Die D-School Potsdam setzt für die Dokumentation ihrer Design Thinking Projekte verschiedene Softwaretools ein. Dabei ist es den angehenden Design Thinkern selbst überlassen, welche Softwaretools und –services sie verwenden. Diese Freiheit ist nötig, um die kreative Methodik des Design Thinking nicht negativ zu beeinflussen. In der Regel wählen die Design Thinker die Softwaretools und -services aus, mit denen sie am meisten vertraut sind und die sich am besten in die Arbeitsweise innerhalb des Design Thinking Projekts einbetten. Dieses Vorgehen führt zu einer Menge von Artefakten wie Fotos, Videos, Textdokumenten und Präsentationsfolien, die über die ausgewählten Softwaretools und –services verteilt abgelegt wurden. Daher wird die D-School Potsdam in Zukunft ein System einsetzen, das als virtuelles Whiteboard agiert und die Artefakten aus den unterschiedlichen Softwaretools und –services in einem eigenen Artefaktrepository aggregiert. Das virtuelle Whiteboard bietet dabei die Möglichkeit die aggregierten Artefakte manuell zu annotieren und in Beziehung zu setzen. Dabei kommen Techniken zum Einsatz, die den Design Thinkern bekannt und daher intuitiv anwendbar sind. Diese manuellen Aktivitäten führen zu einem zusätzlichen Aufwand für die Design Thinker bei der Dokumentation ihrer Projekte, der oft als störend empfunden wird.
Dieses Bachelorprojekt geht die Herausforderung an, einzelne Artefakte automatisch zu analysieren und Beziehungen zwischen den verschiedenen Artefakten automatisch abzuleiten. Neben rein digitalen Artefakten wie Textdokumenten und Präsentationsfolien erfassen digitale Artefakte oft auch analoge Artefakte wie Post-Its oder Post-It-Cluster in Form von Fotos. Während die rein digitalen Artefakte leicht maschinen-lesbar sind muss digitalen Artefakten, die analoge Artefakte erfassen, auf eine einfache und verlässliche Art und Weise eine Bedeutung zugeordnet werden, sodass die Artefakte bei einer späteren Suche widerauffindbar sind.
Dieses Bachelorprojekt bettet sich in unser Forschungsprojekt im Rahmen des Hasso Plattner Design Thinking Research Programms ein. Das Bachelorprojekt nimmt sich der Herausforderung an, die gewonnenen Design Thinking Artefakte durchsuchbar und auswertbar aufzubereiten. Dabei müssen die Artefakte innerhalb der Dokumentation mit Semantik versehen und in Bezug gesetzt werden. Idealerweise entsteht diese Anreicherung der Dokumentation durch die Design Thinker selbst als Nebenprodukt ihrer täglichen Arbeit und behindert die kreative Methodik des Design Thinking nicht. Durch Exploration der Daten sowie durch Beobachtungen und Befragungen der angehenden Design Thinker soll ermittelt werden, welche Möglichkeiten einer Datenanreicherung anwendbar sind, wie eine entsprechende Softwarelösung zur Unterstützung der Dokumentation durch Design Thinker aussehen kann und welche Schritte hinsichtlich der Dokumentation der Design Thinking Ergebnisse zeitsparend automatisierbar sind. Die ermittelten Anforderungen und Use-Cases sollen als Ergebnis dieses Bachelorprojekts in ein System einfließen, das durch die Projekteilnehmer erstellt und evaluiert wird.