Hasso-Plattner-Institut25 Jahre HPI
 

17.07.2009

Potsdam/Berlin. An Europas erster Innovationsschule für Studenten, der „School of Design Thinking“ des Potsdamer Hasso-Plattner-Instituts (HPI), hat am Freitag, 17. Juli, der zweite Jahrgang sein interdisziplinäres Zusatzstudium abgeschlossen. Die 40 Absolventen – sie stammen aus rund 30 verschiedenen Studiengängen an 17 Berliner und Brandenburger Hochschulen – erhielten ihre Zertifikate aus der Hand von HPI-Direktor Prof. Christoph Meinel und Prof. Ulrich Weinberg, dem Leiter der Schule. Zuvor hatten die Studierenden acht Innovationen präsentiert, die im zweiten Fachsemester zusammen mit den Projektpartnern Metro Future Store Initiative, T-Home, DHL, SAP, Charité-Stiftung, Value5, Palomar5 und Land Brandenburg entwickelt worden waren.

Wie innerhalb von nur fünf Wochen Bürger und Landesbehörden in Teamarbeit neue E-Government-Lösungen entwickeln können, demonstrierte das erste Innovatoren-Team anhand seines Konzepts. Es trägt den Titel „Plan B – Brandenburg selber machen“.

Danach präsentierten Studierende der HPI School of Design Thinking ein neuartiges Kühlregalsystem für Milchprodukte. Es stellt die Verfügbarkeit von Ware mit ausreichendem Haltbarkeitsdatum sicher, kühlt stärker und verbraucht gleichzeitig weniger Energie als konventionelle Regale.

Beim Austüfteln eines neuen Formats für ein Innovationscamp der digitalen Generation entstand in einem weiteren studentischen Querdenker-Team die Idee einer Mehrzweckjacke als eine Art tragbare Privatsphäre. Das neuartige Kleidungsstück lässt sich stufenweise bis hin zu einem abschirmenden Zylinder entfalten, um Rückzugsmöglichkeiten inmitten einer Tagung zu bieten.

Anschließend zeigten Design Thinker, wie sie mit einem mobilen Flachbildschirm in Lebensgröße geografisch getrennt voneinander wohnenden Menschen das Erleben klassischer Alltagssituationen erleichtern wollen – etwa beim gemeinsamen Kochen oder beim Vorlesen von Geschichten. Das Telepräsenzsystem ist für Nutzer von schnellen Internetanschlüssen gedacht.

Vorgestellt wurde auch ein neu entworfenes Hilfsmittel für die Notaufnahme von Kliniken. Es soll vor allem alte, demente Patienten von der Krankenhaushektik abschirmen, ihnen eine beruhigende Privatsphäre ermöglichen und das Personal alarmieren, falls der Kranke aus dem Bett aufstehen und die Notaufnahme verlassen möchte.

Wie sie sich den Paketdienst der Zukunft in Innenstädten vorstellt, präsentierte eine andere Gruppe von Studierenden. Nach ihrer Idee funktioniert er als soziales Netzwerk, bei dem jeder mit anpackt: Durch eine Kurzmitteilung auf dem Handy erfährt jeder Netzwerker, an welcher Stelle ein Päckchen zur Mitfahrt auf seiner gewählten Route wartet.

Mit einem Satz einfacher, handfester Werkzeuge, der Managern bei der Planung und Einführung komplexer Unternehmens-Software helfen soll, wartete eine weitere studentische Erfindergruppe auf. IT-unterstützte Geschäftsprozesse können so von den Beteiligten an einem Tisch und mit anfassbaren Mitteln fast spielerisch visualisiert werden.

Die Präsentationsserie schloss eine Design Thinker-Gruppe ab, die mit einem multimedialen Baukastensystem die Motivation von Telearbeitern mit ihrem Auftraggeber fördern will. Die innovative Lösung umfasst unter anderem kurze Videos, intelligente und personalisierte Feedbacksysteme und eine Art monatliches Zeugnis per Telefonat.