Hasso-Plattner-InstitutSDG am HPI
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10.02.2015

Pressemitteilung

100. Promotion am HPI: Speichern von Daten in der Cloud wird zuverlässiger

Potsdam/Berlin. Das Hasso-Plattner-Institut hat die 100. Promotion seit Tätigkeitsaufnahme im Oktober 1999 feiern können. Maxim Schnjakin (36) verteidigte erfolgreich seine Dissertation zu „Cloud-RAID“, einer Methode zur Bereitstellung zuverlässiger Speicherressourcen in öffentlichen Clouds. HPI-Direktor und „Doktorvater“ Prof. Christoph Meinel sowie Prof. Andreas Polze, Vorsitzender der Prüfungskommission, gratulierten Schnjakin zu seinem Abschluss mit der Auszeichnung „magna cum laude“. Der Berliner arbeitet seit vergangenem Jahr als Wissenschaftler im Innovationsbereich der Bundesdruckerei.

Das von Schnjakin erforschte und entwickelte Verfahren vertraut die Daten eines Anwenders nicht einem einzigen Anbieter komplett an, sondern fragmentiert, verschlüsselt und verteilt sie automatisch auf verschiedene passende Speicherdienste. Dies geschieht gemäß den definierten individuellen Anforderungen des Anwenders. „Damit kann bei öffentlichen Clouds die Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit und Sicherheit der Daten erhöht werden“, erläuterte Schnjakin.

Sichergestellt sei, dass kein Anbieter in den vollständigen Besitz aller Datenfragmente komme. Zur Wiederherstellung der Originaldaten ist bei dem neuen System nur ein Teil der Datenblöcke nötig. Die Methode ähnelt dem Prinzip, mit dem im Hardware-Bereich mehrere physische Festplatten zu einem logischen Laufwerk verbunden werden, um höhere Datentransfer- und niedrigere Ausfall-Raten zu erreichen (RAID-Technologie, Redundant Array of Independant Disks).

In einer Ansprache zur Feier der 100. HPI-Promotion am Vorabend des Safer Internet Day erinnerte der Institutsdirektor daran, dass sich mit der neu entwickelten Methode die Gefahr eines möglichen Datenmissbrauchs im fremden Rechenzentrum verringere. Auf die 100 Promotionen zurückblickend berichtete Meinel, dass nach vorliegenden Informationen 70 Prozent der HPI-Doktoren in Unternehmen und 20 Prozent in wissenschaftlichen Einrichtungen angestellt seien. Rund zehn Prozent hätten ein eigenes Unternehmen gegründet. Von den 100 HPI-Doktoren sind neun Frauen.

Kurzprofil Hasso-Plattner-Institut

Das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbH (HPI) in Potsdam ist Deutschlands universitäres Exzellenz-Zentrum für IT-Systems Engineering. Als einziges Universitäts-Institut in Deutschland bietet es den Bachelor- und Master-Studiengang "IT-Systems Engineering" an – ein besonders praxisnahes und ingenieurwissenschaftliches Informatik-Studium, das von derzeit 480 Studenten genutzt wird. Die HPI School of Design Thinking, Europas erste Innovationsschule für Studenten nach dem Vorbild der Stanforder d.school, bietet pro Jahr 240 Plätze für ein Zusatzstudium an.

Insgesamt zehn HPI-Professoren und über 50 weitere Gastprofessoren, Lehrbeauftragte und Dozenten sind am Institut tätig. Es betreibt exzellente universitäre Forschung – in seinen neun Fachgebieten, aber auch in der HPI Research School für Doktoranden mit ihren Forschungsaußenstellen in Kapstadt, Haifa und Nanjing. Schwerpunkt der HPI-Lehre und -Forschung sind die Grundlagen und Anwendungen großer, hoch komplexer und vernetzter IT-Systeme. Hinzu kommt das Entwickeln und Erforschen nutzerorientierter Innovationen für alle Lebensbereiche. Das HPI kommt bei den CHE-Hochschulrankings stets auf Spitzenplätze. Mit openHPI bietet das Institut seit September 2012 ein interaktives Internet-Bildungsnetzwerk an, das jedem offen steht.