Hasso-Plattner-Institut
 

Was ist IPv6

IPv6 ist die Abkürzung für “Internet-Protokoll Version 6”. Es handelt sich um das von der Internet Engineering Task Force (IETF) entwickelte Internet-Protokoll der nächsten Generation, welches die aktuelle Version (IPv4) ersetzen soll.

Der derzeit verwendete, 30 Jahre alte IPv4-Standard hat sich zwar als sehr belastbar erwiesen, ist allerdings für das in den 1970er Jahren nicht vorherzusehende Wachstum des Internets nicht mehr ausreichend. Die größte Limitierung von IPv4 besteht im vorhandenen Adressraum, welcher weitestgehend erschöpft ist. Jedes mit dem Internet verbundene Gerät benötigt eine eindeutige IP-Adresse. Die Zahl dieser Geräte wird laut Schätzungen bis zum Jahr 2020 auf 25 Mrd. ansteigen, dabei sind Handys, Smartphones oder Computer nicht mit einbezogen. Je mehr Geräte also mit dem Internet verbunden sind, desto mehr IP-Adressen werden gebraucht. Eine IP-Adresse im IPv4-Standard sieht beispielsweise so aus: 207.142.131.235. Der neue IPv6-Standard ermöglicht durch das Format der IP-Adressen, welches sich beispielsweise so darstellt 2001:0db8:85a3:08d3:1319:8a2e:0370:7344, einen Adresspool von 340 Sextillionen (2128) Adressen. Neben dem neuen Adressformat wurden dem Nachfolgestandard zusätzliche Funktionalitäten, beispielsweise bei der Autokonfiguration, gegeben, die für komplexe oder mobile Netzwerke notwendig sind. Aktuell existieren beide Protokolle im sogenannten „Dual Stack“ im Parallelbetrieb; es gibt aber immer mehr Anbieter, die ausschließlich IPv6 verwenden.