Sogenannte domänenspezifische Sprachen (Engl. Domain specific languages bzw.DSLs) ermöglichen es, Anwendungen mit Hilfe von für die Domäne angemessenen Abstraktionen auf einem höheren Abstraktionsniveau zu spezifizieren. Mit Hilfe von Techniken der modellgetriebenen Softwareentwicklung wie Transformation und Interpretation werden die in der DSL verfassten Programme ausführbar. Die geschickte Wahl der Abstraktion kann die Effizienz und Qualität sowie die Portabilität und Langlebigkeit der Anwendungen positiv beeinflussen.
Die modellgetriebene Softwareentwicklung mit DSLs wird bereits erfolgreich bei der Entwicklung von Softwaresystemen bei der SAP eingesetzt. Diese
DSLs haben lange erfolgreich die Anwendungen von Veränderungen bei Betriebssystemen, Datenbanken und Hardwarearchitekturen abgeschirmt. Die
aktuellen Trends rund um Multicoresysteme und Cloud Computing als Plattformen können jedoch von den bisher genutzten Sprachen nur noch bedingt ausgenutzt werden, da bisher verwendete Abstraktionen häufig zu einer expliziten Serialisierung des Verhaltens führen und Annahmen über die Datenhaltungsarchitektur machen, die in Cloud-Umgebungen nicht immer zutreffen. Deswegen sollen neue, für die Domäne Enterprise Applications und diese neuen Architekturen geeignete Abstraktionen sowie darauf aufbauende DSLs entwickelt werden. Dabei spielt es unter anderem eine wichtige Rolle, die Funktionalität nah bei den im Hauptspeicher gehaltenen Daten ausführen zu können und so spaltenorientierte In-Memory Datenbanken zu verwenden, um insbesondere lesende und aggregierende Anfragen stark zu beschleunigen.
Um Experimente mit verschiedenen DSLs einfach zu ermöglichen, wird bei der SAP die Entwicklung einer Language Workbench betrachtet, die es ermöglicht, DSLs für Enterprise Applications zu entwickeln, die neben der fachlichen Domäne u.a. auch für Multicoresysteme und Cloud Computing geeignet sind.