Hasso-Plattner-Institut25 Jahre HPI
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11.07.2008

Potsdam. Europas erste Innovationsschule für Studenten, die „School of Design Thinking“ des Potsdamer Hasso-Plattner-Instituts (HPI), hat den Abschluss ihres ersten Studienjahrs gefeiert. 40 kreative Querdenker, die seit Oktober 2007 mit der Methode des Design Thinking im teamorientierten erfinderischen Entwickeln für alle Lebensbereiche ausgebildet worden waren, präsentierten ihre Innovations-Projekte. Neben Stifter und Wissenschaftsmäzen Prof. Hasso Plattner, Prof. Günter Stock von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs waren am Freitag, 11. Juli, rund 200 Gäste zu der Festveranstaltung auf dem Campus Griebnitzsee in Potsdam-Babelsberg gekommen. Gefeiert wurde auch die Auszeichnung als „Ausgewählter Ort 2008“ durch die Standortinitiative „Deutschland –Land der Ideen“.

Prof. Hasso Plattner, Mitgründer und Aufsichtsratsvorsitzender des Softwarekonzerns SAP, sagte in seiner Rede: „Mit unseren beiden D-Schools an der Stanford-Universität und hier am HPI wollen wir einen Beitrag leisten, dem jungen, gut ausgebildeten Ingenieursnachwuchs zu befähigen, kreativ innovative und nutzerfreundliche Lösungen zu entwickeln.“

Am Ende ihres zweiten Semesters konnten die kreativen Querdenker der HPI School of Design Thinking neun innovative Lösungen präsentieren, die zusammen mit 13 externen Partnern entwickelt worden waren. Kooperiert wurde unter anderem mit Unternehmen und Institutionen wie Metro Group, Bundesdruckerei, Bundesagentur für Arbeit, Deutsche Messe, Immobilienscout24, Grundy Ufa, T-Mobile, Vattenfall und Siemens, aber auch mit Organisationen wie Lernmobil e.V. Berlin, Special Olympics und B.A.U.M.

Als erstes präsentierten die Design Thinker am Freitag ein einfach zu installierendes Anzeigesystem, mit dem Bewohner ständig über ihren Stromverbrauch informiert werden und Verbrauchslimits einstellen können, bei deren Überschreitung sie eine Nachricht erhalten. Danach stellten die Studierenden ein Orientierungssystem vor, mit dem sich geistig Behinderte einfacher selbständig in ihrer Stadt bewegen und mit anderen Menschen in Kontakt treten können. Außerdem präsentierten die kreativen Querdenker Lösungen, wie Drehbücher für TV-Serien effektiver entstehen könnten: die Studenten visualisierten den Schreibprozess, an dem die verschiedenen Autoren gemeinsam arbeiten und entwickelten Ideen, wie das System IT-basiert verbessert werden könnte.

Im Anschluss folgte die Auszeichnung des Hasso-Plattner-Instituts mit der School of Design Thinking als „Ausgewählter Ort 2008“. Pierre de Weck, Mitglied des Group Executive Committee der Deutschen Bank, betonte in seiner Laudatio, „Gute Ideen können die Welt verändern – und gemeinsam kreativ sein, damit kommt man oft weiter, als lange alleine zu grübeln. Das Hasso-Plattner-Institut in Potsdam will Studenten genau dazu ermutigen, mit dem in Europa einzigartigen Zusatzstudium „Design Thinking“ – also: erfinderisches Entwickeln. Studenten und Hochschullehrer können hier in Gruppen zusammenarbeiten, kreativ und fächerübergreifend. Denn wo die Gedanken wirklich frei sind, entstehen die guten Ideen von morgen.“

Das HPI wurde erstmals 2006 für sein innovatives IT-Studienangebot, anschließend für den bis dahin einmaligen Brückenschlag nach China und in diesem Jahr für den zukunftsweisenden Studiengang „Design Thinking“ ausgezeichnet.

Weitere sechs innovative Lösungen der D-School-Absolventen, die ausgestellt wurden, beschäftigen sich unter anderem damit, wie Lebensmittel auch außerhalb der Öffnungszeiten in den Haushalt des Kunden gelangen können und man Menschen mit der Intention, sich sozial zu engagieren, mit guten Ideen unterstützten kann. Detaillierte Informationen zu den Abschlussprojekten finden Sie auf unserer Website www.hpi-web.de/presse.

 

Hintergrundinformationen zur Ausbildung im Design Thinking

Das zweisemestrige Zusatzstudium am Hasso-Plattner-Institut in Potsdam-Babelsberg (S-Bahnhof Griebnitzsee) richtet sich an Studierende, die kurz vor dem Diplom-, Master- oder Magister-Abschluss in ihrer Disziplin stehen oder kürzlich ihr Fachstudium beendet haben. Pro Semester werden höchstens 40 Studierende angenommen. Studiengebühren fallen nicht an. Die Ausbildungsdauer beträgt ein Jahr - bei zwei Präsenztagen in Potsdam pro Woche. Der erfolgreiche Abschluss wird mit einem Zertifikat des renommierten Instituts bescheinigt. Modell hat die berühmte „d.school“ der US-Eliteuniversität Stanford im Silicon Valley gestanden, das Schwesterinstitut des Potsdamer HPI. Revolutionär an der neuen akademischen Zusatzausbildung ist, dass sowohl die drei bis vier Studenten pro Lerngruppe als auch ihre Professoren und Dozenten jeweils aus ganz unterschiedlichen Disziplinen kommen – und nur wenige aus der Informationstechnologie. So stammten beispielsweise die 40 Studierenden des ersten Jahrgangs aus 30 Fachgebieten – meist von Berliner und Brandenburger Universitäten und Hochschulen. Den Design Thinking-Studenten steht ein Dutzend erfahrener Professoren und Dozenten aus verschiedenen Fachbereichen der Wissenschaftslandschaft in der Metropolenregion zur Seite.

Bewerbungsfrist endet in wenigen Tagen!

Querdenkern aus allen Fachbereichen, die ab dem Wintersemester studienbegleitend lernen wollen, wie man in kleinen, multidisziplinären Teams innovative Produkte und Dienstleistungen für alle Lebensbereiche entwickelt, können sich nur noch bis zum 15. Juli bei der School of Design Thinking des Hasso-Plattner-Instituts bewerben. Darauf weist Prof. Ulrich Weinberg, der Leiter der Zusatzausbildung hin. Online-Bewerbungen sind bis zu diesem Termin noch möglich auf der Internetseite www.hpi.uni-potsdam.de/d-school/bewerbung.html.

Hinweise für Redaktionen:

Einzelberichte zu den verschiedenen Innovationsprojekten finden Sie auf unserer Website unter www.hpi-web.de/presse. Wir senden Ihnen auch gerne druckfähige Fotos von dem Event und den Innovationsprojekten zu, wenden Sie sich dazu bitte an presse(at)hpi.uni-potsdam.de.