Hasso-Plattner-Institut25 Jahre HPI
 

11.04.2016

News

Internationale Wissenschaftler zu Gast bei HPI-Informatikkonferenz

Zum elften Mal haben sich auf dem jährlich stattfindenden "Symposium on Future Trends in Service-Oriented Computing" rund 100 Informatikforscher aus aller Welt am Hasso-Plattner-Institut (HPI) versammelt. Auf der Konferenz der Research School des HPI diskutierten Wissenschaftler aus den vier HPI-Standorten Potsdam, Kapstadt, Haifa und Nanjing am 7. und 8. April mit internationalen Kollegen und Experten aus der Wirtschaft.

Nachwuchswissenschaftler präsentieren ihre Forschung auf dem Symposium on Future Trends in Service-Oriented Computing. (Foto: HPI/K. Herschelmann)

Auf der Konferenz hat das HPI-Fachgebiet "Human Computer Interaction" vorgestellt, wie Informatiker in Zukunft Anwendungen für Blinde programmieren können. "Linespace" heißt die neue Technologie, mit der die Wissenschaftler blinden Menschen die Interaktion mit Computern unter Einsatz von 3D-Druckern ermöglichen wollen. Auf einem 1,40 x 1 Meter großen Display erstellt ein 3D-Drucker auf Befehl fühlbare Linien, was eine Bedienung komplexer Software nur mit Sprache und Gestik zulässt. So können Blinde auf dieser Oberfläche beispielsweise digitale Karten "ertasten" und nach Bedarf Ausschnitte vergrößern. Die Forscher haben auf dem Symposium eine Programmierumgebung für "Linespace" vorgestellt, mit der Informatiker die Plattform um neue Software ergänzen können.

Bildergalerie: Symposium on Future Trends in Service-Oriented Computing 2016

Ein Algorithmus schreibt Gedichte und Fortschritte der digitalen Kartografie

Richard Gabriel von IBM Research hat auf der Konferenz gezeigt, dass ein von ihm programmierter Algorithmus Haikus – eine japanische Gedichtform – so formulieren kann, dass eine Jury keinen Unterschied mehr zu von Menschen gedichteter Lyrik erkennt. Sein Programm beziehe nicht nur die Bedeutung von Wörtern und deren Synonymen mit ein, sondern auch ihren Klang, so Gabriel.

Vor welchen Herausforderungen die digitale Kartografie steht, hat Markus Jobst von der TU Wien präsentiert. Er stellte Konzepte vor, wie geografische Informationen durch kollaborative Arbeit zukünftig qualitativ verbessert und normiert werden können. Im Moment, so der Wissenschaftler "würde man sich, wenn man auf Basis der jeweiligen nationalen Geodaten eine Brücke von Österreich nach Deutschland baute, einfach verpassen". Er hob vor allem die Rolle einheitlicher geografischer Informationen bei internationalen Entwicklungsprojekten hervor.