Hasso-Plattner-Institut25 Jahre HPI
Hasso-Plattner-Institut25 Jahre HPI
 

Führungskompetenz (Sommersemester 2011)

Dozent: Michael Heidemann (Gastdozenten oder Dozenten der Uni-Potsdam)

Allgemeine Information

  • Semesterwochenstunden: 4
  • ECTS: 6
  • Benotet: Ja
  • Einschreibefrist: 1.4.2011 - 30.9.2011
  • Lehrform: BS
  • Belegungsart: Wahlpflichtmodul

Studiengänge, Modulgruppen & Module

IT-Systems Engineering MA
  • Management

Beschreibung

Fachliche Kompetenzen werden in Unternehmen als zunehmend selbstverständlich vorausgesetzt. Das Seminar geht von der These aus, dass mit jedem Karriereschritt in der Hierarchie auch die Anforderungen an soziale Kompetenz (Kommunikationsfähigkeit, Konfliktfähigkeit, Werteorientierung) steigen.

Führung in Veränderungsprozessen I
Termin: 29.04.2011
Referent: Michael Karl Heidemann

Verantwortung in Unternehmen zu tragen, heißt heute vor allem, Veränderungsprozesse zu initiieren, zu begleiten und erfolgreich zu machen. Welche Herausforderung bedeutet das für Führungskräfte? Wodurch ist die Unternehmenskultur eines Unternehmens bestimmt? Welche Faktoren spielen grundsätzlich eine Rolle, welche sind im Alltag wirksam? Lässt sich die Führungskultur eines Unternehmens beeinflussen und wenn ja – wie? Im ersten Modul der Reihe wird eine grundsätzliche, an der Führungsverantwortung orientierte Sicht auf das Thema entfaltet.

  • Was ist Unternehmenskultur?
  • Kann man Menschen verändern?
  • Kann man Unternehmen verändern?
  • Kulturelle Aspekte im Change Management
  • Führung als Identitätsstiftung
  • Vision, Mission, Strategie
  • Autonomie und Heteronomie im Führungsalltag

Arbeitsmethodik und Zeitmanagement
Termin: 06.05.2011
Referent: Stefan Weissflog

Stress und das subjektive Gefühl der Überlastung sind nicht selten Folgen von ungeeigneter Organisation, eigener Entscheidungsunsicherheit und unerledigter Arbeiten. Klare Regeln zur Steigerung der persönlichen Effizienz werden erarbeitet. Die Teilnehmer erfahren den Unterschied zwischen Aktivitätsdenken und Ergebnisdenken. Die Voraussetzungen für die Fähigkeit, selbst orientiert zu sein, werden erarbeitet.

  • Analyse des eigenen Arbeitsverhaltens
  • Aktives und passives Informationsverhalten
  • Prioritäten setzen, einhalten, anpassen
  • Zielformulierung und Selbstmotivation
  • Zeitverhalten als Indikator der Persönlichkeitsentwicklung
  • Praxis des Pareto-Prinzips

Führungssituationen
Termin: 13.05.2011
Referent: Stefan Weissflog

Führung ist die konstruktive Beeinflussung von Menschen, im Sinne des gemeinsamen Auftrags tätig zu werden. Erfahrung und Ausbildung verstärken die dazugehörigen Fähigkeiten. In diesem Modul geht es um Standardsituationen des Führungsalltags und um das Repertoire von Führungsinstrumenten, mit denen sie bewältigt werden.

  • Standards ohne Standard
  • Selbstverständnis als Führungskraft
  • Rollen und Rollenanforderungen
  • Kritikgespräche
  • Feedbacksicherheit
  • Motivation und Demotivatoren

Führung in Veränderungsprozessen
Termin: 20.05.2011
Referent: Michael Karl Heidemann

Auf Grundlage der im ersten Modul erarbeiteten Themen werden die spezifischen Herausforderungen, denen eine Unternehmenskultur in Veränderungsprozessen unterliegt vertieft. Es geht darum, ein Instrumentarium zur Gestaltung zentraler Handlungsfelder zu erarbeiten:

  • Vertrauen als Produktionsfaktor
  • Ressourcenorientierte Führung
  • Fehlerkultur als Produktionsfaktor
  • Legale und legitime Macht
  • Veränderungskultur entwickeln

Verhandlungsführung
Termin: 24.06.2011
Referent: Michael Karl Heidemann

Verhandlungen bestimmen den Alltag der Führungskraft. Dabei geht es nicht nur um Verhandlungen mit externen Partnern. Auch im internen Verhältnis wird die Fähigkeit gebraucht, unterschiedliche Interessen miteinander zu verknüpfen, Ressourcen zu erhandeln und andere Menschen von der eigenen Meinung/Sichtweise überzeugen zu können. Es werden Anforderungen erörtert, die durch komplexe Verhandlungssituationen entstehen.

  • Kommunikative und soziale Fähigkeiten in Verhandlungen
  • Gruppendynamische Aspekte in Verhandlungssituationen
  • Phasen von Verhandlungen
  • Strategie und Taktik

Individuelle Herausforderungen in Veränderungsprozessen
Termin: 15.07.2011
Referent: Stefan Weissflog

Führungshandeln ist vor allem kommunikatives und symbolisches Handeln. Gerade in Veränderungsprozessen ist Orientierung durch Kommunikation ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Es wird an die bereits vorhandenen Kenntnisse vorheriger Lehrveranstaltungen angeknüpft um grundlegende Funktionsweisen von Kommunikation in Veränderungssituationen zu verstehen. Die Bedeutung von wertschätzender Kommunikation wird in Übungen vermittelt.

  • Wie funktioniert Kommunikation?
  • Wann und wie lassen sich Menschen erreichen?
  • Überzeugende Gesprächsführung
  • Reflexion der eigenen Kommunikationsgewohnheiten
  • Selbstsicherheit als professioneller Anspruch
  • Techniken für den rationalen Diskurs

Prüfung am 22.07.2011

Lern- und Lehrformen

Grundstruktur

Die Inhalte des Seminars sind modular aufgebaut. Die Vermittlung erfolgt in 6 eintägigen Blöcken. Die Teilnehmer werden eingeladen, in einem Wechseln von Lehrvortrag, Erfahrungsaustausch, Diskussion und kleineren Übungen Wirkzusammenhänge des Führungsalltags zu reflektieren und Handlungsansätze zu erarbeiten. Zum Abschluss findet als mündliche Prüfung ein Kolloquium statt, in dem die Studierenden in kleinen Gruppen zeigen, dass sie in den erarbeiteten Themen orientiert sind und reflektiert dazu Stellung nehmen können.

Gedankliche Grundlagen

Absolventen des HPI werden in ihrer zukünftigen beruflichen Entwicklung nicht nur fachliche, sondern auch personelle Verantwortung tragen. Als Vorgesetzte und Führungskräfte werden sie mit der Herausforderung konfrontiert sein, andere Menschen für ihre Ideen und Projekte zu gewinnen und mit ihnen gemeinsam Unternehmensziele zu erreichen. Das Seminar Führungskompetenz behandelt wesentliche Herausforderungen des Führungsalltags. Mit der Reflexion unterschiedlicher Handlungsstrategien wird die Grundlage für einen bewussten Umgang mit der zukünftigen Führungsaufgabe gelegt.

Welches Menschenbild wird zugrunde gelegt?

Die Veranstaltung ist keiner speziellen „Psychologischen Schule“ (NLP, TA, GT etc.) verpflichtet. Als gedanklichen Ausgangspunkt nimmt sie ein Menschenbild, dessen Wurzeln bis in die Antike zurück reichen und das man als dialektisch bezeichnen kann: es fordert die Berücksichtigung von drei Merkmalen, deren Integration und Zusammenspiel über den Handlungserfolg eines Menschen entscheidet:

(1) Der Mensch ist ein soziales Wesen. Sein Erfolg im Umgang mit anderen wird durch seine soziale Kompetenz bestimmt. Kommunikationsfähigkeit, Konfliktfähigkeit und die Bindung an selbstverantwortlich übernommene Wertmaßstäbe sind Voraussetzung für gute Performanz.

(2)  Der Mensch ist ein rationales Wesen. Er denkt in Systemen und analysiert deren Beziehungen. Ein Grundverständnis der Logik, Definitionsfähigkeit und das Denken in Bedingungen sind Werkzeuge, die bei der Analyse von Erkenntnissen helfen.

(3)  Der Mensch ist ein emotionales Wesen. Emotionen sind autonom. Sie entstehen aus der intuitiven Bewertung einer Situation. Unsere Emotionen bestimmen unsere Kommunikationsfähigkeit. Ein gutes Verhältnis zur eigenen Emotionalität sichert die Empathie im Umgang mit anderen.

Welche Annahmen über gutes Management werden zugrunde gelegt?

Es ist empfehlenswert, den Unterschied zwischen funktionalem und personalem Denken und Handeln zu beachten. Die Würde des Menschen wird gewahrt, wo er nicht als Mittel zum Zweck betrachtet und behandelt wird. Institutionen (z.B. Behörden, Unternehmen) neigen dazu, funktionales Denken und Handeln zu belohnen. Management hat die Aufgabe, Menschen nicht nur dazu anzuleiten, Ziele zu erreichen, sondern Fähigkeiten und Kompetenzen durch personale Führung zu entfalten und zu fördern.

(1) Soziale Erfolge: Erfolgreiches Führen bedeutet erfolgreichen Umgang mit Menschen. Dazu ist sozialer Reichtum notwendig, definiert als die Fähigkeit, mit unterschiedlichen Menschen in unterschiedlichen Situationen konstruktiv umgehen zu können.

(2) Fachliche Erfolge: Erfolg ist das Setzen und erreichen von Zielen. Zielsetzung, Durchhaltevermögen und Zielerreichung bestimmen den Berufserfolg. Gutes Management steht und fällt mit der Fähigkeit zu wirksamer Zielsetzung, Zielvorgabe und Zielvereinbarung.

(3) Interaktionsqualität: Unter Interaktionen werden alle sprachlichen und nichtsprachlichen Signale verstanden, die Menschen untereinander austauschen. Die Fähigkeit, Interaktionen bewusst wahrzunehmen, beschreiben und beeinflussen zu können bestimmt sozialen und fachlichen Erfolg.

Leistungserfassung

Die Leistungserfassung erfolgt im Rahmen einer mündlichen Prüfung (Kolloquium).

Die Prüfungstermin: 22.Juli 2011 - Freitag gemäß Eintragungsliste

Termine

Blockveranstaltungen  jeweils 09:15 - 16:45 Uhr in Raum H-2.57:

29.04.2011
06.05.2011
13.05.2011 abweichend in Raum A-1.1
20.05.2011
24.06.2011
15.07.2011

Mündliche Prüfungen:
22.07.2011

Zurück