Hasso-Plattner-Institut25 Jahre HPI
 

07.11.2007

Potsdam/Berlin/Hannover. Am zweiten IT-Gipfel, zu dem Bundeskanzlerin Angela Merkel am 10. Dezember mehr als 250 Spitzenrepräsentanten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft nach Hannover einlädt, soll sich jeder Bürger übers Internet beteiligen können. Darauf hat das Potsdamer Hasso-Plattner-Institut (HPI) hingewiesen. Es rief die Deutschen vier Wochen vor dem Treffen auf, den Gipfelprozess als "Blogger" aktiv zu beeinflussen. Über die Internetplattform  könnten persönliche Beiträge in die Expertendiskussionen eingespeist werden, sagte Prof. Christoph Meinel, der Direktor des Hasso-Plattner-Instituts. So plane die Bundesregierung zum Abschluss des Gipfels eine Gesprächsrunde, bei der auch die Vorstellungen einzelner Bürger aus dem Blog aufgegriffen und mit prominenten Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft diskutiert würden.

Gastgeber des zweiten IT-Gipfels der Bundesregierung wird die Deutsche Messe AG sein, die jährlich die Computermesse CeBIT ausrichtet. Gearbeitet werden soll in Hannover an Strategien zur Stärkung des IT-Standorts Deutschland im internationalen Wettbewerb. Messevorstand Ernst Raue sagte in einem Interview, es sei eine sehr gute Idee, Fachleute und auch Laien über das IT-Gipfelblog in die Diskussionsprozesse einzubeziehen.

"Uns als Wissenschaftler interessiert, ob und wie die Bürger eine solch neue interaktive Internet-Technologie nutzen, um damit Einfluss auf politische Prozesse zu nehmen", erklärte HPI-Direktor Prof. Meinel. Sein Institut, im Dezember 2006 Gastgeber des ersten nationalen IT-Gipfels, stellt die technische Basis des Gipfelblogs und die unabhängige Redaktion. Ohne großen Registrierungsaufwand kann jeder Internetnutzer eigene Beiträge in den IT-Gipfelblog einstellen sowie die Stellungnahmen von Experten und anderen "Bloggern" kommentieren. "Beiträge, die die Besucher des IT-Gipfelblogs selbst verfassen, erscheinen in derselben Ebene wie die Expertenstatements von Bundesministern und Vorständen von IT-Unternehmen", betonte Prof. Meinel.

Nach seinen Worten ist das, was bisher über die Seite www.it-gipfelblog.de eingespeist wurde, schon in die Vorbereitungsarbeiten von neun Gipfel-Arbeitsgruppen eingegangen. Gut 270.000 Mal wurde der Blog seit dem Start im Juni 2007 aufgerufen. Analysen der Besucherzahlen wie auch das Feedback der Benutzer führten bereits zu Anpassungen von Struktur, Funktionalität und Gestaltung der Plattform. "Wir Informatikwissenschaftler am Hasso-Plattner-Institut beobachten nun, wie im unmittelbaren Vorfeld des Gipfels die Chance zur elektronischen Bürgerbeteilung genutzt wird", so Prof. Meinel.

HPI-Studenten präsentieren Video-Podcasts vom Gipfel

Der Beitrag des Hasso-Plattner-Instituts zum zweiten IT-Gipfel umfasst aber mehr als nur den Blog. Während des Spitzentreffens werden HPI-Studenten auf der Plattform www.it-gipfelblog.de Video-Podcasts mit Interviews prominenter Teilnehmer veröffentlichen. 20 weitere Studierende des HPI dürfen als Beobachter am Gipfelgeschehen teilnehmen. Unmittelbar nach Verabschiedung aller Gipfelpapiere sollen die Dokumente auf dem Blog für die Öffentlichkeit verfügbar sein. Um die Kooperation der neun Arbeitsgruppen zu erleichtern, hat das HPI wie schon beim ersten IT-Gipfel einen Dokumentationsserver bereitgestellt.

Hintergrund Erster Nationaler IT-Gipfel 2006 am HPI

Am 18. Dezember 2006 fand am Hasso-Plattner-Institut in Potsdam der erste Nationale IT-Gipfel der Bundesregierung unter Teilnahme von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel sowie weiteren Vertretern von Bundesregierung und der deutschen IT- und Kommunikationswirtschaft statt. Acht themenspezifische Arbeitsgruppen erarbeiteten dabei Lösungen, um den IT-Standort Deutschland voranzubringen. Die Gipfelteilnehmer verabschiedeten mit der Potsdamer Initiative ein Papier mit 12 Punkten, in dem die Ergebnisse des Gipfels zusammengefasst sind. Auf der Archivseite des IT-Gipfels wie auch unter www.it-gipfelblog.de können alle Abschlussdokumente sowie umfangreiche Video- und Fotodokumentationen des Gipfels heruntergeladen werden.