Hasso-Plattner-InstitutSDG am HPI
 

30.06.2010

Potsdam. Studenten des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) haben mit „Rewind“ ein neuartiges Werkzeug entwickelt, das die Struktur und das Verhalten von Softwaresystemen grafisch darstellt. In Zusammenarbeit mit der Potsdamer Software Diagnostics GmbH entwarfen die fünf Bachelorstudenten ihre Lösung, die durch innovative grafische Aufbereitung die Softwareproduktion vereinfacht. Sie präsentierten ihre Ergebnisse am 2. Juli auf dem Bachelorpodium des HPI vor gut 200 Gästen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft.

Zunächst zeichnet „Rewind“ das Verhalten von Programmen während der Ausführung auf. In einem zweiten Schritt werden dann die gesammelten Daten übersichtlich dargestellt. Dadurch können Entwickler schneller einen Ein- und Überblick über komplexe Softwaresysteme gewinnen, den sie durch Auswerten des Programmtextes nur mühsam bekämen.

 

In der Programmiersprache Java geschriebene Programme können ohne vorherige Anpassung analysiert werden. „Rewind“ integriert sich dazu nahtlos in die von IBM unterstützte Entwicklungsumgebung Eclipse und kann ergänzend zu herkömmlichen Werkzeugen wie so genannten Debuggern benutzt werden. Neben der Fehlerfindung ist ein weiteres Anwendungsgebiet die präzise Dokumentation des Verhaltens von IT-Systemen, die sich schon lange im Einsatz befinden.

„Circa 80 Prozent der Kosten für ein Softwareprodukt entstehen in der Wartungsphase“, erklärte HPI-Student Johannes Wollert. Daher ergäben sich durch das neuartige Analysewerkzeug vielfältige Einsparmöglichkeiten. Seit der Softwarekrise in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts habe sich die Komplexität von Softwaresystemen stets gesteigert. Dies habe zur Folge, dass es zunehmend aufwändiger ist, bestehende Systeme zu warten und zu verstehen, so Wollert.

Das Projekt wurde im HPI-Fachgebiet Computergrafische Systeme unter der Leitung von Prof. Jürgen Döllner durchgeführt.

 

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