Hasso-Plattner-InstitutSDG am HPI
 

30.06.2010

Potsdam. Studenten des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) haben eine Software entwickelt, mit der mehrere Personen über das Internet gemeinsam in Echtzeit Diagramme erstellen können. Das siebenköpfige Team präsentierte sein Produkt bereits einem Publikum von 5.000 Entwicklern auf Googles größter Entwicklerkonferenz in San Francisco. Nun stellten sie das Ergebnis auch beim „Bachelorpodium“ am 2. Juli vor, zu dem gut 200 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft nach Potsdam gekommen waren.

Das Modellierungswerkzeug ist eine Erweiterung für den Web-Dienst „Google Wave“, eine neuartige Kollaborationsplattform, die bereits als Nachfolger der klassischen E-Mail gehandelt wird. Die Erweiterung basiert auf dem Open Source-Modellierungswerkzeug „Oryx Editor“, das am Hasso-Plattner-Institut entwickelt wurde und bereits vielfach in der Industrie zum Einsatz kommt. Mit der von den HPI-Studenten erweiterten Version können nun mehrere Personen gleichzeitig grafische Modelle bearbeiten und diskutieren.

„Unsere Software vereinfacht das Erstellen komplexer Modelle ganz erheblich“, erklärte Martin Krüger, Sprecher der Bachelorprojektgruppe. „Früher musste man spezielle Programme auf seinem Rechner installieren, um Diagramme zu erstellen. Per E-Mail wurden diese dann an Kollegen zur Ansicht geschickt, die anschließend Verbesserungsvorschläge machen konnten. Für unseren Editor ist nur noch ein Browser erforderlich – und die Kollegen können live mitarbeiten, während das Modell entsteht.“

HPI-Student Michael Goderbauer demonstrierte das Modellierungs-Tool in einem Vortrag auf der Google I/O 2010 in San Francisco, zu der jährlich mehrere tausend Software-Entwickler aus aller Welt reisen. In der „Developer Sandbox“ konnten interessierte Besucher die Software selbst ausprobieren. Die Gruppe war dort als einziges Studenten-Team neben Firmen wie IBM, SAP, Amazon und Hewlett-Packard vertreten. Auf der Webseite des Projektes (www.processwave.org) kann jeder den Editor ausprobieren, denn die Software steht zur freien Verfügung.

Betreut wurde das Team von HPI-Professor Mathias Weske, Leiter des Fachgebiets Business Process Technologies.

 

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