Modellierung verteilter Systeme nach dem OCoN/UML-Ansatz (bibtex)
Reference:
Slides (german) for a talk at 7. Fachgruppentreffen der GI-Fachgruppe 2.1.9 Objektorientierte Software-Entwicklung im Rahmen der OOP2000, München.
Abstract:
Die ingenieurmässige Planung komplexer verteilter Systeme stellt die heutige Softwaretechnik einschliesslich der objektorientierten immer noch vor grosse Probleme. Zwar scheint mit der Unified-Modeling-Language (UML), zumindest bei der Beschreibung solcher Systeme, ein wichtiger Fortschritt erreicht worden zu sein, jedoch liefern ihre Konstrukte und Beschreibungstechniken genügend Stoff zu berechtigter Kritik. So ist weder ihre informale (und damit beliebig interpretierbare) Semantik auf Dauer akzeptabel noch das völlige Fehlen einer konsistenten Beschreibungstechnik für Systemverhalten. Tragen die Konstrukte der UML zur Strukturmodellierung einerseits dazu bei, dass komplexe Systemstrukturen, ausgehend von aufgelösten Feinstrukturen bis hin zu ''Big Pictures'' von Systemarchitekturen relativ nahtlos und konsistent visuell beschrieben werden können, fristen ihre Konzepte zur Verhaltensmodellierung andererseits diesbezüglich ein Schattendasein. Und das obwohl tragfähige Systemstrukturen häufig erst im Kräftefeld zwischen modellierter Systemstruktur und modelliertem Systemverhalten entstehen. Die Konstrukte, die die UML zur Verhaltensmodellierung anbietet, sind entweder von fehlenden Abstraktions- und Kompositionsmechanismen gekennzeichnet (vgl. Sequenz- und Kollaborationsdiagramme) oder sie besitzen solche Mechanismen, diese sind aber zu denen der objektorientierter Systemmodellierung inkompatibel (vgl. Statechart- und Aktivitätsdiagramme). Ein weiterer Aspekt ist die völlige Isolation dieser Konzepte zu einander und auch zu den Konzepten der Strukturmodellierung. Diese grundlegenden Probleme im Sprachdesign der UML führen dazu, dass der Weg zu einer nahtlosen und konsistenten Beschreibung von Systemverhalten bisher verwehrt bleibt. Dies wird noch verstärkt, wenn bei der Beschreibung des Systemverhaltens typische Charakteristika heutiger verteilter Systeme wie z.B. Nebenläufigkeit, Verteilung, Fehlertoleranz und Zeitabhängigkeit zusätzlich berücksichtigt werden sollen. Daher ist es aus unserer Sicht unabdingbar, die Konzepte der UML zur Verhaltensbeschreibung so zu verändern, dass sie sowohl objektorientierten Abstraktions- und Kompositionsmechanismen als auch komplexen Verhaltensaspekten gleichermassen gerecht werden. Mit dem von uns entwickelten OCoN/UML-Ansatz, den ich vorstellen möchte, versuchen wir diesbezüglich einen Beitrag zu leisten. Die OCoN-Sprache in diesem Ansatz repräsentiert einen Sprachformalismus, mit dem komplexes Kontroll- und Ablaufverhalten verteilter Objektsysteme grösstenteils visuell beschrieben werden kann. Er besitzt einerseits eine nahtlose Einbettung in die Sprachkonzepte der UML zur Strukturmodellierung und andererseits eine formal definierte Semantik, die auf High-Level Petri-Netzen beruht.
Links:
@Unpublished{Graf+2000,
AUTHOR = {Graf, Jörg and Giese, Holger and Wirtz, Guido},
TITLE = {{Modellierung verteilter Systeme nach dem OCoN/UML-Ansatz}},
YEAR = {2000},
PDF = {gi-oose2000-slides.pdf},
PS = {gi-oose2000-slides.ps.gz},
ABSTRACT = {Die ingenieurmässige Planung komplexer verteilter Systeme stellt die heutige Softwaretechnik einschliesslich der objektorientierten immer noch vor grosse Probleme. Zwar scheint mit der Unified-Modeling-Language (UML), zumindest bei der Beschreibung solcher Systeme, ein wichtiger Fortschritt erreicht worden zu sein, jedoch liefern ihre Konstrukte und Beschreibungstechniken genügend Stoff zu berechtigter Kritik. So ist weder ihre informale (und damit beliebig interpretierbare) Semantik auf Dauer akzeptabel noch das völlige Fehlen einer konsistenten Beschreibungstechnik für Systemverhalten. Tragen die Konstrukte der UML zur Strukturmodellierung einerseits dazu bei, dass komplexe Systemstrukturen, ausgehend von aufgelösten Feinstrukturen bis hin zu ''Big Pictures'' von Systemarchitekturen relativ nahtlos und konsistent visuell beschrieben werden können, fristen ihre Konzepte zur Verhaltensmodellierung andererseits diesbezüglich ein Schattendasein. Und das obwohl tragfähige Systemstrukturen häufig erst im Kräftefeld zwischen modellierter Systemstruktur und modelliertem Systemverhalten entstehen. Die Konstrukte, die die UML zur Verhaltensmodellierung anbietet, sind entweder von fehlenden Abstraktions- und Kompositionsmechanismen gekennzeichnet (vgl. Sequenz- und Kollaborationsdiagramme) oder sie besitzen solche Mechanismen, diese sind aber zu denen der objektorientierter Systemmodellierung inkompatibel (vgl. Statechart- und Aktivitätsdiagramme). Ein weiterer Aspekt ist die völlige Isolation dieser Konzepte zu einander und auch zu den Konzepten der Strukturmodellierung. Diese grundlegenden Probleme im Sprachdesign der UML führen dazu, dass der Weg zu einer nahtlosen und konsistenten Beschreibung von Systemverhalten bisher verwehrt bleibt. Dies wird noch verstärkt, wenn bei der Beschreibung des Systemverhaltens typische Charakteristika heutiger verteilter Systeme wie z.B. Nebenläufigkeit, Verteilung, Fehlertoleranz und Zeitabhängigkeit zusätzlich berücksichtigt werden sollen. Daher ist es aus unserer Sicht unabdingbar, die Konzepte der UML zur Verhaltensbeschreibung so zu verändern, dass sie sowohl objektorientierten Abstraktions- und Kompositionsmechanismen als auch komplexen Verhaltensaspekten gleichermassen gerecht werden. Mit dem von uns entwickelten OCoN/UML-Ansatz, den ich vorstellen möchte, versuchen wir diesbezüglich einen Beitrag zu leisten. Die OCoN-Sprache in diesem Ansatz repräsentiert einen Sprachformalismus, mit dem komplexes Kontroll- und Ablaufverhalten verteilter Objektsysteme grösstenteils visuell beschrieben werden kann. Er besitzt einerseits eine nahtlose Einbettung in die Sprachkonzepte der UML zur Strukturmodellierung und andererseits eine formal definierte Semantik, die auf High-Level Petri-Netzen beruht.},
NOTE = {Slides (german) for a talk at 7. Fachgruppentreffen der GI-Fachgruppe 2.1.9 Objektorientierte Software-Entwicklung im Rahmen der OOP2000, München}
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