Führungskompetenz - über die harten Auswirkungen der Soft Skills (Wintersemester 2022/2023)
Dozent:
Michael Heidemann
(Gastdozenten oder Dozenten der Uni-Potsdam)
,
Eugen Unger
(Gastdozenten oder Dozenten der Uni-Potsdam)
Allgemeine Information
- Semesterwochenstunden: 2
- ECTS: 3
- Benotet:
Ja
- Einschreibefrist: 01.10.2022 - 31.10.2022
- Prüfungszeitpunkt §9 (4) BAMA-O: 31.03.2023
- Lehrform: Blockseminar
- Belegungsart: Wahlpflichtmodul
- Lehrsprache: Deutsch
- Maximale Teilnehmerzahl: 24
Studiengänge, Modulgruppen & Module
- IT-Systems Engineering
- HPI-MK Management-Kompetenzen
- Professional Skills
- Professional Skills
- HPI-PSK-ML Management und Leitung
- Professional Skills
- HPI-PSK-ML Management und Leadership
- Professional Skills
- HPI-PSK-CO Communication Skills
- Professional Skills
- HPI-PSK-ML Management and Leadership
- Professional Skills
- Professional Skills
- HPI-PSK-ML Management und Leitung
Beschreibung
Fachliche Kompetenzen werden in Unternehmen als selbstverständlich vorausgesetzt. Das Seminar geht von der These aus, dass mit jedem Karriereschritt in der Hierarchie auch die Anforderungen an soziale Kompetenz (Kommunikationsfähigkeit, Konfliktfähigkeit, Werteorientierung) steigen.
Modul 1 - Referent Michael Karl Heidemann
Führung in Veränderungsprozessen: Unternehmenskultur gestalten
Verantwortung in Unternehmen zu tragen, heißt heute vor allem, Veränderungsprozesse zu initiieren, zu begleiten und erfolgreich zu machen. Welche Herausforderung bedeutet das für Führungskräfte? Wodurch ist die Unternehmenskultur eines Unternehmens bestimmt? Welche Faktoren spielen grundsätzlich eine Rolle, welche sind im Alltag wirksam? Lässt sich die Führungskultur eines Unternehmens beeinflussen und wenn ja – wie? Im ersten Modul der Reihe wird eine grundsätzliche, an der Führungsverantwortung orientierte Sicht auf das Thema entfaltet.
- Was ist Unternehmenskultur?
- Welche Bedeutung hat sie für den Erfolg des Unternehmens?
- Kann man Menschen verändern?
- Kann man Unternehmen verändern?
- Kulturelle Aspekte im Change Management
- Führung als Identitätsstiftung
- Herausforderungen in Veränderungsprozessen
- Autonomie und Heteronomie im Führungsalltag
Modul 2 - Referent Eugen Unger
Führungsalltag: Führungssituationen und Führungskommunikation
Führung beruht, wie alles soziale Handeln, auf Verhaltensmustern, die weitgehend automatisch, also unbewußt ablaufen. Das eigene Handeln an selbst entwickelten Qualitätsmaßstäben zu orientieren, bedeutet demnach Bewusstsein zu schaffen. Die Teilnehmer reflektieren ihr Führungsverständnis, indem sie sich mit ihren eigenen Annahmen und daraus resultierenden Verhaltensstrategien auseinandersetzen. Auf diese Weise bietet das Format einen diskursiven Rahmen für relevante Führungsthemen des Alltags und fördert damit ein klares Rollenverständnis als Führende.
- Selbstverständnis als Führungskraft
- Rollenanforderungen zwischen Zielen und Bedürfnissen
- Anerkennung, Kritik und Potentialentwicklung
- Führungskommunikation bewußt gestalten
- Feedbacksicherheit
- Motivation und Demotivatoren
- Zusammenspiel der Führungsinstrumente
Voraussetzungen
Achtung: Studierende, die bereits am Sommersemester-Kurs "Führungskompetenz" teilgenommen haben, können sich für dieses Seminar nicht erneut einschreiben.
Lern- und Lehrformen
Grundstruktur
Die Inhalte des Seminars sind modular aufgebaut. Die Vermittlung erfolgt in 3 eintägigen Blöcken. Die Teilnehmer werden eingeladen, in einem Wechseln von Lehrvortrag, Erfahrungsaustausch, Diskussion und kleineren Übungen Wirkzusammenhänge des Führungsalltags zu reflektieren und Handlungsansätze zu erarbeiten. Zum Abschluss findet als mündliche Prüfung ein Kolloquium statt, in dem die Studierenden in kleinen Gruppen zeigen, dass sie in den erarbeiteten Themen orientiert sind und reflektiert dazu Stellung nehmen können.
Gedankliche Grundlagen
Absolventen des HPI werden in ihrer zukünftigen beruflichen Entwicklung nicht nur fachliche, sondern auch personelle Verantwortung tragen. Als Vorgesetzte und Führungskräfte werden sie mit der Herausforderung konfrontiert sein, andere Menschen für ihre Ideen und Projekte zu gewinnen und mit ihnen gemeinsam Unternehmensziele zu erreichen. Das Seminar Führungskompetenz behandelt wesentliche Herausforderungen des Führungsalltags. Mit der Reflexion unterschiedlicher Handlungsstrategien wird die Grundlage für einen bewussten Umgang mit der zukünftigen Führungsaufgabe gelegt.
Welches Menschenbild wird zugrunde gelegt?
Die Veranstaltung ist keiner speziellen „Psychologischen Schule“ (NLP, TA, GT etc.) verpflichtet. Als gedanklichen Ausgangspunkt nimmt sie ein Menschenbild, dessen Wurzeln bis in die Antike zurückreichen und das man als dialektisch bezeichnen kann: es fordert die Berücksichtigung von drei Merkmalen, deren Integration und Zusammenspiel über den Handlungserfolg eines Menschen entscheidet:
(1) Der Mensch ist ein soziales Wesen. Sein Erfolg im Umgang mit anderen wird durch seine soziale Kompetenz bestimmt. Kommunikationsfähigkeit, Konfliktfähigkeit und die Bindung an selbstverantwortlich übernommene Wertmaßstäbe sind Voraussetzung für gute Performanz.
(2) Der Mensch ist ein rationales Wesen. Er denkt in Systemen und analysiert deren Beziehungen. Ein Grundverständnis der Logik, Definitionsfähigkeit und das Denken in Bedingungen sind Werkzeuge, die bei der Analyse von Erkenntnissen helfen.
(3) Der Mensch ist ein emotionales Wesen. Emotionen sind autonom. Sie entstehen aus der intuitiven Bewertung einer Situation. Unsere Emotionen bestimmen unsere Kommunikationsfähigkeit. Ein gutes Verhältnis zur eigenen Emotionalität sichert die Empathie im Umgang mit anderen.
Welche Annahmen über gutes Management werden zugrunde gelegt?
Es ist empfehlenswert, den Unterschied zwischen funktionalem und personalem Denken und Handeln zu beachten. Die Würde des Menschen wird gewahrt, wo er nicht als Mittel zum Zweck betrachtet und behandelt wird. Institutionen (z.B. Behörden, Unternehmen) neigen dazu, funktionales Denken und Handeln zu belohnen. Management hat die Aufgabe, Menschen nicht nur dazu anzuleiten, Ziele zu erreichen, sondern Fähigkeiten und Kompetenzen durch personale Führung zu entfalten und zu fördern.
(1) Soziale Erfolge: Erfolgreiches Führen bedeutet erfolgreichen Umgang mit Menschen. Dazu ist sozialer Reichtum notwendig, definiert als die Fähigkeit, mit unterschiedlichen Menschen in unterschiedlichen Situationen konstruktiv umgehen zu können.
(2) Fachliche Erfolge: Erfolg ist das Setzen und erreichen von Zielen. Zielsetzung, Durchhaltevermögen und Zielerreichung bestimmen den Berufserfolg. Gutes Management steht und fällt mit der Fähigkeit zu wirksamer Zielsetzung, Zielvorgabe und Zielvereinbarung.
(3) Interaktionsqualität: Unter Interaktionen werden alle sprachlichen und nichtsprachlichen Signale verstanden, die Menschen untereinander austauschen. Die Fähigkeit, Interaktionen bewusst wahrzunehmen, beschreiben und beeinflussen zu können bestimmt sozialen und fachlichen Erfolg.
Die Lehrsprache ist Deutsch.
Leistungserfassung
Die Leistungserfassung erfolgt im Rahmen einer mündlichen Prüfung (Kolloquium).
Termine
Termine: 08./09./10.03.2023 jeweils 09:15 - 16:45 Uhr
Raum: H.-E.51/52
Prüfung: 31.03.2023
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