Hasso-Plattner-Institut25 Jahre HPI
 

19.05.2011

Potsdam. Am kommenden Mittwoch, 25. Mai, zeichnet das Hasso-Plattner-Institut Dr. Vinton Cerf, einen der beiden „Väter“ des Internets, als HPI Fellow aus. Dies geschieht im Rahmen eines Festkolloquiums um 11 Uhr im Hörsaalgebäude des Instituts. Der 67-jährige Netzpionier, der „Chief Internet Evangelist“ bei Google ist, wird zunächst in einem Festvortrag einen Blick in die Zukunft des rasant wachsenden Netzes werfen und Maßnahmen zur Sicherung der weiteren Entwicklung aufzeigen. Danach verleiht ihm HPI-Direktor Prof. Dr. Christoph Meinel die HPI Fellow-Medaille. Der Cerf-Vortrag und die Auszeichnung können im Internet unter www.tele-task.de live mitverfolgt werden.

Mit dem HPI Fellowship Award sind bereits Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel (2006), BITKOM-Präsident Prof. August-Wilhelm Scheer, Acatech-Präsident Prof. Henning Kagermann (beide 2007), Ministerpräsident a.D. Dr. Manfred Stolpe und Brandenburgs ehemalige Wissenschaftsministerin Prof. Johanna Wanka (beide 2009), Internetpionier Dr. Robert Kahn (ebenfalls 2009) sowie Stanford-Präsident Prof. John L. Hennessy (2010) ausgezeichnet worden.

Zum HPI Fellow ernannt werden Persönlichkeiten, die zukunftsweisende Innovationen in der Informationstechnologie hervorgebracht und sich in Wissenschaft, Politik und Wirtschaft in besonderem Maße für das HPI sowie für die IT-Forschung und -Nachwuchsförderung eingesetzt haben. Der US-Mathematiker und -Informatiker Cerf hatte von 1976 bis 1982 gemeinsam mit Dr. Robert Kahn das Internetprokoll TCP/IP entwickelt.

Cerf wird am Donnerstag, 26. Mai, um 16 Uhr den Hauptvortrag im Rahmen des 15. Leibniz-Kollegs an der Uni Potsdam halten. Darin geht es um die integrative Kraft des Internets. Dieser Vortrag wird wenige Tage später im Netz unter www.tele-task.de zu sehen sein. Das Leibniz-Kolleg beginnt bereits am Mittwochmittag mit Einführungsvorträgen. Neben anderen sprechen an diesem Tag die HPI-Wissenschaftler Prof. Dr. Patrick Baudisch, Prof. Dr. Felix Naumann und Dr. Harald Sack über Kommunikation mit immer kleiner werdenden mobilen Geräten, den Umgang mit extrem heterogenen Webdaten und die semantische Suche nach audiovisuellen Inhalten im Netz.

 

Hinweis für Redaktionen:

Das HPI lädt Sie herzlich zur Berichterstattung über den Besuch und die Auszeichnung des Internetpioniers Cerf ein. Bitte melden Sie sich bis spätestens Dienstag, 24. Mai, unter presse(at)hpi.uni-potsdam.de dafür an. Ein Portraitfoto von Vinton Cerf und ein Bild der HPI Fellow-Medaille finden Sie im Download-Bereich.

 

Hintergrund: Der Internetpionier und das Netz der neuen Generation

Dr. Vinton Cerf gestaltet die Weiterentwicklung des Internets aktiv mit. Er gehört zu den Verfechtern des neuen Netzstandards IPv6. Diese neuen Datenverkehrsregeln lösen das bisher gültige Protokoll ab, dessen Netzanschlussadressen (IP-Adressen) im Lauf dieses Jahres vollständig ausgeschöpft sein werden. Der Besuch des Internetpioniers in Deutschland erfolgt zwei Wochen vor dem weltweiten IPv6-Tag. Am 8. Juni soll ein 24-stündiger Probelauf stattfinden, in dessen Rahmen die weltweit größten Websites über die nächste Generation des Internetprotokolls erreichbar sein werden – parallel zum bisherigen Standard. Einen solchen Test hat es in dieser Größenordnung bislang noch nicht gegeben. Damit wollen Inhalte-Anbieter und Netz-Provider Erfahrungen mit der Alltagstauglichkeit sammeln sowie unerwartete Fehler und Probleme aufspüren. HPI-Direktor Prof. Christoph Meinel, der auch Vorsitzender des Deutschen IPv6-Rats ist, hat die deutsche Wirtschaft aufgerufen, sich an diesem Testlauf zu beteiligen. Damit will der Professor für Internet-Technologien und -Systeme vor allem Service Provider, Hardware-Hersteller, Betriebssystem-Anbieter und Internetfirmen motivieren, die Umstellung ihrer Dienste auf das neue Internetprotokoll in Angriff zu nehmen.

 

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