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01.02.2023

News

3 abgeschlossene Promotionen im Januar 2023

Im Januar 2023 verteidigten gleich 3 HPI-Doktoranden erfolgreich ihre Doktorarbeiten. Den Anfang machte Thijs Roumen am 05. Januar, der seine Arbeit zum Thema „Portable Models for Laser Cutting“ verfasste. Betreut wurde seine Promotion von Prof. Dr. Patrick Baudisch.

Nikolai Jannik Podlesny schloss seine Promotion erfolgreich am 17. Januar ab. Prof. Dr. Christoph Meinel betreute seine Arbeit zum Thema „Quasi-Identifier Discovery to Prevent Privacy Violating Inferences in Large High Dimensional Datasets“.

Zuletzt verteidigte Maximilian Katzmann am 20. Januar seine Dissertation mit dem Titel “About the Analysis of Algorithms on Networks with Underlying Hyperbolic Geometry”, die von Prof. Dr. Tobias Friedrich betreut wurde.

 

Im Interview beantworteten die drei frisch gebackenen Doktoren uns ein paar Fragen zu ihren Promotionen.

Wir gratulieren ganz herzlich und wünschen alles Gute für die Zukunft!

 

Dr. Thijs Roumen
Prof. Dr. Patrick Baudisch und Dr. Thijs Roumen (Foto: HPI/K. Herschelmann)

Drei Fragen an: Dr. Thijs Roumen

Ihr Forschungsgebiet ist die digitale Fertigung, ein Teilbereich der HCI, und in Ihrer Doktorarbeit haben Sie sich mit speziellen Softwaresystemen für das Laserschneiden beschäftigt. Woher kam Ihr Interesse, in diesem speziellen Bereich zu forschen?

Ich war schon immer von der Fähigkeit fasziniert, physische Produkte zu erstellen und andere dazu zu befähigen, dies ebenfalls zu tun. Deshalb habe ich einen BSc in Industriedesign an der Technischen Universität Eindhoven gemacht, wo ich die wunderbare Gelegenheit hatte, mit vielen Fertigungsmaschinen zu arbeiten. Dort wurde mir klar, dass es zwar großartig ist, selbst Produkte zu entwerfen, dass aber mein Einfluss viel größer sein könnte, wenn ich diese Technologie viel mehr Nutzern zugänglich machen würde. Deshalb habe ich mich für einen mehr computerorientierten Master entschieden und IT-Produktdesign an der SDU in Dänemark studiert. Danach arbeitete ich als Forschungsassistentin bei Prof. Shengdong Zhao an der National University of Singapore und erkannte, wie ich meine Fähigkeiten im Produktdesign und in der Informatik in einem Bereich namens HCI in der Forschung einsetzen konnte. Sheng öffnete mir wirklich die Türen zu dieser Gemeinschaft. Als ich mich dann entschloss, zu promovieren, suchte ich nach dem besten Betreuer mit ähnlichen Interessen im Bereich HCI und hatte das Glück, dass Shen mich mit Prof. Patrick Baudisch bekannt machte.

 

Was war für Sie das spannendste Projekt während Ihrer Zeit als Doktorand am HPI und warum?

Ich sehe meine Doktorarbeit nicht als eine Aneinanderreihung von Einzelprojekten, sondern eher als die Entwicklung eines großen Projekts: tragbares Laserschneiden. Aber im Hinblick darauf, dass die Arbeit in Form von einzelnen Papers veröffentlicht wurde, habe ich zwei Favoriten: assembler3 war das Projekt, bei dem meine Agenda wirklich anfing, sich herauszubilden. Ich hatte das Glück, mit einem großen Team hervorragender HPI-Studenten zusammenzuarbeiten, was dieses Projekt zu einer fantastischen Erfahrung machte (Conrad Lempert, Lukas Rambold, Carl Goedecken, Ingo Apel, Laurenz Seidel, Markus Brand, Erik Brendel, Yannis Kommana, Ben Hurdlehey und Pascal Crenzin). Das andere Projekt, das extrem spannend war, war das erste Projekt, das ich selbst geleitet habe: Mobile Fabrication. Ich liebe immer noch die umfassende Vision dieser Arbeit und habe bei diesem Projekt wirklich viele Erfahrungen sammeln dürfen.

 

Seit dem Abschluss Ihrer Doktorarbeit arbeiten Sie als Assistenzprofessor an der Cornell Tech und leiten dort das Matter of Tech lab. Für welchen Fachbereich arbeiten Sie?

Ich bin Teil der Fakultät für Informationswissenschaften an der Cornell Tech. Diese Fakultät entstand, weil Professoren der Fakultät für Informatik das Bedürfnis verspürten, mit weiteren Fakultäten anderer Fachbereiche zusammenzuarbeiten, was zu einer wunderbaren Synergie der interdisziplinären Zusammenarbeit führte, die sich später in eine eigene Fakultät für Informationswissenschaft verwandelte. Dadurch unterscheidet sie sich sehr von den meisten anderen informationswissenschaftlichen Fakultäten, die aus den Bibliothekswissenschaften hervorgegangen sind. Unsere Fakultät ist viel technischer ausgerichtet.

 

Dr. Nikolai Jannik Podlesny
Dr. Nikolai Jannik Podlesny und Prof. Dr. Christoph Meinel (Foto: HPI/K. Herschelmann)

Drei Fragen an: Dr. Nikolai Jannik Podlesny

Wie würden Sie einem Kind erklären worüber Sie promoviert haben?

Ich sehe was, was Du nicht siehst, und das sind… Fingerabdrücke in Datensätzen :) Meine Arbeit beschäftigt sich damit, effizient Muster in Daten zu finden, die man anschließend für diverse Anwendungsgebiete wie Daten Anonymisierung, Re-identifizierung oder Verlinkungen verwenden kann. 

 

Was war für Sie das spannendste an Ihrer Arbeit an der Disputation?

Den Nervenkitzel und das Auf und Ab bei Publikationen finde ich am spannendsten. Aber auch an die kollegiale Zusammenarbeit werde ich mich lange zurückerinnern.

 

Wie sieht Ihr nächster beruflicher Schritt aus?

Ich freue mich darauf, Unternehmen bei Ihrer Reise, datenzentrisch zu werden, weiterhin unterstützen zu können. Momentan helfe ich Vistaprint/Cimpress ihren Data & Analytics Bereich auszubauen.

 

Dr. Maximilian Katzmann
Dr. Maximilian Katzmann und Prof. Dr. Tobias Friedrich (Foto: HPI/K. Herschelmann)

Drei Fragen an: Dr. Maximilian Katzmann

Wie würden Sie einem Kind erklären worüber Sie promoviert haben?

Das kommt ein bisschen auf das Alter des Kindes an. Einem Kind im Grundschulalter würde ich sagen:

„Auch wenn Computer sonst alles ganz schnell ausrechnen, gibt es einige Arten von Matheaufgaben, die auch für Computer zu schwer sein können. Wenn man sie aber trotzdem einfach mal rechnen lässt, merkt man oft, dass es gar nicht so schlimm ist, wie gedacht. In meiner Arbeit habe ich mir einige solcher Aufgaben hergenommen und gezeigt, dass der Computer tatsächlich auch diese Aufgaben gut hinbekommt, wenn man sich zu den Zahlen mit denen gerechnet wird ein schönes Bild zeichnen kann."

 

Was war für Sie das spannendste an Ihrer Arbeit an der Disputation?

Für mich waren die spannendsten Momente die, an denen ich mit anderen am Whiteboard gerechnet habe und sich die Zahlen so sehr gegen unsere ursprüngliche Intuition gewehrt haben, dass neue Intuitionen entstanden sind. Diese Aha-Erlebnisse habe ich sehr genossen.

 

Was braucht man zum Promovieren?

Ein Team mit Vorbildern, Leidensgenossinnen und Leidensgenossen, eine gute Portion Resilienz, und gelegentlich auch mal eine Ablenkung.