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12.09.2022

News

openHPI-Kurs thematisiert männliche Prägung von Informationstechnologie

Die geschlechtsspezifische Prägung von Technologie, vor allem Informationstechnologie, steht zur Diskussion im Onlinekurs „Gender und Technologie“, den die HPI-Bachelorstudentinnen Margarete (21) und Lisa (23) am 28. September starten.

openHPI-Kurs "Gender und Technologie"
HPI-Studentinnen Lisa (li.) und Margarete (re.)

„Gender und Technologie“

Start: 28. September 2022

Dauer: 2 Wochen

Sprache: Deutsch

 

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Warum hat Technologie, vor allem Informationstechnologie, zwar einen so starken Einfluss auf das Leben aller Menschen, wird aber meist nur von Männern entwickelt? Das fragen die beiden Kursleiterinnen. Und weisen darauf hin, dass sich die geschlechtsspezifische Prägung von Technologie immer wieder auswirkt. Beispiel Airbag-Systeme: Viele Menschen seien zunächst nicht genügend geschützt worden, weil die Airbags auf der Basis eines männlichen Normkörpers entwickelt worden waren. Ein weiterer Beleg seien Online-Formulare, in denen es bei der Geschlechtsangabe häufig nur die Optionen männlich oder weiblich gebe.

Mit ihrem Kurs wollen die beiden HPI-Studentinnen aufzeigen, dass Technologie grundsätzlich nicht als objektiv oder geschlechtsneutral angesehen werden könne. Und verweisen in diesem Zusammenhang etwa auf Apples digitalen Assistenzdienst Siri. Zunächst sei dafür eine weibliche Stimme genutzt worden. Erst seit 2021 könne frei gewählt werden, wie Siri klingt. Technologie kann nach Beobachtung der beiden durchaus sogar diskriminierend wirken, etwa wenn künstliche Intelligenz in der Geschlechtserkennung weiße Männer sehr viel genauer identifiziere als schwarze Frauen.

Persönliche Erfahrungen kritisch reflektieren, mehr Empathie schaffen

In ihrem zweiwöchigen Gratiskurs wollen Lisa und Margarete persönliche Erfahrungen mit Geschlecht kritisch reflektieren, hinterfragen und erweitern - immer in Bezug zu aktuellen Technologien. „Nach Abschluss des Kurses werden die Teilnehmenden nicht nur verstehen, dass Technologie geschlechtsspezifische Stereotypen festigen und Diskriminierung verstärken kann, sondern auch was man dagegen tun sollte“, betonen die beiden übereinstimmend. Alles solle dazu beitragen, dass mehr Empathie für andere Menschen und andere Sichtweisen auf Technologie empfunden werde.

Zu jedem behandelten Aspekt gibt es viele Reflexionsfragen, welche den Impuls für muntere Diskussionen im Kursforum liefern sollen. Außerdem präsentieren die HPI-Studentinnen zwei Interviews, welche die Sicht von Forschenden auf Onlineformulare und Datenbanken einerseits sowie digitale Assistenzsysteme andererseits verdeutlichen.