Soli-Ticket, so heißt die Plattform, die die sechs HPI-Studenten ins Leben gerufen haben. Sie soll all diejenigen unterstützen, die durch das derzeit grassierende Coronavirus massive Einnahmeeinbußen befürchten und dadurch nicht selten um ihre Existenz bangen müssen.
„Das große Problem an der Krise ist jetzt eben, dass gerade kleine, unabhängige Organisationen, Vereine, Unternehmen oder auch Künstler in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Wenn sie jetzt die Miete oder ihre Mitarbeiter nicht mehr bezahlen können, gehen sie den Bach runter“,
sagt Yannis Beuke, einer der Initiatoren des Projekts.
Dies Umstände will der 26-Jährige nicht einfach so hinnehmen. Stattdessen nutzte er mit fünf weiteren Erstsemester-Studenten des HPI die freie Zeit, und erstellte eine Webseite, auf der sich betroffene Einrichtungen registrieren und sogenannte Soli-Tickets verkaufen können.
„Das funktioniert ganz einfach“, erklärt Christoph Kirchherr, Mitbegründer der Initiative. „Nachdem sich beispielsweise ein Künstler auf unserer Webseite angemeldet hat, gibt er an, wie viele Eintrittskarten und Getränke er zu welchem Preis verkauft hätte, wenn seine Veranstaltung wie geplant stattgefunden hätte.“
Fans des Künstlers könnten dann unterstützen, indem sie etwa virtuell zwei Tickets und vier Getränke kaufen. Der Betrag, der sich aus den imaginären Einkäufen ergibt, lande ohne Abschläge bei den jeweiligen Verkäufern, betonen die Verantwortlichen.
Der Unterstützer erhält zwar nicht die Gegenleistung, die hinter dem Spendenbetrag steht, mit dem gekauften Soli-Ticket trägt er aber seinen Teil dazu bei, dass die unterstützte Einrichtung fortbesteht.
„Irgendwie gehört ja auch zur kulturellen Vielfalt, dass man mal links und rechts des Weges schauen kann“,
findet Beuke.
Damit man das auch nach überstandener Krise noch tun kann, arbeiten die sechs Studenten des HPI unter Hochdruck daran, die Webseite weiter zu verbessern und ihre Bekanntheit zu steigern.
„Es wurden auf jeden Fall schon Soli-Tickets verkauft“, freut Beuke sich. Wie viel Geld allerdings geflossen ist, kann der Informatikstudent nicht sagen, „weil Soli-Ticket nicht in den Zahlungsverkehr involviert ist“. Beuke ist sich aber sicher: „Da geht noch mehr.“ Bis zum 19. April können die sechs jungen Männer sich nach derzeitigem Stand noch voll und ganz auf ihr Solidaritäts-Projekt konzentrieren. Dann könnte die Uni wieder starten. Doch trotz vorlesungsfreier Zeit lernen die Studenten so ganz nebenbei einiges für ihr Informatikstudium.
Mehr Informationen unter www.soli-ticket.de