Zu einer Jubiläumsausgabe des openHPI-Forums lädt das Hasso-Plattner-Institut (HPI) anlässlich des zehnjährigen Bestehens seiner Lernplattform openHPI ein. Am 20. und 21. Oktober können E-Learning-Expertinnen und -Experten aus Bildungseinrichtungen, Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Medien zurückblicken auf den Start der Bildungsinnovation in Deutschland und Europa, aber auch nach vorn schauen: Erörtert wird auf der Potsdamer Fachtagung, wie kostenlose offene Onlinekurse künftig ihr Potenzial für Personen, Unternehmen und Institutionen noch weiter entfalten werden. Anmeldung fürs openHPI-Forum ist möglich unter https://hpi.de/das-hpi/registrierung/2022/openhpi-forum-2022/.
Gestartet hatte das Institut seine Massive Open Online Courses (MOOCs) zur Verbesserung der digitalen Allgemeinbildung am 3. September 2012. Die digitalen und interaktiven Angebote sind für alle Interessierten offen und kostenlos nutzbar. Ein Nebeneffekt der Coronavirus-Pandemie ist, dass solche offenen Onlinekurse mittlerweile fest und dauerhaft in viele Lehr- und Lern-Prozesse integriert sind.
Auf dem openHPI-Forum in Potsdam soll nun vorgestellt werden, welche Technologien die digitale Bildung der Zukunft weiter verbessern und erleichtern werden. Forschende des HPI berichten dazu z.B. über Methoden der Standardisierung von Meta-Daten für Kataloge zu Onlinekursen. Dadurch sollen mit künstlicher Intelligenz arbeitende Dienste Wissensdurstigen künftig Lernpfade vorschlagen können. Ferner geht es darum, wie die ständig steigenden Erwartungen von Lernenden an die Qualität von Lehrvideos durch die Produktion erstklassiger Inhalte erfüllt werden können. Zudem wird präsentiert, wie Dialog-Systeme wie Chatbots Lernende in Massive Open Online Courses unterstützen und motivieren können, indem der Online-Lehre wichtige Elemente traditionellen Lernens hinzugefügt werden.
Gesellschaftliche Auswirkungen von offenen Onlinekursen werden debattiert
In Diskussionsrunden haben die Teilnehmenden am openHPI-Forum Gelegenheit, gesellschaftliche Auswirkungen von offenen Onlinekursen zu debattieren. Wie stark tragen diese zur Verbesserung von Jobchancen und zur Sicherung des Arbeitsplatzes bei? Wie schauen Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Personalverantwortliche auf Mitarbeitende mit Zertifikat aus einem Onlinekurs? Braucht es immer weniger Lehrende, weil Wissen monopolisiert sein wird? Wie wirken sich Onlinekurse auf Menschen in derzeit strukturell benachteiligten Weltregionen aus? Aspekte wie diese sollen auf dem openHPI-Forum intensiv besprochen werden.
Beschäftigen werden sich die Expertinnen und Experten für digitale Bildung auch mit der steigenden Nachfrage nach Micro-Degrees, also Abschlüssen für einzelne, kompakte Studienabschnitte. Auch die Marksituation für vollständige Online-Studiengänge mit Masterabschluss steht auf dem Programm des openHPI-Forums. Einen visionären Ausblick verspricht der Vortrag „Metaverse und MOOCs“. Der Begriff Metaverse beschreibt - vereinfacht gesagt - eine digitale, dreidimensionale Erlebniswelt, die durch das Zusammenwirken virtueller, erweiterter und physischer Realität entsteht und die es Menschen ermöglicht, sich mit anderen zu treffen, zu spielen, einzukaufen oder Konzerte bzw. Vorträge zu besuchen.