Hasso-Plattner-InstitutSDG am HPI
 

16.05.2018

Pressemitteilung

Mit openHPI digitale Allgemeinbildung verbessern – jetzt überall und jederzeit

Stickige Klassenzimmer, überfüllte Uni-Hörsäle, schlecht ausgestattete Volkshochschulräume: Diese Probleme hat nicht, wer im Internet lernt. Orts- und zeitunabhängiges E-Learning wird immer populärer, bestätigt aus Anlass des Welttages der Informationsgesellschaft am 17. Mai das Potsdamer Hasso-Plattner-Institut (HPI). Dessen Internet-Plattform openHPI (https://open.hpi.de) macht kostenlose digitale Allgemeinbildung für alle möglich. Dank neuer App können die Onlinekurse nun wirklich überall und jederzeit genutzt werden – unterwegs in Bus, Bahn und Flugzeug oder zu Hause bzw. im Büro.

„Seit 2012 helfen wir mit unser Bildungsplattform openHPI, digitales Grundwissen in die Breite unserer Informationsgesellschaft zu tragen“, sagt HPI-Direktor Prof. Christoph Meinel. Damit wolle sein Universitätsinstitut dazu beitragen, dass immer mehr Menschen ihre Kompetenzen auf den Feldern Informationstechnologie und Innovation erweitern.

Die Palette der so genannten Massive Open Online Courses (MOOCs) umfasst Angebote für Einsteiger in die Informatik, aber auch für IT-Experten. Die Einsteiger-Kurse führen in Grundlagen ein und beschäftigen sich z.B. mit der Funktionsweise von Internet und World Wide Web, dem Aufbau von Datenbanken, der Funktionsweise von Suchmaschinen, mit Computer-Betriebssystemen, Programmiersprachen, Sicherheitsfragen und Technologien fürs vernetzte Haus. Experten-Angebote machen Fachpublikum mit Innovationen der Informatikforschung und neuesten Entwicklungen der IT-Wirtschaft vertraut. „Dazu gehören etwa auch Themen wie Industrie 4.0, neuestes IT-Recht für Software-Entwickler oder die Gründung eines IT-Start-ups“, sagt Meinel.

Nach seinen Worten sind mittlerweile fast 480.000 Kurseinschreibungen auf der Plattform openHPI registriert. Gut 170.000 Personen aus 180 Ländern gehörten derzeit zum festen Nutzerkreis der Kurse und Workshops in deutscher, englischer und chinesischer Sprache. Im Fokus haben Meinel und seine Wissenschaftlerkollegen drei Zielgruppen. Angesprochen werden zunächst einmal Schüler, Studenten und Bildungshungrige aller Altersstufen, welche die digitale Welt besser verstehen und sie mitgestalten wollen. „Einen sehr großen Teil unserer Nutzer machen aber auch Berufstätige aus“, betont Meinel. Diese benötigten vertiefte und neuste IT-Kenntnisse, um qualifiziert zu bleiben für ihren Job oder den nächsten Karriereschritt zu tun. Schließlich hilft openHPI auch Jobsuchenden, sich für den Wiedereinstieg in die digitalisierte Arbeitswelt zu qualifizieren.

Alle genießen es ganz offensichtlich, von der Fixierung auf definierte Zeiten und der Anwesenheit an festgelegten Orten befreit zu sein. Bei einem Fotowettbewerb zur Frage, was die weltweit bevorzugtesten Orte für das mobile Aufnehmen von Lernstoff sind, demonstrierten die Teilnehmer im Herbst 2017, wie flexibel und individuell sie sich ihre optimale Lernumgebung einrichten. „Viele Bilder zeigten selbstbestimmte und sehr behagliche Lernorte wie Luftmatratze, Gartenstuhl oder Hängematte“, berichtet Meinel.

Bilder von Küchentischen oder aus Straßencafés bewiesen dem openHPI-Team, dass die komfortable Möglichkeit zum flexiblen, genussvollen Unterbrechen des E-Learnings als wichtiger Pluspunkt geschätzt werden. „Ebenso geht es vielen Interessierten um effiziente Nutzung der Zeit, wie Bilder vom Lernen im Zug oder in der Kantine demonstrieren“, so Meinel. Bildung wird also immer häufiger häppchenweise, in Alltagspausen, aufgenommen – genau dann, wann es einem individuell in den Tagesablauf passt.

Auf dieses wachsende Bedürfnis haben die E-Learning-Experten des Hasso-Plattner-Instituts reagiert. Mobiles Online-Lernen machen sie per openHPI-App für iOS- und Android-Geräte jetzt auch „offline“ zugänglich – nützlich etwa, wenn ein Funkloch oder gleich mehrere die Nutzung des Smartphones oder Tablets in der Bahn zum Missvergnügen machen würde. „Auch lange Flüge können so sehr gut dafür verwendet werden, sich geistig fit und in Sachen Digitalisierung und Innovation auf dem Laufenden zu halten“, ergänzt Meinel. Entsprechendes gilt selbstverständlich auch für den, der in dem ruhigen und idyllischen Eckchen seines Gartens feststellt, dass seine Hängematte in einer WiFi-freien Zone baumelt.

Hintergrund zur interaktiven Bildungsplattform openHPI

Seine interaktiven Internetangebote hat das Hasso-Plattner-Institut als Pionier unter den deutschen Wissenschafts-Institutionen am 5. September 2012 gestartet - auf der Plattform https://open.hpi.de. Sie vermittelt seitdem Gratis-Zugang zu aktuellem Hochschul-Wissen aus den sich schnell verändernden Gebieten Informationstechnologie und Innovation. Das geschieht bislang hauptsächlich auf Deutsch, Englisch und Chinesisch. Im Herbst 2017 hat openHPI aber erstmals auch die Online-Übersetzung und Untertitelung eines Kurses in elf Weltsprachen angeboten. Mittlerweile wurden auf openHPI gut 480.000 Kurseinschreibungen registriert. Mehr als 171.000 Personen aus 180 Ländern gehören auf der Plattform zum festen Nutzerkreis. Er wächst täglich. Für besonders erfolgreiche Teilnehmer an seinen "Massive Open Online Courses", kurz MOOCs genannt, stellte das Institut bisher 48.000 Zertifikate aus. Das openHPI-Jahresprogramm für 2018 umfasst zahlreiche Angebote für IT-Einsteiger und Experten. Auch die in der Vergangenheit angebotenen 50 Kurse können im Selbststudium nach wie vor genutzt werden - ebenfalls kostenfrei. Studierende können sich für das Absolvieren von openHPI-Kursen jetzt auch Leistungspunkte an ihrer Universität anrechnen lassen. Wer sich Videolektionen aus den Kursen unterwegs auch dann anschauen will, wenn keine Internetverbindung gewährleistet ist (etwa im Flugzeug), kann dafür die openHPI-App für Android-Mobilgeräte, iPhones oder iPads nutzen.

Kurzprofil Hasso-Plattner-Institut

Das Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam ist Deutschlands universitäres Exzellenz-Zentrum für Digital Engineering (https://hpi.de). Mit dem Bachelorstudiengang „IT-Systems Engineering“ bietet die gemeinsame Digital-Engineering-Fakultät des HPI und der Universität Potsdam ein deutschlandweit einmaliges und besonders praxisnahes ingenieurwissenschaftliches Informatik-Studium an, das von derzeit rund 500 Studierenden genutzt wird. In den drei Masterstudiengängen „IT-Systems Engineering“, „Digital Health“ und „Data Engineering“ können darauf aufbauend eigene Forschungsschwerpunkte gesetzt werden. Bei den CHE-Hochschulrankings belegt das HPI stets Spitzenplätze. Die HPI School of Design Thinking, Europas erste Innovationsschule für Studenten nach dem Vorbild der Stanforder d.school, bietet jährlich 240 Plätze für ein Zusatzstudium an. Derzeit sind am HPI dreizehn Professoren und über 50 weitere Gastprofessoren, Lehrbeauftragte und Dozenten tätig. Es betreibt exzellente universitäre Forschung – in seinen IT-Fachgebieten, aber auch in der HPI Research School für Doktoranden mit ihren Forschungsaußenstellen in Kapstadt, Haifa und Nanjing. Schwerpunkt der HPI-Lehre und -Forschung sind die Grundlagen und Anwendungen großer, hoch komplexer und vernetzter IT-Systeme. Hinzu kommt das Entwickeln und Erforschen nutzerorientierter Innovationen für alle Lebensbereiche.