Hasso-Plattner-Institut25 Jahre HPI
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Modellierung I (Wintersemester 2018/2019)

Dozent: Prof. Dr. Mathias Weske (Business Process Technology)

Allgemeine Information

  • Semesterwochenstunden: 4
  • ECTS: 6
  • Benotet: Ja
  • Einschreibefrist: 26.10.2018
  • Lehrform: Vorlesung / Übung
  • Belegungsart: Pflichtmodul
  • Lehrsprache: Deutsch

Studiengänge, Modulgruppen & Module

IT-Systems Engineering BA

Beschreibung

Modellierung für das Problemverständnis

Die Modellierung gehört zu den Kernaufgaben der Informatik. Sie stellt eine wesentliche Arbeitsmethode dar, die in allen Gebieten des Faches breite Anwendung findet. Probleme, seien sie das Verstehen oder Gestalten von Systemen, Lösen von Aufgaben, oder Strukturieren von Information,  werden häufig als Ganzes oder in Teilaspekten modelliert.

Somit führt die Modellierung häufig zu einem besseren Verständnis desselben, was wiederum Voraussetzung für eine adäquate Lösung des Problems ist.

Modelle als Systementwurf

Modellierung ist ein essentieller Schritt zum Verstehen eines Problems und ermöglicht das Kommunizieren über das Problem. Sie liefert ein gedankliches Hilfsmittel zum Gestalten, Bewerten oder Kritisieren einer geplanten Lösung oder der Anforderungen an eine Lösung.

Die bei der Modellierung gewonnenen Einblicke liefern darüber hinaus auch den Schlüssel für einen systematischen Entwurf. Deswegen werden Probleme modelliert, bevor man versucht sie oder Teile von ihnen durch den Entwurf von Software, Algorithmen, Daten und/oder Hardware zu lösen bzw. zu implementieren.

Organisatorisches

Alle Lermaterialien und Übungen werden zentral über Moodle organisiert. Teilnehmende Studierende schreiben sich bitte in den Kurs "Modellierung 1 2018/19" auf moodle2.uni-potsdam.de unter verwendung des Einschreibechlüssels mod201819 ein.

Übungen werden in Gruppen von je 2 Studierenden bearbeitet. Diese Teams tragen sich bitte zu Beginn des Semesters in eine Liste für einen Übungstermin (Pinnwand C-2) ein.

Übersicht der Vorlesung

In der Vorlesung werden verschiedene Modellierungssprachen und die zugrunde liegenden Konzepte vermittelt. Dazu gliedert sich die Vorlesung in die folgenden Teile.

  1. Einleitung
    Im ersten Teil der Vorlesung werden grundlegende Begriffe zur Modellierung diskutiert, wie zum Beispiel der Zusammenhang zwischen einem Modell und einem – möglicherweise nicht existenten – Original.
  2. Einführung in die Modelltheorie
    Die Modelltheorie umfasst Überlegungen zur Kommunikation von Wissen auf Grundlage wohldefinierter Symbole. Es werden Konzepte der Modellierung, wie Metamodelle diskutiert.
  3. Modelle in der Mathematik
    Alle Modelle, die in Diagrammen erfasst werden, haben dieselbe grundlegende mathematische Struktur eines Graphen. Oft fußen Modelle aber auf umfassenderen mathematischen Modellen – Datenmodelle zum Beispiel basieren auf Relationenalgebra. Diese Grundlagen werden im dritten Teil der Vorlesung besprochen.
  4. Daten- und Objektmodellierung
    Datenmodellierung ist die Grundlage zum Entwurf von Datenbanken und Softwaresystemen, da sie die Struktur von gespeicherten oder kommunizierten Daten formal beschreiben.
  5. Funktions- Ablauf- und Strukturmodellierung
    Neben der Datenmodellierung können Programmabläufe, statt durch Quelltext, übersichtlich in Diagrammen dargestellt werden.
  6. Sequenzielles Verhalten
    Die Modellierung sequenziellen Verhaltens basiert auf der Theorie von Automaten, dass sich ein System immer in genau einem Zustand befindet und zu jedem Zeitpunkt nur eine Aktivität ausgeführt werden kann. Damit wird die Grundlage für die Modellierung von Systemverhalten und dessen Analyse geschaffen.
  7. Nebenläufiges Verhalten
    Systeme, die mehrere Aktivitäten gleichzeitig ausführen können, werden nebenläufig genannt. Viele moderne Modellierungssprachen für Softwaresysteme erlauben Nebenläufigkeit. Nebenläufige Systeme basieren auf sequenziellem Verhalten, es müssen bei der Modellierung aber besondere Eigenschaften berücksichtigt werden.
  8. Zusammengesetzten Verhalten
    Als zusammengesetztes Verhalten bezeichnet man das Verhalten mehrerer Systeme, die voneinander unabhängig agieren, dabei aber auch miteinander interagieren. Durch die Interaktion entstehen implizite Abhängigkeiten zwischen diesen Systemen.
  9. Modellierung von Geschäftsprozessen und Entscheidungen
    Abschließend werden Geschäftsprozesse und Geschätzsentscheidungen für die Modellierung von Verhalten auf abstraktem Niveau vorgestellt. Dabei erfassen Prozess- und Entscheidungsmodelle nicht einzelne Funktionsaufrufe eines Softwaresystems, sondern Aktivitäten und Regeln, die in der Verantwortung verschiedener Rollen – zum Beispiel Web Services oder menschliche Akteure – in kausaler Abhängigkeit stehen. Geschäftsprozesse gelten daher auch als Schlüssel zur Integration von IT-Systemen mit den fachlichen Anforderungen und Abläufen eines Unternehmens.

Literatur

Die Folien zur Vorlesung werden im internen Bereich zur Verfügung gestellt.

Zur Ergänzung und Vertiefung der Lehrinhalte werden die folgenden Bücher und Materialien empfohlen:

 

  • Matthias Kunze und Mathias Weske. Behavioural Models - From Modelling Finite Automata to Analysing Business Processes. Springer Berlin Heidelberg New York. 2016. ISBN 978-3-319-44958-6
  • Tabeling. Softwaresysteme und ihre Modellierung. Springer Berlin Heidelberg New York. 2005. ISBN 3540258280
  • Mathias Weske: Business Process Management: Concepts, Languages, Architectures. Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York 2012, 2007 ISBN 978-3-642-28615-5

Lern- und Lehrformen

Es finden zwei 90-minütige Vorlesungen pro Woche statt:

  • Dienstag, 9:15-10:45 Uhr
  • Mittwoch, 9:15-10:45 Uhr

Daneben gibt es zweiwöchentlich Übungen, zu denen vorher gestellte Übungsaufgaben abgegeben und dann auch vorgeführt und mit den betreuenden Tutoren diskutiert werden. Die Übungsaufgaben werden eine Woche vorher ausgegeben.

Die Übungen werden in den Übungsgruppen zu jeweils individuellen Terminen stattfinden. In Wochen, in denen eine Übung stattfindet, entfällt die Mittwochsvorlesung.

Leistungserfassung

Zur differenzierten Leistungsbewertung wird eine abschließende Modulprüfung angeboten. Eine 120-minütige Klausur findet hierfür gegen Ende des Semesters statt.

Voraussetzung für die Teilnahme an der Klausur ist die aktive Teilnahme an den Übungen und ausreichende Bearbeitung der Übungsaufgaben, d.h. mindestens 50% der Gesamtpunktzahl je zweier aufeinanderfolgender Übungen muss erreicht worden sein.

Termine

Die Übung wird ca. alle zwei Wochen in Übungsgruppen stattfinden. Die Übungen werden in KW 43, 45, 47, 49, 51, 2, 4, 6 stattfinden.

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