Führungskompetenz (Sommersemester 2019)
Lecturer:
Michael Heidemann
(Gastdozenten oder Dozenten der Uni-Potsdam)
General Information
- Weekly Hours: 4
- Credits: 6
- Graded:
yes
- Enrolment Deadline: 01.-26.04.2019
- Teaching Form: Block seminar
- Enrolment Type: Compulsory Elective Module
- Course Language: German
Programs, Module Groups & Modules
- Professional Skills
- HPI-PSK-ML Management und Leitung
- IT-Systems Engineering
- HPI-MK Management-Kompetenzen
- Professional Skills
- HPI-PSK-ML Management und Leitung
- Professional Skills
- HPI-PSK-ML Management and Leadership
Description
Fachliche Kompetenzen werden in Unternehmen als zunehmend selbstverständlich vorausgesetzt. Das Seminar geht von der These aus, dass mit jedem Karriereschritt in der Hierarchie auch die Anforderungen an soziale Kompetenz (Kommunikationsfähigkeit, Konfliktfähigkeit, Werteorientierung) steigen.
Führen in Veränderungsprozessen I
Termin:
Referent: Michael Karl Heidemann
Verantwortung in Unternehmen zu tragen, heißt heute vor allem, Veränderungsprozesse zu initiieren, zu begleiten und erfolgreich zu machen. Welche Herausforderung bedeutet das für Führungskräfte? Wodurch ist die Unternehmenskultur eines Unternehmens bestimmt? Welche Faktoren spielen grundsätzlich eine Rolle, welche sind im Alltag wirksam? Lässt sich die Führungskultur eines Unternehmens beeinflussen und wenn ja – wie? Im ersten Modul der Reihe wird eine grundsätzliche, an der Führungsverantwortung orientierte Sicht auf das Thema entfaltet.
- Was ist Unternehmenskultur?
- Kann man Menschen verändern?
- Kann man Unternehmen verändern?
- Kulturelle Aspekte im Change Management
- Führung als Identitätsstiftung
- Vision, Mission, Strategie
- Autonomie und Heteronomie im Führungsalltag
Führen in Veränderungsprozessen II
Termin:
Referent: Michael Karl Heidemann
Auf Grundlage der im ersten Modul erarbeiteten Themen werden die spezifischen Herausforderungen, denen eine Unternehmenskultur in Veränderungsprozessen unterliegt vertieft. Es geht darum, ein Instrumentarium zur Gestaltung zentraler Handlungsfelder zu erarbeiten:
- Vertrauen als Produktionsfaktor
- Ressourcenorientierte Führung
- Fehlerkultur als Produktionsfaktor
- Legale und legitime Macht
- Veränderungskultur entwickeln
Führungssituationen
Termin:
Referent:
Führung ist die konstruktive Beeinflussung von Menschen, im Sinne des gemeinsamen Auftrags tätig zu werden. Erfahrung und Ausbildung verstärken die dazugehörigen Fähigkeiten. In diesem Modul geht es um Standardsituationen des Führungsalltags und um das Repertoire von Führungsinstrumenten, mit denen sie bewältigt werden.
- Standards ohne Standard
- Selbstverständnis als Führungskraft
- Rollen und Rollenanforderungen
- Kritikgespräche
- Feedbacksicherheit
- Motivation und Demotivatoren
Führungskommunikation
Termin:
Referent:
Führungshandeln ist vor allem kommunikatives und symbolisches Handeln. Gerade in Veränderungsprozessen ist Orientierung durch Kommunikation ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Es wird an die bereits vorhandenen Kenntnisse vorheriger Lehrveranstaltungen angeknüpft um grundlegende Funktionsweisen von Kommunikation in Veränderungssituationen zu verstehen. Die Bedeutung von wertschätzender Kommunikation wird in Übungen vermittelt.
- Wie funktioniert Kommunikation?
- Wann und wie lassen sich Menschen erreichen?
- Überzeugende Gesprächsführung
- Reflexion der eigenen Kommunikationsgewohnheiten
- Selbstsicherheit als professioneller Anspruch
- Techniken für den rationalen Diskurs
Verhandlungsführung
Termin:
Referent: Michael Karl Heidemann
Verhandlungen bestimmen den Alltag der Führungskraft. Dabei geht es nicht nur um Verhandlungen mit externen Partnern. Auch im internen Verhältnis wird die Fähigkeit gebraucht, unterschiedliche Interessen miteinander zu verknüpfen, Ressourcen zu erhandeln und andere Menschen von der eigenen Meinung/Sichtweise überzeugen zu können. Es werden Anforderungen erörtert, die durch komplexe Verhandlungssituationen entstehen.
- Kommunikative und soziale Fähigkeiten in Verhandlungen
- Gruppendynamische Aspekte in Verhandlungssituationen
- Phasen von Verhandlungen
- Strategie und Taktik
Zeitmanagement und Arbeitsmethodik
Termin:
Referent:
Stress und das subjektive Gefühl der Überlastung sind nicht selten Folgen von ungeeigneter Organisation, eigener Entscheidungsunsicherheit und unerledigter Arbeiten. Klare Regeln zur Steigerung der persönlichen Effizienz werden erarbeitet. Die Teilnehmer erfahren den Unterschied zwischen Aktivitätsdenken und Ergebnisdenken. Die Voraussetzungen für die Fähigkeit, selbst orientiert zu sein, werden erarbeitet.
- Analyse des eigenen Arbeitsverhaltens
- Aktives und passives Informationsverhalten
- Prioritäten setzen, einhalten, anpassen
- Zielformulierung und Selbstmotivation
- Zeitverhalten als Indikator der Persönlichkeitsentwicklung
- Praxis des Pareto-Prinzips
Learning
Die Inhalte des Seminars sind modular aufgebaut. Die Vermittlung erfolgt in 6 eintägigen Blöcken. Die Teilnehmer werden eingeladen, in einem Wechsel von Lehrvortrag, Erfahrungsaustausch, Diskussion und kleineren Übungen Wirkzusammenhänge des Führungsalltags zu reflektieren und Handlungsansätze zu erarbeiten.
Zum Abschluss findet als mündliche Prüfung ein Kolloquium statt, in dem die Studierenden in kleinen Gruppen zeigen, dass sie in den erarbeiteten Themen orientiert sind und reflektiert dazu Stellung nehmen können.
Gedankliche Grundlagen
Absolventen des HPI werden in ihrer zukünftigen beruflichen Entwicklung nicht nur fachliche, sondern auch personelle Verantwortung tragen. Als Vorgesetzte und Führungskräfte werden sie mit der Herausforderung konfrontiert sein, andere Menschen für ihre Ideen und Projekte zu gewinnen und mit ihnen gemeinsam Unternehmensziele zu erreichen. Das Seminar Führungskompetenz behandelt wesentliche Herausforderungen des Führungsalltags. Mit der Reflexion unterschiedlicher Handlungsstrategien wird die Grundlage für einen bewussten Umgang mit der zukünftigen Führungsaufgabe gelegt.
Welches Menschenbild wird zugrunde gelegt?
Die Veranstaltung ist keiner speziellen „Psychologischen Schule“ (NLP, TA, GT etc.) verpflichtet. Als gedanklichen Ausgangspunkt nimmt sie ein Menschenbild, dessen Wurzeln bis in die Antike zurück reichen und das man als dialektisch bezeichnen kann: es fordert die Berücksichtigung von drei Merkmalen, deren Integration und Zusammenspiel über den Handlungserfolg eines Menschen entscheidet:
- Der Mensch ist ein soziales Wesen. Sein Erfolg im Umgang mit anderen wird durch seine soziale Kompetenz bestimmt. Kommunikationsfähigkeit, Konfliktfähigkeit und die Bindung an selbstverantwortlich übernommene Wertmaßstäbe sind Voraussetzung für gute Performanz.
- Der Mensch ist ein rationales Wesen. Er denkt in Systemen und analysiert deren Beziehungen. Ein Grundverständnis der Logik, Definitionsfähigkeit und das Denken in Bedingungen sind Werkzeuge, die bei der Analyse von Erkenntnissen helfen.
- Der Mensch ist ein emotionales Wesen. Emotionen sind autonom. Sie entstehen aus der intuitiven Bewertung einer Situation. Unsere Emotionen bestimmen unsere Kommunikationsfähigkeit. Ein gutes Verhältnis zur eigenen Emotionalität sichert die Empathie im Umgang mit anderen.
Welche Annahmen über gutes Management werden zugrunde gelegt?
Es ist empfehlenswert, den Unterschied zwischen funktionalem und personalem Denken und Handeln zu beachten. Die Würde des Menschen wird gewahrt, wo er nicht als Mittel zum Zweck betrachtet und behandelt wird. Institutionen (z.B. Behörden, Unternehmen) neigen dazu, funktionales Denken und Handeln zu belohnen. Management hat die Aufgabe, Menschen nicht nur dazu anzuleiten, Ziele zu erreichen, sondern Fähigkeiten und Kompetenzen durch personale Führung zu entfalten und zu fördern.
- Soziale Erfolge: Erfolgreiches Führen bedeutet erfolgreichen Umgang mit Menschen. Dazu ist sozialer Reichtum notwendig, definiert als die Fähigkeit, mit unterschiedlichen Menschen in unterschiedlichen Situationen konstruktiv umgehen zu können.
- Fachliche Erfolge: Erfolg ist das Setzen und erreichen von Zielen. Zielsetzung, Durchhaltevermögen und Zielerreichung bestimmen den Berufserfolg. Gutes Management steht und fällt mit der Fähigkeit zu wirksamer Zielsetzung, Zielvorgabe und Zielvereinbarung.
- Interaktionsqualität: Unter Interaktionen werden alle sprachlichen und nichtsprachlichen Signale verstanden, die Menschen untereinander austauschen. Die Fähigkeit, Interaktionen bewusst wahrzunehmen, beschreiben und beeinflussen zu können bestimmt sozialen und fachlichen Erfolg.
Die Lehrsprache ist Deutsch.
Examination
Die Leistungserfassung erfolgt im Rahmen einer mündlichen Prüfung (Kolloquium).
Dates
Montag 26. bis Samstag 31. August 2019 in Raum HE.51
Prüfung: Freitag 13. September 2019 in Raum A1.1
Jeweils 09.15-16.45 Uhr
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