Programm

Forschung für die zivile Sicherheit Bekanntmachung: „SifoLIFE – Demonstration innovativer, vernetzter Sicherheitslösungen“

Gesamtzuwendung 5,6 Mio. Euro

Projektlaufzeit Oktober 2023 – September 2027

 

Projektpartner

Landkreis Meißen – Landratsamt Meißen – Dezernat Verwaltung – Amt für Brand-, Katastrophenschutz und Rettungswesen, Meißen

Hochschule Magdeburg-Stendal (FH) – Fachbereich Wasser, Umwelt, Bau und Sicherheit, Magdeburg

Hasso-Plattner-Institut für Digital Engineering gGmbH, Potsdam

KomRe AG, Berlin

snafu Gesellschaft für interaktive Netzwerke mbH, Berlin 

Hörmann Warnsysteme GmbH, Kirchseeon

 

Projektbeschreibung

Das Projekt "Integrierte, autarke und ausfallsichere Krisenkommunikation im Landkreis Meißen" (KriKom-LK-MEI) hat zum Ziel, ein autarkes, integratives Krisenkommunikationssystem (KriKom-System) für den Katastrophenschutz zu realisieren, zu erproben und zu demonstrieren. 

 

Dieses System ermöglicht im Krisen- und Katastrophenfall die Sammlung, Generierung und Kommunikation von krisenrelevanten Informationen zwischen dem kommunalen Katastrophenschutz, den Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS), den Betreibern kritischer Infrastrukturen (KRITIS) und der Bevölkerung. 

 

Im Katastrophenfall, z.B. bei einem Naturereignis oder einem technischen Zwischenfall (mit längerem flächendeckendem Ausfall von Infrastrukturen), kann eine zuverlässige Krisenkommunikation lebenswichtig sein. Es gilt nicht nur, die betroffene Bevölkerung schnell und effektiv zu warnen und zuverlässig und vertrauenswürdig über die Lage zu informieren, sondern auch den kommunalen Katastrophenschutz mit BOS und KRITIS zu vernetzen und die Versorgung mit zeit- und einsatzkritischen Ressourcen nachhaltig sicherzustellen. Darüber hinaus hat die Sicherheit in der Kommunikation oberste Priorität; ausgetauschte Nachrichten müssen vertraulich bleiben, die Integrität und Authentizität von Teilnehmern und Nachrichten muss gewährleistet sein. 

 

Zur Ausgestaltung der KriKom-Strategie und zur Steuerung und Unterstützung des technischen Designs wurden aus dem Bedrohungsszenario sogenannte Use Cases bzw. Anwendungsszenarien abgeleitet, die in diesem Teil des Projekts weiter untersucht werden. Die Use Cases/Anwendungsszenarien dienen dazu, Anforderungen und Funktionen eines autarken Krisenkommunikationssystems zu identifizieren, aber auch notwendige Schnittstellen zwischen einzelnen (technologischen) Komponenten und Subsystemen aufzuzeigen, um zukünftig nutzerzentrierte Evaluierungs- und Validierungsverfahren zu ermöglichen.

 

Das Projekt startete im Oktober 2023 und hat eine Laufzeit von vier Jahren.In dieser Zeit werden neben zwei studentischen Projekten zur Erforschung und Validierung der Use Cases weitere Design Thinking Aktivitäten (Multi-Stakeholder-Workshops, Co-Design von systemischen Lösungen, usw.) stattfinden.

 

Motivation

In Krisen und Katastrophen ist ein schnelles und zielgerichtetes Handeln der Behörden und Einsatzkräfte gefordert, um die Lage möglichst effizient bewältigen zu können. Neben der sofortigen Hilfeleistung muss zudem sichergestellt werden, dass Informationen ausgetauscht sowie Warnungen und Notrufe abgesetzt werden können. Dies erfordert Kommunikationswege zwischen Katastrophenschutz, kritischen Infrastrukturen und der Bevölkerung, die auch bei Ausfall der Kommunikationsinfrastrukturen oder der Stromversorgung aufrechterhalten werden können.

 

Ziele und Vorgehen

Mit dem Wettbewerb „SifoLIFE – Demonstration innovativer, vernetzter Sicherheitslösungen“ unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) insgesamt fünf Städte und Landkreise dabei, neue Sicherheitslösungen für den Katastrophenschutz zu erproben. Ziel des Verbundprojektes KriKomLK-MEI ist ein autarkes, integratives Krisenkommunikationssystem für den Katastrophenschutz im Landkreis Meißen. Das System wird modellhaft aufgebaut und umfassend demonstriert. Damit wird die direkte Kommunikation zwischen allen Akteuren inklusive der Bevölkerung im Krisenfall gewährleistet. Weiterhin werden Möglichkeiten zur verbesserten Alarmierung und zum Absetzen von Notrufen, z. B. über intelligente Sirenenstandorte und digitale schwarze Bretter, bereitgestellt. Zur Sicherstellung der Energieversorgung sind Logistiksysteme für Batteriespeicher und Treibstoffe integriert. Das System wird unter aktiver Beteiligung der Bevölkerung umfassend getestet.

 

Innovationen und Perspektiven

Das System kann im Krisen- und Katastrophenfall unabhängig von bestehender Kommunikationsinfrastruktur die Sammlung, Generierung und Kommunikation von krisenrelevanten Informationen zwischen den relevanten Akteuren ermöglichen. Der Lösungsansatz ist auf weitere Kommunen übertragbar.