Hasso-Plattner-Institut25 Jahre HPI
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13.10.2007

Potsdam. Mehr als 80 der besten Nachwuchsinformatiker Deutschlands haben sich am Samstag (13. Oktober) zu einer Jubiläumsfeier am Potsdamer Hasso-Plattner-Institut getroffen: In 25 Endrunden des Bundeswettbewerbs Informatik hatten sie als Finalisten besonders fundiertes Fachwissen und hohe Begabung unter Beweis gestellt. Insgesamt nahmen gut 28.500 Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland an den 25 Wettbewerben teil, die seit 1980 ausgerichtet werden. Dabei wurden bisher 137 Bundessieger und 131 Preisträger ermittelt und gut 200.000 Euro an Preisgeldern ausgezahlt. Die Bundessieger werden von der Studienstiftung des deutschen Volkes gefördert. Inzwischen ist bereits der 26. Wettbewerb angelaufen.

Als Gastgeber wies Prof. Christoph Meinel, Direktor des Hasso-Plattner-Instituts, auf die Parallelen zwischen dem Anspruch des Bundeswettbewerbs Informatik und dem des HPI hin: "Gemeinsam wollen wir Deutschlands junge IT-Elite fördern". Generell gelte es, schon unter den Jugendlichen möglichst früh diejenigen zu entdecken, die fachlich und sozial die höchste Motivation und die größten Fähigkeiten hätten. Diese hoch talentierten jungen Leute müssten dann sehr individuell gefördert werden, sagte Meinel. Sein Institut arbeitet seit Jahren eng mit dem Bundeswettbewerb zusammen. 2005 richtete es die 23. Endrunde in Potsdam aus. Dr. Wolfgang Pohl, Geschäftsführer des Bundeswettbewerbs Informatik, betonte bei seinem Rückblick auf 25 Runden, dass der Wettbewerb viele Persönlichkeiten hervorgebracht habe, die in ganz unterschiedlicher Weise herausragten. Den seit Jahren zu beobachtenden Rückgang des Interesses Jugendlicher an der Informatik habe der Wettbewerb alleine nicht verhindern können. Hier sei ein koordiniertes Gesamtangebot unerlässlich, um mehr Talente für die Informatik zu begeistern.

Pohl bedauerte, dass unter den Teilnehmern an den 25 Endrunden nur wenige Frauen gewesen seien. Drei von ihnen waren zum Ehemaligen-Treffen ans HPI gekommen: die Bundessiegerinnen Lilly Kaufhold und Cornelia Strauß, beide 19 Jahre jung und aus Berlin, und Melanie Schmidt (24) aus Dortmund. Ein Teilnehmer aus der zweiten (1982) und dritten (1984) Endrunde war gewissermaßen "Alterspräsident" des Alumni-Treffens am HPI in Potsdam: Tilo Linz (42) aus Möhrendorf (bei Erlangen). Der Diplom-Informatiker ist heute Vorstand der Imbus AG, eines Spezialisten für die Qualitätssicherung und das Testen von Software.

Jochen Eisinger (27) aus Freiburg und Johannes Singler (27) aus Karlsruhe gehörten zu den Informatik-Cracks, die als Schüler an besonders vielen Bundeswettbewerben Informatik teilgenommen hatten. Eisinger, Finalist im Jahr 2000, wurde mittlerweile Vorsitzender des Alumni-Vereins des BWInf und war Mitveranstalter des Jubiläumstreffens am Samstag. Singler, der das Finale 1999 bestritt und seit vielen Jahren als Gutachter bei der Entwicklung und Bewertung der Wettbewerbsaufgaben und -lösungen hilft, ist derzeit Doktorand bei Prof. Peter Sanders (Uni Karlsruhe). Doktorvater Sanders wiederum war Bundessieger 1986.

Hintergrund zum Bundeswettbewerb Informatik

Den Bundeswettbewerb Informatik (www.bwinf.de) gibt es seit 1980. Er wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert sowie von den Landes-Kultusministerien unterstützt. Träger des Wettbewerbs sind die Gesellschaft für Informatik (GI) und die Verbund Informations- und Kommunikationstechnik der Fraunhofer-Gesellschaft. Schirmherr ist der Bundespräsident. Ziel ist es, Spitzentalente herauszufordern und zu fördern, die Computer nicht nur bedienen, sondern beherrschen wollen.

Kurzprofil Hasso-Plattner-Institut

Das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbH (HPI) in Potsdam ist Deutschlands universitäres Exzellenz-Zentrum für IT Systems Engineering. Als einziges Universitäts-Institut in Deutschland bietet es den Bachelor- und Master-Studiengang "IT Systems Engineering" an - eine praxisnahe und ingenieurwissenschaftlich orientierte Alternative zum herkömmlichen Informatik-Studium, die von derzeit 420 Studenten genutzt wird. Insgesamt 50 Professoren und Dozenten sind am HPI tätig. Es betreibt exzellente universitäre Forschung - auch für erste Adressen der Wirtschaft. Vor allem geht es um Grundlagen und Anwendungen für große, hoch komplexe und vernetzte IT-Systeme.