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04.09.2015

News

Design Thinker wollen Alltag für Menschen mit Lese- und Schreibschwäche erleichtern

Rund 7,5 Millionen deutsche Erwachsene haben Schwierigkeiten mit dem Lesen und Schreiben. Studierende des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) wollen Innovationen entwickeln, um diesen Menschen den Alltag zu erleichtern. Zusammen mit Kommilitonen aus aller Welt werden sie während der internationalen "Design Thinking Week" vom 3. bis 9. September in Potsdam Lösungsansätze erarbeiten.

Studierende widmen sich während der International Design Thinking Week Lese- und Schreibschwächen. (Foto: HPI)

Vor dem Hintergrund des Welttags der Alphabetisierung, der am 8. September begangen wird, wollen sich die Teilnehmer unter anderem damit beschäftigen, welche Suchmaschine Analphabetinnen und Analphabeten bevorzugt nutzen und wie eine perfekte Handy-App für Menschen mit eingeschränkter Schreib- und Lesekompetenz aussieht. Eine weitere Frage wird sein: Internet, Computer und Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben - geht das überhaupt zusammen?

Am Beginn wird der Austausch stehen: junge Studierende, Designer, Programmierer, Unternehmer und Dozenten treffen in der HPI School of Design Thinking auf Akteurinnen und Akteure der Alphabetisierungsarbeit. Dabei sollen sie ein Verständnis für die Lebensverhältnisse, unterschiedlichen Bedürfnisse und die Lebensherausforderungen der Betroffenen bekommen.

Mithilfe einer App das Lesen und Schreiben lernen

Auch treffen die Studierenden auf Partner wie das Team von IRMGARD, Deutschlands erster Schreib- und Lese-Lern-App für Erwachsene. Dahinter steckt maßgeblich die KOPF, HAND + FUSS gGmbH der Berliner Unternehmerin Stefanie Trzecinski (43). Es handelt sich um eine kostenlose Android-App, die Lesen- und Schreibenlernen durch intuitive Benutzerführung und viele leicht verständliche Übungen unterstützen soll.

Mit beteiligt im Workshop sind auch der Arbeitskreis Orientierungs- und Bildungshilfe (AOB e.V.), der seit vielen Jahren Lesen und Schreiben für Jugendliche und Erwachsene unterrichtet, und der Berliner Verein Arbeit und Leben. Dieser hat mit eVideo 2.0 eine Lernsoftware für funktionale Analphabeten im Logistikbereich entwickelt.

Mit Design Thinking zu innovativen Lösunsansätzen

In ihrem Design Thinking Workshop werden die Studierenden aus den Ergebnissen des Diskurses und eigenen Überlegungen heraus Lösungsansätze für eine Verbesserung der Alltagssituation von Menschen mit fehlender oder schwach ausgeprägter Lese- und Schreibkompetenz entwickeln.

Nicht nur die Projektpartner sind vor Ort aktiv in die Potsdamer Design Thinking-Woche eingebunden, sondern auch andere Personen aus dem Umfeld der Erwachsenenbildung. Dazu gehört zum Beispiel Irmgard Schwiderski. Die ehemalige Schuldirektorin ist nicht nur die Namensstifterin und das Gesicht der Lern-App IRMGARD, sondern widmet sich seit vielen Jahren Personen, die lesen und schreiben lernen möchten. Dadurch kennt sie nicht nur viele Geschichten und die Fallstricke, die beim Lernen auftauchen können, sondern auch so manchen hilfreichen Trick.