Hasso-Plattner-InstitutSDG am HPI
 

07.05.2012

Potsdam/Berlin. Wie das audiovisuelle Kulturerbe auch in der digitalen Welt sichtbar und verfügbar gemacht werden kann, präsentieren am 10. Mai ab 10 Uhr die Partner des Mediaglobe-Projekts innerhalb des Theseus-Forschungsprogramms. Auf der öffentlichen Veranstaltung im Berliner Theseus-Innovationszentrum werden neu entwickelte Verfahren und Technologien live vorgestellt und können ausprobiert werden. Teilnehmer sind Interessenten aus den Bereichen Medienarchive sowie Fernseh- und Film-Produktion. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie hatte das entsprechende Projekt gefördert, bei dem das Hasso-Plattner-Institut mit den Unternehmen Defa Spektrum, Flow Works und Transfer Media zusammenarbeitete.

Bei der Suche nach speziellen Inhalten in den stets wachsenden Videoarchiven kann der von HPI-Wissenschaftlern entwickelte „Semantic Media Explorer“ künftig audiovisuelle Inhalte automatisiert analysieren. Dem Benutzer wird die Möglichkeit geboten, ein großes Videoarchiv gewissermaßen „durchstöbernd“ zu erkunden. „Während klassische Suchmaschinen auf konkrete Suchanfragen exakte Treffer liefern, bietet die explorative semantische Suche unseres Semantic Media Explorers Unterstützung, wenn bereits die Formulierung einer präzisen Suchanfrage schwerfällt“, erläutert Dr. Harald Sack, Senior Researcher am HPI-Fachgebiet Internet-Technologien und -Systeme.

Durch semantische Verknüpfungen werde der Nutzer zu neuen Ideen und alternativen Suchergebnissen geführt, die ihm helfen, seine Suche zu konkretisieren, neue Zusammenhänge zu entdecken oder einfach nur durch ein Archiv zu "stöbern", so Sack. Der Semantic Media Explorer kombiniere neueste Medienanalyseverfahren, wie z. B. Audioanalyse, intelligente Schrifterkennung sowie visuelle Konzepterkennung in Videos und erschließe die Inhalte so bestmöglich. „Die so gewonnenen, inhaltsbeschreibenden Daten werden semantisch miteinander verknüpft und ermöglichen eine Entdeckungsreise durch die verborgenen Schätze im Archiv“, ergänzt der HPI-Wissenschaftler. Dabei werde der Anwender durch intuitiv bedienbare Benutzeroberflächen optimal unterstützt.

Die HPI-Forscher benutzten bei der Entwicklung des Semantic Media Explorers besonders effiziente Verfahren, mit denen die anfallenden riesigen Datenmengen in den neuen Hochleistungsrechnern des HPI-Spitzenforschungslabors Future SOC Lab verarbeitet werden. Das neueste Projekt der HPI-Wissenschaftler ist eine Internetplattform für audiovisuelle Medien. Sie wird gemeinsam mit der Technischen Informationsbibliothek Hannover (TIB) entwickelt. Das zukünftige AV-Portal soll den Zugang zu wissenschaftlichen Filmen aus Technik und Naturwissenschaften wie z.B. Computeranimationen, Vorlesungs- und Konferenzaufzeichnungen optimieren und deren Nutzung erleichtern.

Ziel ist es, die bisherige Text-Suche in bibliografischen Metadaten auf medien- und datenübergreifende Suchen auszuweiten. Dabei werden digitale Volltexte zum Beispiel mit numerischen Daten und Fakten, weitergehenden Forschungsinformationen, audiovisuellen Medien oder Visualisierungen unter einer einheitlichen Benutzeroberfläche integriert. 2014 soll das neue AV-Portal voll in Betrieb gehen.

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