Hasso-Plattner-Institut25 Jahre HPI
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30.05.2022

News

Ebola, Corona, Affenpocken & Co: WHO nutzt HPI-Technologie seit fünf Jahren

Auf die wachsende Bedeutung der schnellen Verbreitung medizinischen Wissens hat angesichts der jüngst zunehmenden Zahl registrierter Affenpocken-Erkrankungen das Hasso-Plattner-Institut aufmerksam gemacht. Dessen E-Learning-Technologie hilft der Weltgesundheitsorganisation WHO seit nunmehr fünf Jahren, mit der Lernplattform OpenWHO Millionen von Menschen über die Bekämpfung akuter Krankheiten zu informieren.

Kostenlose Lernplattform OpenWHO
Die Lernplattform OpenWHO bietet Onlinekurse zu 24 Erkrankungen an.

„Schon wenige Wochen nach dem auffällig verstärkten Auftreten von Affenpocken bei Menschen in mehreren Ländern der Erde konnte die Genfer Weltgesundheitsorganisation aktuelle Onlinekurse zu der seltenen Viruserkrankung veröffentlichen“, sagt HPI-Direktor Prof. Christoph Meinel.

E-Learning-Technologie des Hasso-Plattner-Instituts Basis für OpenWHO

Sein Potsdamer Institut betreut die 2017 gestartete WHO-Lernplattform technisch. Dort erfahren Interessierte neuerdings in zwei Kursen in englischer und französischer Sprache kostenlos das Wichtigste über Vorbeugung, Früherkennung, Ansteckungswege, Symptome und Bekämpfung von Affenpocken. Einen Tag nach Bekanntgabe durch die Genfer Weltorganisation haben sich weltweit bereits mehr als 46.000 Personen für die beiden Affenpocken-Kurse angemeldet.

Es handelt sich um einen kompakten Einführungskurs und um einen ausführlicheren Kurs. Beide sind speziell für afrikanische Länder gedacht, wo die Krankheit endemisch ist. Nicht nur Mitarbeitende aus dem öffentlichen Gesundheitswesen können sich auf OpenWHO mit den Inhalten beschäftigen, sondern grundsätzlich alle Interessierten. Bislang sind weltweit mehr als 430 bestätigte Affenpocken-Infektionen außerhalb Zentral- und Westafrikas registriert worden (Quelle: Global.health Monkeypox). Rund 140 Verdachtsfälle werden noch untersucht. Todesfälle wurden nicht gemeldet.

Beim ersten Covid-19-Kurs trug das Virus noch gar nicht seinen heutigen Namen

Laut HPI-Direktor haben auch die seit zwei Jahren grassierende Corona-Pandemie und die Ebola-Epidemie von 2017 bereits bewiesen, wie notwendig Onlinekurse mittlerweile auch für die schnelle weltweite Verbreitung lebenswichtigen Wissens sind. „Einen ersten Onlinekurs zu Covid-19-Erkrankungen veröffentlichte die WHO bereits am 25. Januar 2020 auf ihrer Plattform - fünf Tage, bevor die Genfer Behörde die globale Notlage ausrief“, erinnert der Potsdamer E-Learning-Experte. Zu diesem Termin habe das neuartige Coronavirus noch gar nicht seinen heutigen Namen getragen, sondern nur die vorläufige Bezeichnung 2019-nCoV.

Die WHO-Lernplattform arbeitet seit fünf Jahren mit der von dem Potsdamer Institut entwickelten E-Learning-Technologie. Die Plattform half der Weltorganisation gleich nach dem Ebola-Ausbruch im Juni 2017, die Einsatzkräfte vor Ort im Kongo und in anderen Ländern zu schulen. Entwickelt haben die Informatikwissenschaftler des HPI die Technologie bereits 2012 – für die eigene Internet-Bildungsplattform openHPI. Damit ist das Institut Europas Pionier unter den Anbietern von „Massive Open Online Courses“ (MOOC) zu Informationstechnologie- und Innovationsthemen.

Am 1. Juni Feier zum fünften Geburtstag von OpenWHO

Als Partner des Hasso-Plattner-Instituts begeht die WHO am 1. Juni den fünften Jahrestag des Starts von openWHO. Nach Angaben der Weltorganisation registrierte sie bisher rund 6,6 Millionen Einschreibungen zu 148 Kursthemen, die in 64 Sprachen behandelt werden. Allein 44 Angebote drehen sich um das Thema Covid-19. Insgesamt sind auf openWHO Kurse zu 28 verschiedenen Krankheiten bereitgestellt, darunter auch die Affenpocken. Aus Anlass des fünften Jahrestages lädt die Weltgesundheitsorganisation zu einem offenen Webinar unter dem Titel „Lernen für die Welt bei Epidemien und Pandemien“ ein. Es startet am 1. Juni um 11:30 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit. Führende WHO-Repräsentanten vermitteln einen Blick hinter die Kulissen der Plattform und berichten über Erfahrungen mit der Verbreitung medizinischer Informationen bei Gefährdungen der öffentlichen Gesundheit. Anmeldung ist für alle Interessierten online möglich.