Hasso-Plattner-Institut25 Jahre HPI
 

19.02.2010

Potsdam. Bessere Grundschulbildung in Deutschland ist nicht trotz, sondern wegen kultureller Vielfalt unter den Schülern möglich. Das ist das Ergebnis eines fünftägigen Workshops von Europas erster Innovationsschule für Studenten, der HPI School of Design Thinking des Hasso-Plattner-Instituts. Unter Anleitung von HPI-Stifter Prof. Hasso Plattner und Prof. George Kembel  (Stanford University) präsentierten die Studierenden in einer öffentlichen Veranstaltung unter dem Titel „Neue Chancen für die Grundschule“ am Freitagnachmittag sieben innovative Ideen. Zum Beispiel schlugen sie stark veränderte Schulräume mit unterschiedlichen „Bedürfniszonen“ und spaßige Lernspiele vor, bei denen Gemeinsamkeiten und Unterschiede als bereichernd empfunden werden. Ältere Grundschüler sollten, so die Studierenden, die jüngeren sozial betreuen und sich dabei interkulturelle Fähigkeiten aneignen. Für die Grundschullehrer schlugen sie unter anderem eine angenehmere Arbeitsumgebung und Unterstützung durch Kultur-Berater und -Scouts vor.

HPI-Stifter Hasso Plattner wies auf die Notwendigkeit hin, den Kindern aus Immigrantenfamilien die deutsche Sprache so zu vermitteln, dass sie Freude daran haben. „Überhaupt müssen wir den Spaß zurück in die Schule bringen“, sagte der Wissenschaftsmäzen. Spaß zu haben bedeute aber nicht, ohne Anstrengungen durch Schulleben zu kommen. „Die Studierenden hier in Potsdam haben sich sehr leidenschaftlich mit der Aufgabe beschäftigt und faszinierende Ideen entwickelt, die man eigentlich sofort umsetzen kann“, lobte der Executive Director des Hasso Plattner Institute of Design at Stanford, Prof. George Kembel. Bei der Innovationsmethode Design Thinking gehe es nicht nur um erfinderisches Entwickeln, sondern um die Ausbildung junger Leute, die Innovationen für alle Lebensbereiche hervorbringen.

Unter anderem hatten sich die Workshop-Teilnehmer ein Bild von den Verhältnissen an verschiedenen Berliner Schulen und in Kindergärten sowie kulturellen Institutionen gemacht.

Bei der Präsentation der Ergebnisse im Hasso-Plattner-Institut trat die Breakdance-Truppe "Style Impact" der Kreuzberger Flying Steps Academy auf. Die vier 16- und 17-jährigen Jugendlichen aus Serbien, Bosnien, Ägypten und Südafrika hatten die Workshop-Teilnehmer bei ihren Recherchen in Berlin kennengelernt.

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