Hasso-Plattner-InstitutSDG am HPI
 

03.09.2019

Pressemitteilung

Startup-Idee Pflegekräfte mit digitalem Assistenten zu entlasten gewinnt 100.000 Euro

Potsdam. Rund 30 Prozent ihrer Arbeitszeit verwenden Pflegekräfte auf die Dokumentation von Pflegemaßnahmen - Zeit, die für die medizinische Versorgung und tatsächliche Pflege von Patienten fehlt. Mit der Idee, die aufwendige Dokumentation im Pflegesektor mit einem digitalen Assistenten zu automatisieren, konnte das Gründer-Team „Medixflow“ die Jury überzeugen und den siebten Businessplan-Wettbewerb am Hasso-Plattner-Institut (HPI) gewinnen. Bereits am Vormittag des 3. Septembers konnten sich Marcel Schmidberger (21), Fabio Schmidberger (21) und Erik Ziegler (21) über den Gewinn freuen, der neben personenbezogenen Stipendien im Umfang von bis zu 50.000€ auch ein Investmentangebot des HPI Seed Funds von 50.000€ und ein einjähriges Business-Coaching der HPI School of Entrepreneurship (E-School) beinhaltet. Der Wettbewerb wird von der E-School gemeinsam mit dem HPI Seed Fund organisiert. Die E-School unterstützt die Teams auch im Prozess bei der Entwicklung ihrer Gründungsidee.

„Durch den demographischen Wandel und Fachkräftemangel in der Pflege verschärft sich der Pflegenotstand in Deutschland zunehmend. Innovative Softwarelösungen können helfen, Pfleger zu entlasten und ihnen mehr Zeit für ihre Bewohner geben“, so Fabio Schmidberger, Student an der Universität Stuttgart. HPI-Bachelorabsolvent und Zwillingsbruder Marcel Schmidberger ergänzt: „Der intelligente Einsatz von digitalen Assistenten im Pflegebereich kann zu erheblichen Zeiteinsparungen führen.“ Mit dem Gewinn möchten die Gründer erste Pilotprojekte in Pflegeheimen realisieren und sich Vollzeit um die Weiterentwicklung der Anwendung kümmern.

Insgesamt beteiligten sich 21 Gründerteams mit mindestens einem HPI-Mitglied an dem Wettbewerb. Drei hatten es nach mehreren Ausscheidungsrunden bis ins Finale geschafft.

„Wir möchten die Studierenden am HPI ermutigen und unterstützen, eigene Unternehmen zu gründen und werden unsere Entrepreneurship-Angebote in den kommenden Jahren noch weiter ausbauen“, so HPI-Institutsdirektor und Jurymitglied Professor Christoph Meinel. Gemeinsam mit Nicolai Bohn (Managing Director HPI Seed Fund) und Jonas Witt (HPI-Alumnus und Serial Entrepreneur) beglückwünschte Meinel die Gewinner und überreichte einen symbolischen Scheck über 100.000 Euro.

Die Kombination aus praxisnaher universitärer Ausbildung und eingebundener Entrepreneurship-Förderung am HPI ist einzigartig und lässt die jungen Talente in Potsdam doppelt profitieren: https://hpi.de/studium/entrepreneurship.html

Andere Geschäftsideen, die es in die Finalrunde schafften:

Gemedico: Die Geschäftsidee von Nils Blaumer (21) und David Matuschek (21) soll Teleradiologen bei Befunden von CT-/MRT- und Röntgenuntersuchungen unterstützen. Dies geschieht mithilfe von Künstlicher Intelligenz. So sollen Prozesse insofern optimiert werden, als dass eine reibungslose Schnittstelle zwischen Teleradiologien und Krankenhäusern entsteht, die eine schnelle und sichere Übertragung von Indikationen und Befunden ermöglicht.

CrashGuard: Die von Philipp Hommelsheim (31) und Tobias Waitschies (31) entwickelte Anwendung erkennt mithilfe von Sensordaten auf dem Mobiltelefon, dass ein Verkehrsunfall geschehen ist und setzt daraufhin automatisch einen Notruf ab. So sollen gesundheitliche Folgen minimiert werden. Weiterhin unterstützt die App auf Wunsch auch bei der weiteren Abwicklung des Unfalls – dies betrifft eine Kontaktaufnahme mit der Versicherung, aber auch die Werkstatt, einen Gutachter oder einen Dienstwagen.

Hintergrund Businessplan-Wettbewerb

Die School of Entrepreneurship (E-School) des Hasso-Plattner-Instituts veranstaltet 2019 zum siebten Mal den Businessplan-Wettbewerb, mit dem es junge Start-up Unternehmen rund ums HPI unterstützen möchte. Die E-School bündelt gezielte Services für angehende Unternehmer aus dem Institutsumfeld. Das Preisgeld von bis zu 100.000 Euro für die Gewinner enthält u. a. Gründerstipendien des HPI von einem Jahr für die Zeit nach Abschluss des Studiums sowie ein Investmentangebot über 50.000 Euro durch den HPI Seed Fund und Unterstützung durch Arbeitsplätze und Coaching der E-School. Seit der Gründung des HPI (1998) sind mehr als 80 Start-ups von IT-Systems Engineering Studenten oder Ehemaligen gegründet worden, die meisten von ihnen im B2B-Bereich. Unter den ehemaligen Gewinnern des Businessplan-Wettbewerbs befinden sich so erfolgreiche Start-ups wie: Orderbird, Wunderflats, Goalio und PlaytestCloud.

Kurzprofil Hasso-Plattner-Institut

Das Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam ist Deutschlands universitäres Exzellenz-Zentrum für Digital Engineering. Mit dem Bachelorstudiengang „IT-Systems Engineering“ bietet die gemeinsame Digital-Engineering-Fakultät des HPI und der Universität Potsdam ein deutschlandweit einmaliges und besonders praxisnahes ingenieurwissenschaftliches Informatikstudium an, das von derzeit rund 550 Studierenden genutzt wird. In den vier Masterstudiengängen „IT-Systems Engineering“, „Digital Health“, „Data Engineering“ und „Cybersecurity“ können darauf aufbauend eigene Forschungsschwerpunkte gesetzt werden. Bei den CHE-Hochschulrankings belegt das HPI stets Spitzenplätze. Die HPI School of Design Thinking, Europas erste Innovationsschule für Studenten nach dem Vorbild der Stanforder d.school, bietet jährlich 240 Plätze für ein Zusatzstudium an. Derzeit sind am HPI 15 Professoren und über 50 weitere Gastprofessoren, Lehrbeauftragte und Dozenten tätig. Es betreibt exzellente universitäre Forschung – in seinen IT-Fachgebieten, aber auch in der HPI Research School für Doktoranden mit ihren Forschungsaußenstellen in Kapstadt, Haifa und Nanjing. Schwerpunkt der HPI-Lehre und -Forschung sind die Grundlagen und Anwendungen großer, hoch komplexer und vernetzter IT-Systeme. Hinzu kommt das Entwickeln und Erforschen nutzerorientierter Innovationen für alle Lebensbereiche.