Hasso-Plattner-InstitutSDG am HPI
 

06.07.2015

Pressemitteilung

HPI-Studenten retten Lernende aus dem Dschungel offener Onlinekurse

Potsdam. Bachelorstudenten des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) haben eine Internet-Plattform entwickelt, auf der persönliche Lernerfolge aus Onlinekursen gesammelt und mit anderen geteilt werden können. Das soll Mitarbeiter von Unternehmen noch mehr animieren, solche Massive Open Online Courses (MOOCs) für die Weiterbildung zu nutzen. Ihr zusammen mit dem Projektpartner SAP (https://open.sap.com) erzieltes Ergebnis stellten die sechs HPI-Studenten beim Bachelorpodium am 6. Juli gut 200 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft vor.

„Inzwischen gibt es viele verschiedene Kursanbieter“, sagte Georg Berecz, Sprecher der Projektgruppe. Dazu zähle neben openHPI auch openSAP, die MOOC-Plattform des Softwarekonzerns SAP SE. „Damit der Nutzer nicht immer zwischen verschiedenen Anbietern hin- und herwechseln muss, war es uns wichtig, ihm an zentraler Stelle eine Übersicht zu bieten“, betonte Berecz.

Ein Kernelement des „mammooc“ (www.mammooc.org) genannten Projekts ist deshalb das persönliche Profil. Hier werden alle relevanten Informationen wie Kursbelegungen, Kursfortschritt und Abschlüsse des Nutzers an einem Ort gesammelt. Darüber hinaus erhält der Nutzer anpassbare Erinnerungen bei Kursbeginn oder anstehenden Abgabeterminen. Möchte der Nutzer seine Aktivitäten teilen, kann er mit seinen Freunden oder Kollegen eine Lerngruppe bilden. Innerhalb dieser ist es möglich, sich gegenseitig Kurse zu empfehlen.
„Vor allem für Unternehmen ist die Möglichkeit interessant, dass Gruppenleiter Kurse für Mitarbeiter verpflichtend empfehlen können“, erklärte Berecz. Jeder Nutzer könne entscheiden, ob er Informationen über seinen Kursfortschritt und seine Kursabschlüsse freigebe. Aus diesen Daten könnten dann Statistiken erstellt werden, die es dem Teamleiter ermöglichen, seine Mitarbeiter optimal zu unterstützen.

Neben dem typischen Bewertungssystem bieten vor allem Informationen über Belegungen, Vormerkungen und Abschlüsse anderer Nutzer einen entscheidenden Mehrwert bei der Kurssuche. Damit kann die Relevanz eines Kurses besser eingeschätzt werden.

Betreut wurde das Projekt von Prof. Christoph Meinel, HPI-Direktor und Leiter des Fachgebiets Internet-Technologien und -Systeme.

Bachelorpodium – Ausweis der praxisnahen Ausbildung am HPI

Das Bachelorpodium des Hasso-Plattner-Instituts gibt es schon seit 2005. Seitdem präsentieren die Bachelorstudenten des HPI in der Regel gegen Ende des Sommersemesters die Ergebnisse ihrer Praxis-Projekte, die sie in Teams von vier bis acht Studenten am Ende ihres Bachelorstudiums absolviert haben. Sie zeigen, wie sie zwei Semester lang – von Professoren und wissenschaftlichen Mitarbeitern angeleitet – größere praktische Aufgaben der Informationstechnologie eigenverantwortlich angepackt und welche innovativen Lösungen für Wirtschaft und Gesellschaft sie dabei entwickelt haben. Projektgeber sind renommierte Unternehmen und Institutionen aus dem In- und Ausland. Eine Übersicht über die laufenden Projekte gibt die HPI-Internetseite. 

Kurzprofil Hasso-Plattner-Institut

Das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbH an der Universität Potsdam ist Deutschlands universitäres Exzellenz-Zentrum für IT-Systems Engineering. Als einziges Universitäts-Institut in Deutschland bietet es den Bachelor- und Master-Studiengang "IT-Systems Engineering" an – ein besonders praxisnahes und ingenieurwissenschaftliches Informatik-Studium, das von derzeit 480 Studenten genutzt wird. Die HPI School of Design Thinking, Europas erste Innovationsschule für Studenten nach dem Vorbild der Stanforder d.school, bietet jährlich 240 Plätze für ein Zusatzstudium an.

Insgesamt zehn HPI-Professoren und über 50 weitere Gastprofessoren, Lehrbeauftragte und Dozenten sind am Institut tätig. Es betreibt exzellente universitäre Forschung – in seinen zehn Fachgebieten des IT-Systems Engineering, aber auch in der HPI Research School für Doktoranden mit ihren Forschungsaußenstellen in Kapstadt, Haifa und Nanjing. Schwerpunkt der HPI-Lehre und -Forschung sind die Grundlagen und Anwendungen großer, hoch komplexer und vernetzter IT-Systeme. Hinzu kommt das Entwickeln und Erforschen nutzerorientierter Innovationen für alle Lebensbereiche. Das HPI kommt bei den CHE-Hochschulrankings stets auf Spitzenplätze. Mit openHPI.de bietet das Institut seit September 2012 ein interaktives Internet-Bildungsnetzwerk an, das jedem offen steht.