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15.07.2010

Potsdam. Ein Team von Studenten der School of Design Thinking des Hasso-Plattner-Instituts hat ein multifunktionales Armband für Träger kardiologischer Implantate entwickelt. Es soll zum Beispiel Herzschrittmacher-Patienten helfen, sich am Arbeitsplatz auf mögliche Störquellen für Implantate und auf Gefahrensituationen einzustellen. Das Ergebnis ihres 12-wöchigen Abschlussprojekts stellten die jungen Innovatoren am 16. Juli anlässlich der Verabschiedung des dritten Absolventenjahrgangs der HPI School of Design Thinking vor. Projektpartner war die Schweizer Biolab AG, ein Technologie-Think Tank. Die Teammitglieder stammten aus ganz unterschiedlichen Disziplinen: von Humanmedizin über Informatik bis Medien- und Kommunikationswissenschaft.

„Viele Patienten haben in unseren Interviews gesagt, dass sie die Gefahr von Störquellen in ihrer Umgebung oftmals nicht einschätzen können“, erklärte Teammitglied Piotr Radojewski. Mit dem „Sensus“ genannten Armband sollen die Implantatträger deshalb künftig ganz genau erfahren, ob sie sich in einem potenziellen Störfeld befinden oder nicht.

„Die Armbandträger brauchen nicht ständig auf ein Display am Handgelenk zu schauen, sondern werden mit Hilfe von Vibration, Verengung und Temperaturwechsel benachrichtigt“, erläuterte Teammitglied Alexander Kamphorst. Während bei der Warnung vor Störfeldern das Sensus-Armband kalt wird, zieht es sich bei der Warnung vor einer Gefahrensituation zusammen. Dem Armbandträger bleibt somit genügend Zeit, um sich aus einer potenziellen Gefahrensituation heraus zu begeben. Der Implantatträger kann somit weiterhin zum Beispiel eine Industriemaschine bedienen oder ein Auto steuern.

Zudem vibriert Sensus, wenn der Träger oder ein Partner mit entsprechendem Armband die „Denk an Dich“-Funktion nutzt: „Die Frau eines Patienten kann ihrem Mann also mit Hilfe des entsprechenden Knopfs signalisieren, dass sie gerade in Gedanken bei ihm ist“, berichtete Studentin Franziska Häger. Umgekehrt funktioniert das natürlich genauso.

Ganz im Hintergrund steht bei dem innovativen Armband die eigentliche Hauptfunktion: das so genannte Remote Monitoring. Während der Patient mit dem Armband wieder gewohnt seiner Arbeit nachgeht, sendet Sensus über das Mobilfunknetz Vitaldaten an seinen Arzt, so dass der Gesundheitsstatus direkt überwacht werden kann und sich so die Nachsorgeintervalle verlängern – „statt alle drei bis vier Monate muss der Patient nun nur noch einmal im Jahr zum Arzt“, betont Student Philipp Frank.

 

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