Hasso-Plattner-Institut25 Jahre HPI
 

02.06.2008

Berlin/Potsdam. Europas erste Innovationsschule für Studenten, die „School of Design Thinking“ des Potsdamer Hasso-Plattner-Instituts (HPI), sucht nach neuen Querdenkern aus allen Fachbereichen. „Wer ab dem Wintersemester studienbegleitend lernen will, wie man in kleinen, multidisziplinären Teams innovative Produkte und Dienstleistungen für alle Lebensbereiche entwickelt, kann sich bis zum 15. Juli online bei uns bewerben“, sagt Prof. Ulrich Weinberg und verweist auf die Internetseite www.hpi.uni-potsdam.de/d-school/bewerbung.html. Weinberg ist Leiter der im Oktober 2007 von SAP-Gründer Hasso Plattner geschaffenen Zusatzausbildung im teamorientierten erfinderischen Entwickeln.

Das zweisemestrige Zusatzstudium am Hasso-Plattner-Institut in Potsdam-Babelsberg (S-Bahnhof Griebnitzsee) richtet sich an Studierende, die kurz vor dem Diplom-, Master- oder Magister-Abschluss in ihrer Disziplin stehen oder kürzlich ihr Fachstudium beendet haben. Pro Semester werden höchstens 40 Studierende angenommen. Studiengebühren fallen nicht an. „Die Ausbildungsdauer beträgt ein Jahr - bei zwei Präsenztagen in Potsdam pro Woche. Der erfolgreiche Abschluss wird mit einem Zertifikat unseres Instituts bescheinigt“, berichtet Prof. Christoph Meinel, der Direktor und Geschäftsführer des HPI. 

Modell hat die berühmte „d.school“ der US-Eliteuniversität Stanford im Silicon Valley gestanden, das Schwesterinstitut des Potsdamer HPI. Revolutionär an der neuen akademischen Zusatzausbildung ist, dass sowohl die drei bis vier Studenten pro Lerngruppe als auch ihre Professoren und Dozenten jeweils aus ganz unterschiedlichen Disziplinen kommen – und nur wenige aus der Informationstechnologie. So stammen beispielsweise die 40 Studierenden des ersten Jahrgangs aus 30 Fachgebieten – meist von Berliner und Brandenburger Universitäten und Hochschulen. Ihnen steht ein Dutzend erfahrener Professoren und Dozenten aus verschiedenen Fachbereichen der Wissenschaftslandschaft in der Metropolenregion zur Seite.

Während im ersten Semester vorwiegend vom Teaching-Team selbst entwickelte Innovationsaufgaben von den Studenten bearbeitet wurden, kommen im zweiten Semester die Aufgaben von externen Partnern. „Bereits nach einem Semester ist es der School of Design Thinking gelungen, eine Reihe großer Unternehmen für die Innovationsarbeit der Studenten zu interessieren. In neun Projekten arbeiten unsere Studenten mit 13 Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen zusammen“, berichtet HPI-Direktor Prof. Meinel. Darunter befinden sich große Konzerne wie Siemens, Vattenfall und die Metro AG, Firmen wie die Deutsche Messe AG aber auch kleine Startups wie die Berliner „Betterplace Foundation“ sowie der für umweltbewusste Unternehmensführung eintretende B.A.U.M.e.V..

In drei „Classes“ mit jeweils drei Projekten arbeiten die Studierenden zwölf Wochen lang an sogenannten „Design-Challenges“ - Innovationsaufgaben, die im Vorfeld mit den Projektpartnern gemeinsam entwickelt worden sind. Immer geht es in erster Linie um Verbesserungen aus Sicht der Nutzer – wobei technologische wobei wirtschaftliche Aspekte nicht außer Acht gelassen werden.

So wird zum Beispiel gemeinsam mit den Partnern Berliner Lernmobil e.V. und Special Olympics an Ideen gearbeitet, die Autonomie geistig behinderter Menschen im städtischen Raum zu verbessern. Gemeinsam mit der Bundesdruckerei und T-Mobile wird untersucht, wie durch neue elektronische Personaldokumente die zwischenmenschlichen Beziehungen vertrauensvoller gestaltet werden können. Für die Bundesagentur für Arbeit und die Wohnungssuchmaschine Immobilienscout24 forschen die Studierenden nach effizienteren Such- und Finde-Strategien und mit Europas größtem TV-Serienproduzenten Grundy-UFA arbeiten die Studierenden an Verbesserungen für den Entwicklungsprozess von Fernsehserien.

„Wir freuen uns sehr über die überaus positive Resonanz, mit der die School of Design Thinking in so kurzer Zeit in der deutschen Wissenschafts- und Wirtschaftslandschaft aufgenommen wurde. Dieses breite inhaltliche Projekt-Spektrum zeigt, dass Design Thinking in vielen Lebensbereichen zur Anwendung kommen kann und zur Innovationskraft in Deutschland einen Beitrag leisten wird“, so Prof. Weinberg.

Am 11. Juli sollen aber die Ergebnisse der neun Projekte präsentiert werden. Dann ist das renommierte Hasso-Plattner-Institut zum dritten Mal in Folge „Ausgewählter Ort“ in der Innovationskampagne „Deutschland – Land der Ideen“ von Bundesregierung und deutscher Wirtschaft. Gefeiert wird, dass die HPI School of Design Thinking ihr erstes Studienjahr abschließt. Und der, der nicht nur die innovative Idee zu allem hatte, sondern sie auch erfolgreich in Palo Alto und Potsdam umsetzt, Prof. Hasso Plattner, wird dabei sein.

Hinweis:
Auch für die HPI-Studiengänge Bachelor und Master of Science IT-Systems Engineering laufen derzeit Bewerbungsfristen. Lesen Sie dazu unsere gesonderte Mitteilung hier www.hpi.uni-potsdam.de/presse/mitteilung/beitrag/neue-termine-und-modalitaeten-fuer-bewerber-um-studienplatz-it-systems-engineering-am-hpi.html