spielen. Ganz ohne Technik. Ein Spiel haben wir sogar eigenhändig weiterentwickelt - mit eigenen Spielkarten, darauf abgebildet: die Gesichter der Kolleg:innen. Als Abschiedsgeschenk habe ich von der Gruppe dann auch nochmal ein anderes  "personalisiertes" Spiel geschenkt bekommen. 

Wenn du Deine Zeit am HPI mit 3 Worten beschreiben müsstest – welche wären das?
Drei Worte: Intensiv, interaktiv, kollegial. Ich hatte das Glück, in einer großen und sehr vielfältigen Arbeitsgruppe zu sein. Mit vielen tollen Kolleg:innen und sehr interessierten Studierenden. Fast jeder Tag im Büro war voller Austausch, Spaß und neuen Ideen. Dies führte zu vielen Forschungs- und Lehrprojekten, oftmals auch parallel, so dass es auch eine sehr intensive Zeit war.      

Frage: Welche Themengebiete lagen Dir am HPI besonders am Herzen?  

Am HPI lag mir besonders meine Forschung im Bereich Algorithmische Spieltheorie und meine Lehre mit dem Fokus auf Problemlösekompetenzen am Herzen. In der Forschung konnte ich mich frei entfalten, mit den talentierten HPI-Doktoranden und Studierenden gemeinsam an spannenden Projekten arbeiten und neue Forschungsrichtungen starten. In der Lehre bin ich besonders stolz darauf, dass ich die eher ungewöhnlichen Lehrveranstaltungen "Algorithmic Problem Solving" und "Competitive Programming" mit aufbauen und am HPI etablieren konnte. Bei beiden Kursen geht es darum, auf spielerische Weise knifflige algorithmische Probleme in kleinen Teams zu lösen.  

Was hat Dich am HPI besonders geprägt?
Ich hatte immer den Raum und die Möglichkeit, ungewöhnliche Ideen einfach mal auszuprobieren.         
    
Frage: Ab dem Wintersemester startest Du als Professor an der Uni  Augsburg. Was werden Deine genauen Aufgaben sein?
Ich habe die Ehre, in Augsburg den Lehrstuhl für Theoretische Informatik leiten zu dürfen. Meine Aufgaben ändern sich dabei kaum: Auch in Augsburg werde ich gemeinsam mit Doktoranden und Studierenden an spannenden Themen forschen und ich werde mich auch dort stark in der Lehre einbringen. Spannend wird, dass ich nun meine eigene Forschungsgruppe aufbauen kann.

Gibt es etwas, dass du am HPI gelernt und auf jeden Fall mitnehmen wirst? 

Ich habe gelernt, dass Forschung und Lehre im Team noch viel mehr Spaß machen, als allein. Gerade in der Lehre ist es leider sehr selten, dass mehrere Lehrende gemeinsam eine Lehrveranstaltung entwickeln, gestalten und durchführen. Ich habe auch gelernt, dass ein Raum voller Whiteboards viel besser für einige Lehrveranstaltungen geeignet ist, als ein klassischer Hörsaal. Am liebsten würde ich den D-Space mit nach Augsburg nehmen.

Gibt es etwas, dass Dir fehlen wird?
Auf jeden Fall meine tollen Kolleg:innen am Fachgebiet Algorithm Engineering. Auch der wunderschöne HPI-Campus mit seinen tollen, alten Bäumen wird mir fehlen.    

Welche Ziele hast Du dir jetzt in deiner Forschung gesetzt? 

In meiner Forschung werde ich weiterhin versuchen, die Welt aus Sicht der algorithmischen Spieltheorie zu erklären. Ich freue mich darauf, auch in Augsburg neue Ideen in der Forschung und Lehre auszuprobieren - als Professor endlich mit einer langfristigen Perspektive. 

Vielen Dank für das Interview!

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Letzte Änderung: 04.09.2024