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04.02.2021

News

"Maklerlose Marktwertbestimmung: Transfer Learning auf Immobiliendaten": Die HPI-Bachelorprojekte im Interview

In ihrem Bachelorprojekt im Fachgebiet "Algorithm Engineering" von Prof. Tobias Friedrich erforschen Paula Marten, Niklas Mohrin, Lukas Rost, und Kathrin Thenhausen gemeinsam mit ihrem Projektpartner Valyria das Transferieren von Wissen, das sogenannte Transfer Learning, mit verschiedenen Machine-Learning-Algorithmen auf Basis von Immobiliendaten.

Das Bachelorprojektteam aus dem Fachgebiet "Algorithm Engineering" von Prof. Tobias Friedrich
Das Bachelorprojektteam aus dem Fachgebiet "Algorithm Engineering" von Prof. Tobias Friedrich

Herzlichen Glückwunsch! Das Bachelorpodium ist ein wichtiger Teil des praxisorientierten Bachelorstudiengangs IT-Systems Engineering. Mit welchem Projekt und Projektpartner seid ihr angetreten?

Für unser Projekt Next Generation Real-Estate Valuation haben wir mit Valyria, einem Startup aus Berlin, zusammengearbeitet. Valyria entwickelt einen digitalen Immobilien-Marktplatz, bei dem der Verkaufsprozess durch moderne Technologien unterstützt werden soll. Insbesondere soll der Wert von Immobilien initial durch Machine Learning Modelle geschätzt werden und somit aufwändige menschliche Arbeit gespart werden - ein:e Makler:in wird erst später benötigt.

Welcher besonderen Problemstellung habt ihr euch gestellt?

Aktuell muss der Preis einer Immobilie, bevor sie verkauft oder vermietet werden kann, aufwendig durch eine:n Expert:in geschätzt werden. Erst dann erhält der:die Verkäufer:in einen Eindruck davon, wie viel das Objekt wert ist. Wir haben untersucht, wie Immobilien vollautomatisch und datenbasiert unter Verwendung von Machine-Learning-Algorithmen geschätzt werden können. Hierbei beschäftigen wir uns insbesondere mit Transfer Learning, bei dem gelerntes Wissen aus einer Quelldomäne auf eine Zieldomäne übertragen wird. Dies ermöglicht es uns, auch auf Domänen mit wenig vorhandenen Daten, beispielsweise dem Immobilienmarkt im ländlichen Raum, gute Preisvorhersagen treffen zu können. 

Was macht aus eurer Sicht ein erfolgreiches Team aus? Wie konntet ihr euch ergänzen? Und wie wichtig ist die Teamarbeit im Bereich Informatik?

Natürlich können nicht alle alles - sonst bräuchten wir auch kein Team. Daher ist es besonders wichtig, dass jeder und jede seine eigenen Fertigkeiten aktiv einbringt. Wir sind mit vier Personen nun wirklich kein großes Team, aber trotzdem arbeiten alle verschieden. Wir haben gemerkt, dass manche von uns Ideen und Pläne lieber vorher vollständig ausarbeiten, während andere ihre Ansätze lieber beim Programmieren entwickeln. Beide Vorgehensweisen haben ihre Vor- und Nachteile, aber wenn man zusammenarbeitet, kommt meistens was Gutes bei raus.

Was war euer größtes Learning in den letzten Monaten?

Wie wichtig die Projektorganisation und Zeitplanung für den Projekterfolg sind, kann man gerade am Anfang übersehen. Vollzeit an einem Projekt zu arbeiten, bedeutet eben auch, sich selbst zu überlegen, für was man seine Zeit verwenden möchte. Mit dieser Freiheit umzugehen, uns nicht zu viel vorzunehmen und auch mal Zeit für eine Eis- oder Kaffeepause zu lassen, war sicher etwas, das wir erst lernen mussten.

Wie war die Erfahrung für euch, an realen Problemen aus Wirtschaft und Gesellschaft gemeinsam mit Projektpartnern arbeiten zu dürfen?

Die Zusammenarbeit mit unserem Projektpartner Valyria war ein sehr bereicherndes Erlebnis für uns. Besonders wertvoll war der Kontakt zu erfahrenen Data Scientists, mit denen wir Ideen austauschen und weiterentwickeln konnten.

Den Abschluss habt Ihr nun demnächst in der Tasche: Wie geht es für euch weiter? Werdet ihr euer Projekt weiterverfolgen?

Einige von uns planen nach dem Bachelorabschluss ein Masterstudium am HPI anzuschließen, beispielsweise im Studiengang IT-Systems Engineering. Wir werden das Projekt nicht weiterverfolgen, sind jedoch zuversichtlich, mit unserer Forschung zum Transfer Learning auf Immobiliendaten eine solide Grundlage für zukünftige Arbeit in diesem Bereich gelegt zu haben.

Vielen Dank für das Interview! Wir wünschen euch viel Erfolg beim Bachelorpodium!