Hasso-Plattner-InstitutSDG am HPI
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Führungskultur im Unternehmensalltag I (Sommersemester 2006)

Dozent:

Allgemeine Information

  • Semesterwochenstunden: 4
  • ECTS: 6
  • Benotet: Ja
  • Einschreibefrist: 10.05.2006
  • Lehrform:
  • Belegungsart: Wahlpflichtmodul

Studiengänge

  • IT-Systems Engineering MA

Beschreibung

1 Grundstruktur

Die Inhalte des Seminars sind modular aufgebaut. Die Ver-mittlung erfolgt in 6 eintägigen Blöcken. Die Teilnehmer werden eingeladen, in einem Wechseln von Lehrvortrag. Er-fahrungsaustausch, Diskussion und kleineren Übungen Wirkzu-sammenhänge des Führungsalltags zu reflektieren und Hand-lungsansätze zu erarbeiten.

2 Gedankliche Grundlagen

2.1      Welches Menschenbild wird zugrunde gelegt?

Die Veranstaltung ist keiner speziellen "Psychologischen Schule" (NLP, TA, GT etc.) verpflichtet. Als gedanklichen Ausgangspunkt nimmt sie ein Menschenbild, dessen Wurzeln bis in die Antike zurück reichen und das man als dialek-tisch bezeichnen kann: es fordert die Berücksichtigung von drei Merkmalen, deren Integration und Zusammenspiel über den Handlungserfolg eines Menschen entscheidet:

(1) Der Mensch ist ein soziales Wesen. Sein Erfolg im Um-gang mit anderen wird durch seine soziale Kompetenz be-stimmt. Kommunikationsfähigkeit, Konfliktfähigkeit und die Bindung an selbstverantwortlich übernommene Wertmaß-stäbe (Sittlichkeit) sind Voraussetzung für gute Perfor-manz.

(2) Der Mensch ist ein rationales Wesen. Er denkt in Sys-temen und analysiert deren Beziehungen. Ein Grundver-ständnis der Logik, Definitionsfähigkeit und das Denken in Bedingungen sind Werkzeuge, die bei der Analyse von Erkenntnissen helfen.

(3) Der Mensch ist ein emotionales Wesen. Emotionen sind autonom. Sie entstehen aus der Bewertung einer Situati-on. Von seinen Gefühlen zur Unzeit überwältigt und be-herrscht zu werden, reduziert die Kommunikationsfähig-keit. Ein gesundes Verhältnis zur eigenen Emotionalität sichert die Empathie im Umgang mit anderen.

2.2      Welche Annahmen über gutes Management werden zugrunde gelegt?

Es ist empfehlenswert, den Unterschied zwischen funktiona-lem und personalem Denken und Handeln zu beachten. Die Wür-de des Menschen wird gewahrt, wo er nicht als Mittel zum Zweck betrachtet und behandelt wird. Institutionen (z.B. Behörden, Unternehmen) neigen dazu, funktionales Denken und Handeln zu belohnen. Management hat die Aufgabe, Menschen nicht nur dazu anzuleiten, Ziele zu erreichen, sondern Fä-higkeiten und Kompetenzen durch personale Führung zu ent-falten und zu fördern.

(1) Soziale Erfolge: Erfolgreiches Führen bedeutet er-folgreichen Umgang mit Menschen. Dazu ist sozialer Reichtum notwendig, definiert als die Fähigkeit, mit un-terschiedlichen Menschen in unterschiedlichen Situatio-nen konstruktiv umgehen zu können.

(2) Fachliche Erfolge: Erfolg ist das Setzen und errei-chen von Zielen. Zielsetzung, Durchhaltevermögen und Zielerreichung bestimmen den Berufserfolg. Gutes Manage-ment steht und fällt mit der Fähigkeit zu wirksamer Zielsetzung, Zielvorgabe und Zielvereinbarung.

(3) Interaktionsqualität: Unter Interaktionen werden alle sprachlichen und nichtsprachlichen Signale verstanden, die Menschen untereinander austauschen. Die Fähigkeit, Interaktionen bewusst wahrzunehmen, beschreiben und be-einflussen zu können bestimmt sozialen und fachlichen Erfolg.

3 Inhalte

Fachliche Kompetenzen werden in Unternehmen als zunehmend selbstverständlich vorausgesetzt.  Das Seminar geht von der These aus, daß mit jedem Karriereschritt in der Hierarchie auch die Anforderungen an soziale Kompetenz (Kommunikati-onsfähigkeit, Konfliktfähigkeit, Werteorientierung) stei-gen.

 

Modul 1 Führungskultur: Einführung

Termin  Freitag 21. April 2006

Referent  Michael Karl Heidemann

Wodurch ist die Führungskultur eines Unternehmens bestimmt? Welche Faktoren spielen grundsätzlich eine Rolle, welche sind im Alltag wirksam? Lässt  sich die Führungskultur ei-nes Unternehmens beeinflussen und wenn ja - wie? Im ersten Modul der Reihe wird eine grundsätzliche, an der Führungs-verantwortung orientierte Sicht auf das Thema entfaltet.

  • Was ist Unternehmenskultur?
  • Das Interaktionsparadigma
  • Führung als Identitätsstiftung
  • Autonomie und Heteronomie im Führungsalltag

Modul 2 Professionelle Kommunikation

Termin  Freitag 05. Mai 2006

Referent  Stefan Weissflog

Führungshandeln ist vor allem kommunikatives Handeln. Die-ses Modul vermittelt die Grundlagen entwickelter zwischen-menschlicher Kommunikation.

Aus dem Inhalt:

  • Wann und wie lassen sich Menschen erreichen?
  • Problemlösungstechniken
  • Überzeugende Gesprächsführung
  • Selbstsicherheit als professioneller Anspruch

Modul 3 Entwicklung der  Führungskultur

in Veränderungsprozessen

Termin  Freitag 19. Mai 2006

Referent  Michael Karl Heidemann

Unternehmen sind von immer neuen Veränderungsprozessen be-troffen. Welche Herausforderungen für Führungskräfte sind damit verbunden? Wie begünstigt und gestaltet man eine ge-eignete Unternehmenskultur?

  • Veränderung als Führungsauftrag
  • Führung als Qualitätsauftrag
  • Sechs Kulturfelder im Alltag

Modul 4 Führungssituationen

Termin  Freitag 02. Juni 2006

Referent  Stefan Weissflog

Führung ist die konstruktive Beeinflussung von Menschen, im Sinne des gemeinsamen Auftrags tätig zu werden. Erfahrung und Ausbildung verstärken die dazugehörigen Fähigkeiten. In diesem Modul geht es um Standardsituationen des Führungs-alltags und um das Repertoire von Führungsinstrumenten, mit denen sie bewältigt werden.

Aus dem Inhalt:

  • Standards ohne Standard
  • Selbstverständnis als Führungskraft
  • Kritikgespräche
  • Feedbacksicherheit
  • Motivation und Demotivatoren

Modul 5 Coaching

Termin  Freitag 09. Juni 2006

Referent  Michael Karl Heidemann

Zunehmende Bedeutung erhält die Fähigkeit, coachen zu kön-nen. Coaching bedeutet Verhaltensberatung über Rückspiege-lungen. Das Angebot, einigermaßen angstfrei über eigene Ir-ritationen und Ängste sprechen zu können, ist in unserer Kultur nicht ausreichend geübt. Gerade Vertrauensdefizite sind im Management aber Störgrößen, die zu erheblichen In-teraktionskosten führen können. Führende, die in diesem Sinne coachen können, sind in besonderer Weise konfliktfä-hig.

  • Was ist Konfliktfähigkeit?
  • Was ist Coaching?
  • Best practice sharing
  • Vertrauensbildende Gesprächsführung

Modul 6 Individuelle Herausforderung in

Veränderungsprozessen

Termin  Freitag 23. Juni 2006

Referent  Stefan Weissflog

Unternehmen sind von immer neuen Veränderungsprozessen be-troffen. Welche individuellen Herausforderungen für Füh-rungskräfte sind damit verbunden? Wie begünstigt und ges-taltet man eigene und andere Führungsqualität?

Aus dem Inhalt:

  • Veränderung als Führungsauftrag
  • Soziodynamische Prozesse in der Zusammenarbeit
  • Moderation von Veränderungsprozessen
  • Führungsqualität als Entwicklungsfeld

Literatur

  • Lay, Rupert: Dialektik für Manager
  • Lay, Rupertz: Führen durch das Wort
  • Sprenger, Reinhard: Das Prinzip Selbstverantwortung
  • Goleman, Daniel: Emotionale Führung

Lern- und Lehrformen

  • Lehrvortrag, Diskussion, Erfahrungstausch, Übungen
  • Teilnehmerbeschränkung erforderlich: Teilnahme ausschließlich für Masterstudierende IT-Systems Engineering

Leistungserfassung

Die Leistungserfassung erfolgt im Rahmen einer mündlichen Prüfung (Kolloquium)

Termine

Blockveranstaltungen  jeweils 09:15 - 16:45 Uhr

21. April 2006 Raum B-E.2 Michael Karl Heidemann
05. Mai 2006 Raum B-E.2 Stefan Weissflog
19. Mai 2006 Raum B-E.2 Michael Karl Heidemann
02. Juni 2006 Raum B-E.2 Stefan Weissflog
09. Juni 2006 Raum A-1.1 Michael Karl Heidemann
23. Juni 2006 Raum B-E.2 Stefan Weissflog
21. Juli 2006 Raum B-E.2 Prüfung

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