Hasso-Plattner-Institut25 Jahre HPI
 

02.03.2007

Potsdam/Berlin. Ein von Bachelor-Absolventen des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) entwickeltes Computerprogramm wird künftig die virtuelle und dreidimensionale Wohnraumplanung erheblich erleichtern. Mit der neuen Software könnten selbst ungeübte Nutzer innerhalb weniger Minuten am Bildschirm eine ganze Wohnetage aufbauen und komplett mit Möbeln, Bodenbelag, Fliesen, Tapeten und Beleuchtung ausstatten, berichteten die acht Studenten beim "Bachelorpodium" in Potsdam. Dort präsentierten sie rund 200 Entscheidern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft ihre Ergebnisse.

Der innovative Wohnraumplaner ist die Weiterentwicklung eines Systems des Berliner IT-Unternehmens 3D Media Mind. "Wir konnten mehr Funktionen einbauen und die Bedienung vereinfachen", sagte Janet Bieneck, Sprecherin des Bachelorteams. So ist es nun mit wenigen Maus-Klicks möglich, mehr als 100.000 virtuelle Modelle von realen Wohnraum-, Ausstattungs- und Material-Objekten auszuwählen und zu platzieren.

"Bisher waren die meisten 3D-Programme für die Haus- und Raum-Planung viel zu kompliziert aufgebaut, vom Nutzer nicht leicht zu verstehen und hatten keine zeitgemäße 3D-Grafik", stellte HPI-Bachelor Rico Richter fest. Vorteil der neuen Lösung: Auch Handwerksfirmen, Raumausstatter und Möbelanbieter haben nun eine moderne, interaktive Plattform für die Präsentation. Die 3D-Grafik arbeitet auch bei komplexen Szenarien voll interaktiv und beherrscht dabei selbst den Schattenwurf. "Sogar eine Preisberechnung ist möglich", betonte Richter. Vor einer Kaufentscheidung kann der Verbraucher als nicht nur wirklichkeitsgetreu prüfen, ob die Optik im neuen oder veränderten Heim stimmt, sondern auch ob der Kostenrahmen eingehalten wird.

Das Bachelorprojekt im HPI-Fachgebiet Computergrafische Systeme wurde von Prof. Dr. Jürgen Döllner betreut. Projektpartner 3D Media Mind GmbH bereitet derzeit das System für ein Haus- und Raumplanungs-Internetportal auf (www.mydomicile.com).

 
Bachelorpodium - Ausweis der praxisnahen Ausbildung am HPI

Das "Bachelorpodium" des Hasso-Plattner-Instituts gibt es schon seit dem Jahr 2005. Seitdem präsentieren die Bachelorstudenten des HPI einmal im Jahr öffentlich die Ergebnisse ihrer Praxis-Projekte, die sie in Teams von vier bis acht Studenten am Ende ihres Bachelorstudiums bearbeitet haben. Sie zeigen, wie sie zwei Semester lang - von ihren Professoren angeleitet - größere praktische Aufgaben der Informationstechnologie eigenverantwortlich angepackt und welche innovativen Lösungen für Wirtschaft und Gesellschaft sie dabei entwickelt haben. Projektgeber sind renommierte Unternehmen und Institutionen aus ganz Deutschland. Eine Übersicht über die laufenden Projekte gibt die HPI-Internetseite.

Kurzprofil Hasso-Plattner-Institut

Das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbH (HPI) in Potsdam ist Deutschlands universitäres Exzellenz-Zentrum für IT Systems Engineering. Als einziges Universitäts-Institut in Deutschland bietet es den Bachelor- und Master-Studiengang "IT Systems Engineering" an - eine praxisnahe und ingenieurwissenschaftlich orientierte Alternative zum herkömmlichen Informatik-Studium, die von derzeit 360 Studenten genutzt wird. Insgesamt 50 Professoren und Dozenten sind am HPI tätig. Es betreibt exzellente universitäre Forschung - auch für erste Adressen der Wirtschaft. Vor allem geht es um Grundlagen und Anwendungen für große, hoch komplexe und vernetzte IT-Systeme.