Hasso-Plattner-InstitutSDG am HPI
 

03.07.2009

Potsdam. Ein neuartiges Krebsstatistikportal fürs Internet sowie weitere elf innovative Lösungen der Informationstechnologie haben Bachelorstudenten-Teams des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) zum Abschluss ihres Studiums vorgestellt. Auf dem sechsten Bachelorpodium des HPI präsentierten die 80 Studierenden die Ergebnisse ihrer zweisemestrigen Praxisprojekte, darunter auch ein komfortables Analysesystem für die Leistungsabrechnung im Bahnverkehr sowie der Prototyp eines automatischen Satellitentestsystems. Gut 200 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft waren zum Bachelorpodium nach Potsdam gekommen. Mit im Publikum saßen auch Vertreter der Projektpartner. Zu diesen gehörten beispielsweise Post, Bahn, SAP, Siemens, Autodesk und SES Astra sowie Behören und Institutionen.

Das zusammen mit Experten des Tumorzentrums Land Brandenburg e.V. entwickelte Krebsstatistik-Portal ist das erste seiner Art in Deutschland. Die von den HPI-Studenten präsentierte Lösung ermöglicht es Onkologen, Statistiken über Krankheits- und Behandlungsverläufe übers Internet abzurufen und zu analysieren. Eine andere Bachelorgruppe stellte ein System vor, das der Deutschen Bahn bei der Analyse des komplexen Regelwerks der Leistungsabrechnung helfen soll. Einsatzbereich ist der Personenverkehr. Eine weitere Studentengruppe demonstrierte ihr neuartiges System für automatisierte Tests von Kommunikationssatelliten im All. Die Lösung soll die Ingenieure bei der globalen Verteilung der Tests auf die Bodenstationen sowie bei der Durchführung und Auswertung unterstützen.

Zwei Teams von Studierenden des HPI stellten neuartige Lösungen für dreidimensionale Computergrafiken vor. Ein entwickeltes Programm hilft zum Beispiel dabei, virtuelle 3D-Stadtmodelle intuitiv und interaktiv zu überarbeiten: Wo bislang fotorealistische Ansichten vorherrschen, können nun ausdrucksstarke Illustrationen erzeugt werden, die Besonderheiten hervorheben – etwa in der Anmutung einer Bleistiftzeichnung. Außerdem wurde ein interaktives 3D-Modell des Potsdamer Uni-Campus entwickelt. Das brandneue Kiosksystem, das zum Beispiel in Bahnhöfen, Einkaufszentren oder im Rathaus platziert werden kann, verwendet einen berührungsempfindlichen großen Bildschirm. Fasst man auf ihm die virtuelle 3D-Welt an, kann sich auch der ungeübte Nutzer einfach durch das Potsdamer Universitätsgelände bewegen.

Superschnelle betriebswirtschaftliche Analysen möglich gemacht
Nicht weniger als die „Revolution der Strategieplanung von Großunternehmen“ kündigte ein anderes Studententeam auf dem HPI-Bachelorpodium an. Es zeigte den mehr als 200 Gästen neue Wege zu superschnellem Datenbankeinsatz für betriebswirtschaftliche Analysen auf. Diese Wege waren im Rahmen des Projekts mit Experten des Softwarekonzerns SAP AG entwickelt worden.

„Ein Dirigent für viele Posthörner“ überschrieb eine weitere Gruppe von Bachelorstudenten die Präsentation ihres Lösungsansatzes. Der entwickelte Prototyp integriert interne Dienstleistungen der Deutschen Post und verwirklicht innovative Ideen zur vereinfachten Bedienung und Verteilung sowie zur Sicherheit einzelner Programme für Kundenverwaltung, Briefmarkendruck und Paketverfolgung.

Erheblich reduzierten Entwicklungs- und Simulationsaufwand für Autosoftware verspricht eine Lösung, die eines der Teams auf dem HPI-Bachelorpodium erläuterte. Die Studierenden setzten auf dem Branchenstandard für den Automobilsektor auf und tüftelten ergänzende Werkzeuge für die Softwareentwicklung aus.

Die übrigen Projektergebnisse der HPI-Bachelorstudenten bieten eine neue Internetplattform, über die man sich in Sachen Modellierung von Teamarbeitsabläufen austauschen kann, stellen wieder verwendbare Softwarekomponenten („Dienste“) von Unternehmen abgesichert übers Internet anderen Interessenten bereit, erleichtern die Zusammenarbeit weltweit verteilter Softwareentwickler-Teams und helfen bei der Optimierung von Abrechnungssystemen in Mobilfunknetzen.

Bachelorpodium – Ausweis der praxisnahen Ausbildung am HPI

Das „Bachelorpodium“ des Hasso-Plattner-Instituts gibt es schon seit dem Jahr 2005. Seitdem präsentieren die Bachelorstudenten des HPI einmal im Jahr öffentlich die Ergebnisse ihrer Praxis-Projekte, die sie in Teams von vier bis acht Studenten am Ende ihres Bachelorstudiums absolviert haben. Sie zeigen, wie sie zwei Semester lang - von ihren Professoren angeleitet - größere praktische Aufgaben der Informationstechnologie eigenverantwortlich angepackt und welche innovativen Lösungen für Wirtschaft und Gesellschaft sie dabei entwickelt haben. Projektgeber sind renommierte Unternehmen und Institutionen aus ganz Deutschland.

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