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13.07.2022

FlexiDug: Neue Perspektiven für das Lausitzer Werkbahnnetz

Startschuss für das Projekt „Flexible, digitale Systeme für den schienengebundenen Verkehr in Wachstumsregionen“, kurz FlexiDug. Das vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) geförderte Verbundprojekt will bis 2024 ein Konzept für den Ausbau des Schienenpersonennahverkehrs in der Braunkohleregion Lausitz entwickeln.

Stellwerk der Lausitz Energie Bergbau AG (LEAG). (Foto: HPI/A. Polze)

Spuren des Bergbaus finden sich überall in der Lausitz. Allein das Werkbahnnetz der Lausitz Energie Bergbau AG (LEAG) erstreckt sich über 390 Kilometer von Cottbus bis Hoyerswerda, doch Personen dürfen darauf bislang nicht befördert werden. Das Projekt FlexiDug hat sich zum Ziel gesetzt, eine Analyse der vorhandenen sowie rückgebauten Infrastrukturen durchzuführen und darauf aufbauend ein Konzept für den Ausbau des Schienenpersonennahverkehrs zu entwickeln. Dies soll neue Perspektiven ergründen und den Strukturwandel in der Region unterstützen. Dazu wird auch ein digitaler Zwilling, inklusive einer Bauwerksdatenmodellierung (engl. building information model, BIM), in einem konsolidierten digitalen Modell konzeptioniert werden. Zudem ist die Entwicklung von Sensornetzwerken zur Sicherung von Bahninfrastrukturen, sowie eine dynamische, digitale Leit- und Sicherungstechnik, die dann Personenverkehre auf dem Werkbahnnetz ermöglicht, ein weiteres Projektziel. Die Validität der Projektergebnisse soll in abschließenden Feldtests nachgewiesen werden.

Geregelt und überwacht wird der Verkehr der Kohlezüge vom Zentralstellwerk Schwarze Pumpe. Dieses haben die Verbundpartner beim ersten Konsortialtreffen des Projekts FlexiDug im Mai 2022 gemeinsam besucht.

„Der geplante Kohleausstieg stellt viele Regionen Deutschlands vor große Herausforderungen. Wir möchten im Rahmen des FlexiDug-Projekts zeigen, wie die Digitalisierung den Strukturwandel in diesen Regionen unterstützen und vorantreiben kann. So wird beispielsweise ein digitaler Zwilling eine detaillierte Analyse ermöglichen, etwa durch Simulationen: Wie können Werks- und Personenverkehre vereinbart werden? Wie würden neuartige Fahrplan-Konzepte funktionieren? Wie schnell müssten Züge dafür künftig fahren können? Welche Infrastrukturen werden benötigt?“, so Andreas Polze, Professor für Betriebssysteme und Middleware und Projektleiter auf Seiten des HPI.

Bahn auf dem Gelände der LEAG. (Foto: HPI/A. Polze)

Das vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) geförderte FlexiDug-Projekt wird von den Industriepartnern DB Systel, A+S Consult Dresden, DB Regio, LEAG sowie den akademischen Partnern BTU Cottbus, TU Chemnitz, TU Berlin und dem Hasso-Plattner-Institut (HPI) der Uni Potsdam (UP) in den Jahren 2021-2024 durchgeführt. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier.