Hasso-Plattner-Institut25 Jahre HPI
 

07.05.2010

Potsdam/Palo Alto. Das Hasso-Plattner-Institut an der Universität Potsdam (HPI) hat seiner Schwester-Einrichtung an der Stanford University zum Ausbau gratuliert. Direktor Prof. Dr. Christoph Meinel überreichte seinen Kollegen vom Hasso Plattner Institute of Design at Stanford, Prof. David Kelley und George Kembel, am Freitag, 7. Mai, zum Bezug des neuen Gebäudes im Zentrum des Campus von Palo Alto ein symbolträchtiges Hightech-Geschenk. Es handelt sich um zwei kleine Kommunikationsroboter in Gestalt von Hasen. Übers Internet verbunden, sind sie in Palo Alto und Potsdam zum Beispiel in der Lage, E-Mails vorzulesen, die Uhrzeit beim Partnerinstitut anzusagen und mit Licht- und Bewegungssignalen "Emotionen" der Teams von einer Seite des Ozeans zur anderen zu übertragen.

Seinen Platz findet das Geschenk aus Deutschland im soeben für die „d.school“ umgebauten Peterson-Gebäude, einem der ältesten der kalifornischen Elite-Universität im Silicon Valley. Dort haben die Design Thinker nun bestmögliche Arbeitsbedingungen – mit flexibel einzurichtenden Projektbereichen für multidisziplinäre Teams. Gastdozenten und Experten, die vorübergehend in der Innovationsschule arbeiten, können dort in Appartements wohnen, was den Austausch intensiviert.

„Unsere Schwesterinstitute in Stanford und Potsdam verbindet seit Jahren mehr als der Name des Mäzens und Stifters“, sagte Meinel. Vielmehr gehe es darum, gemeinsam Innovationen für alle Lebensbereiche voranzutreiben, die bedürfnisgerecht, sehr gut nutzbar und wirtschaftlich erfolgreich seien. „An beiden Standorten verwirklichen wir die Vision einer neuartigen universitären Ausbildung, welche Trennendes zwischen den Disziplinen überwindet und eine Innovationskultur etabliert, zu deren wesentlichen Erfolgsfaktoren die Multidisziplinarität zählt“, betonte der Gast aus Potsdam. Von dort hatte das gesamte Team der HPI School of Design Thinking rund um Leiter Prof. Ulrich Weinberg eine Video-Grußbotschaft für die Feierlichkeiten in Palo Alto übermittelt.

Dank der neuen Räumlichkeiten kann die Kapazität am kalifornischen HPI von bisher gut 150 auf 400 Studienplätze erhöht werden. Auch an der HPI School of Design Thinking des Potsdamer Hasso-Plattner-Instituts wird die Zahl der Studienplätze bis zum Herbst diese Jahres schrittweise verdreifacht, sodass dann 120 kreative Querdenker pro Semester ausgebildet werden können.

 

Hintergrund Design Thinking

Die Innovationskultur Design Thinking hat ihre Wurzeln in Kalifornien, vor allem an der renommierten Stanford University in Palo Alto (Silicon Valley). Sie wird dort seit 2005 am Hasso Plattner Institute of Design at Stanford, kurz „d.school“ genannt, gelehrt. Stifter Prof. Hasso Plattner war es auch, der eine solche Innovationsschule für Studenten nach Europa brachte, indem er 2007 an seinem Institut in Potsdam die HPI School of Design Thinking einrichtete. Die Studierenden in Potsdam und Palo Alto arbeiten an echten Innovationsprojekten, die von renommierten Partnern aus Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft eingebracht werden. Die beiden Schwesterinstitute untersuchen die Design Thinking-Methode auch wissenschaftlich. In einem gemeinsamen Forschungsprogramm wird beispielsweise erforscht, wie die Methode mit den im Engineering sonst üblichen Herangehensweisen verbunden und in der Zusammenarbeit von verteilten Entwicklerteams räumliche und zeitliche Begrenzungen überwunden werden können. Das ein- und zweisemestrige Zusatzstudium am Hasso-Plattner-Institut in Potsdam richtet sich an Studierende, die kurz vor dem Diplom-, Master- oder Magister-Abschluss in ihrer Disziplin stehen. Für jeden Kurs werden höchstens 40 Studierende angenommen. Studiengebühren fallen nicht an. Die Ausbildung erfordert zwei Präsenztage in Potsdam pro Woche. Der erfolgreiche Abschluss wird mit einem Basic- bzw. Advanced-Zertifikat des HPI bescheinigt. Revolutionär an der neuen akademischen Zusatzausbildung ist, dass sowohl die fünf bis sechs Studenten pro Lerngruppe als auch ihre Professoren und Dozenten jeweils aus ganz unterschiedlichen Disziplinen kommen – und nur wenige aus der Informationstechnologie. So stammen beispielsweise die 40 Studierenden des dritten Jahrgangs aus 30 Disziplinen. Ihnen steht ein Team erfahrener Professoren und Dozenten aus verschiedenen Fachbereichen der Wissenschaftslandschaft in der Metropolenregion zur Seite. Bis zum 31. Juli können sich interessierte Querdenker für das kommende Wintersemester an der Innovatorenschule bewerben.

 

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