Hasso-Plattner-Institut25 Jahre HPI
 

03.07.2009

Potsdam. Eine studentische Projektgruppe des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) hat eine Software für die Erstellung nicht-photorealistischer 3D-Visualisierungen entwickelt. Damit erhalten Anwender die Möglichkeit, solche illustrativen Effekte, die bewusst von der realistischen Darstellung abweichen, interaktiv und intuitiv zu nutzen. Ihr gemeinsam mit dem Unternehmen Autodesk umgesetztes Projekt stellten die sieben Studierenden auf dem Bachelorpodium am 3. Juli 2009 vor. Gut 200 Entscheider aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft waren zu diesem Anlass nach Potsdam gekommen.

„Um ausdrucksstarke Bildinhalte zu generieren, setzen nicht-photorealistische Wiedergabeverfahren bewusst Erfahrungen und Leitlinien der traditionellen Illustration, des Graphikdesigns und der Kunst ein“, erläuterte Daniel Müller, Sprecher der Bachelorprojektgruppe. Sein Team schuf eine Entwicklungsumgebung, mit der 3D-Grafikeffekte dynamisch erstellt und experimentell erprobt werden können – dies „in Echtzeit“, also ohne Zeitverzögerung. Damit könne der Nutzer komplexe computergrafische Effekte mit Hilfe der einfach zu erlernenden Programmiersprache LUA und der weit verbreiteten OpenGL Shading Language leicht, effektiv und schnell erstellen, sagte der HPI-Student. Die Verwendung einer semantischen Datenbank ermögliche es dem Nutzer, zusätzliche Informationen für die Darstellung virtueller Objekte zu verwenden.

„Es soll dem Nutzer möglich sein, verschiedene Stilmittel aus der Kunst unproblematisch und schnell auf dreidimensionale Objekte zu übertragen, ohne jedes Mal erneut mit der Arbeit beginnen zu müssen“, erklärte Müller. Angestrebt wurde ein Effekt, der virtuelle 3D-Stadtmodelle zum Beispiel wie Bleistiftzeichnungen erscheinen lässt. „Mit den bisherigen Möglichkeiten war dies sehr zeitaufwändig und nur schwer möglich; dies hat letztlich zu dem Entschluss geführt, unseren neuartigen Ansatz für die Komposition von Grafikeffekten zu wählen“, ergänzte der Teamsprecher.

Betreut wurde die Bachelorprojektgruppe von Prof. Dr. Jürgen Döllner, Leiter des Fachgebiets Computergrafische Systeme. Als Schwerpunkt wird dort an Visualisierungsmethoden für virtuelle Stadtmodelle gearbeitet und untersucht, welche verschiedenen Darstellungs- und Interaktionsmöglichkeiten die praktische Nutzung intuitiver gestalten.

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