Wie kann bewirkt werden, dass die Digitalisierung die Klimakrise mildern hilft, statt durch ihren Energieverbrauch diese noch zu verschärfen? Praktische Hilfen beim Lösen dieses Problems bietet ein kostenloser Onlinekurs an, den das Hasso-Plattner-Institut (HPI) am 30. März auf seiner Lernplattform openHPI startet. Der Titel des zweiwöchigen Gratisangebots, das die Entwicklung ressourcenschonender und nachhaltiger Software in den Mittelpunkt stellt, lautet “Sustainable Software Engineering”. Für den Kurs, der zu den ersten mit dieser Thematik zählt, kann man sich online anmelden unter https://open.hpi.de/courses/sustainablesoftware2022.
Einer der vier Leiter des für alle Interessierten offenen Onlinekurses in englischer Sprache ist IT-Berater Mathias Renner. „Da Digitalisierung und Klimakrise zwei der derzeit wichtigsten gesellschaftlichen Themen sind, widmen wir uns der Frage, wie man beide Entwicklungen so verknüpfen kann, dass sie symbiotisch interagieren“, sagt der Wirtschaftsinformatiker. Als Negativbeispiel digitaler Lösungen, die mit hohen CO2-Emissionen einhergehen, nennt Renner die Kryptowährung Bitcoin. Und verweist im Kurs andererseits auf Digitalisierungslösungen mit viel Potenzial für eine CO2-Reduktion.
Teilnehmende bekommen praktische Werkzeuge in die Hand
Wer den Kurs absolviert, soll alle relevanten Konzepte kennenlernen, wie Informationstechnologie und Klimaschutz zusammengehen können, versprechen Renner und seine Kursleiter-Kollegen Robin Lamberti, Ferdinand Mütsch und Johannes Rudolph. Sie wollen den Teilnehmenden auch praktische Werkzeuge in die Hand geben, um selbst nachhaltig Software zu entwickeln. Eine wichtige Funktion haben dabei Programmierbeispiele für konkrete Anwendungen, die CO2-Reduktionen bewirken. Berücksichtigt werden, so die Kursleiter, die jeweils unterschiedlichen Perspektiven aller mit der Softwareentwicklung Befassten.
Interessierte aus den Bereichen Software-Entwicklung und -Architektur sowie Produktverantwortliche, die sich für den Onlinekurs auf openHPI einschreiben, sollten grundlegende Kenntnisse der Programmiersprache Python mitbringen, wenn sie alle Inhalte des Kurses erfolgreich verfolgen möchten. Interessierte können aber auch ohne Programmierkenntnisse viele Bestandteile des Kurses gut nachvollziehen.
Der wöchentliche Zeitaufwand für die Nutzung der Lehrvideos, Übungen und Programmieraufgaben sowie die Diskussionen im Kursforum ist mit drei bis sechs Stunden pro Woche kalkuliert. Erfolgreiche Absolvierende erhalten ein Zertifikat des renommierten Instituts.
Kursstart am Tag der ersten Potsdamer clean-IT-Konferenz
Der Start des Onlinekurses zum Sustainable Software Engineering am Mittwoch, 30. März, findet während der vom Hasso-Plattner-Institut erstmals veranstalteten internationalen clean-IT-Konferenz statt. Sie soll als Plattform für den Austausch von Ideen dienen, um die digitale Welt nachhaltiger zu gestalten. Eingeladen sind hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Industrie, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Diskutiert werden soll über die drängende Frage, wie digitale Technologien den Kampf gegen den Klimawandel unterstützen können und was getan werden muss, um den CO2-Fußabdruck der Digitalisierung zu reduzieren.