Hasso-Plattner-Institut25 Jahre HPI
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06.05.2022

Web-Plattform openHPI unterstützt Ukraine-Hochschulen im Lehrbetrieb

Trotz des russischen Angriffskriegs gegen ihr Land sollen die ukrainischen Hochschulen ihren Lehrbetrieb zumindest online fortsetzen können. Um das zu erreichen, stellt das deutsche Hasso-Plattner-Institut (HPI) seine eigene Lernplattform openHPI zur Verfügung.

Wie Institutsleiter Prof. Christoph Meinel in Potsdam mitteilte, ist dafür ein spezieller Lehrkanal eingerichtet worden, der kostenlos nutzbar ist: Unter https://open.hpi.de/ukraine können ukrainische Hochschul-Lehrkräfte ab sofort unkompliziert ihre Inhalte einstellen und mit ihren Studierenden in Verbindung bleiben.

Weil viele Hochschulangehörige derzeit entweder kämpften, sich versteckten oder flüchteten, könnten sie auf absehbare Zeit nicht an ihre Alma mater zurückkehren. „Aber dank unserer Lernplattform-Technologie sind wir in der Lage, die ukrainischen Lehrenden und Lernenden online vernetzt zu halten – egal, wo sie sich wegen der Wirren des schrecklichen Krieges auch immer gerade befinden“, erläuterte der Informatikwissenschaftler und E-Learning-Experte.

Ukrainische Dozierende lehren über Smartphone und Tablet

Das HPI macht es mit dem speziellen Lehrkanal ukrainischen Hochschuldozierenden aller Fächer möglich, zum Beispiel per Smartphone oder Tablet aufgezeichnete Lehrvideos in ukrainischer Sprache über die Plattform https://open.hpi.de auszuspielen. Diese ist schnell erweiterbar, für den Gebrauch in Regionen mit unregelmäßiger Internetverbindung optimiert und gilt als krisenerprobt.

Ein Beweis dafür ist die Coronavirus-Pandemie. So nutzt etwa die Weltgesundheitsorganisation die openHPI-Lerntechnologie, um über OpenWHO blitzschnell aktuelle Covid-19-Kurse für medizinisches Personal in aller Welt anzubieten. Dank des Potsdamer Systems war es laut Meinel „technisch zu stemmen, dass sich innerhalb weniger Wochen mehr als vier Millionen Menschen zusätzlich auf OpenWHO einschrieben und seitdem Lehrvideos anschauen und Lernmaterial bearbeiten“.

Auch Offline-Nutzung der Lehrinhalte möglich

Damit ukrainische Lehrkräfte den openHPI-Kanal nutzen können, müssen sie zunächst in einem Online-Formular Angaben zu Person, Institution und Thema einreichen. Danach wird es ihnen ermöglicht, Lehrvideos oder andere Inhalte technisch bereitzustellen. Diese werden von HPI-Mitarbeitenden, die Ukrainisch sprechen, überprüft und anschließend online gestellt.

Die Lehrenden können die Links zu ihren Materialien mit den Studierenden teilen. Studierende sind in der Lage, im openHPI-Kanal gezielt nach den Lehrinhalten ihrer Dozenten zu suchen. Die Inhalte sind jederzeit herunterladbar und können zur späteren Offline-Nutzung auf Geräten gespeichert werden.

Ein separater openHPI-Kanal auch für Quantum Computing

Erst kürzlich hatte das HPI einen weiteren Lernkanal auf seiner Plattform openHPI angekündigt: https://open.hpi.de/channels/quantum. Er hilft ab 1. Juni mit offenen, kostenlosen Onlinekursen dabei, die Potenziale der Quantencomputer-Technologie in Deutschland schnell einem breiten Adressatenkreis bekanntzumachen.