Holger Münch (BKA): "Cyberkriminalität als Dienstleistung" ist wichtiges Thema für BKA
[11. Juni 2015, veröffentlicht: 15:30 Uhr]
"Man muss heutzutage kein IT-Fachmann sein, um Cyberangriffe zu fahren und ins Darknet zu kommen", erklärte Holger Münch, Leiter des Bundeskriminalamts. Dort könnten sogar entsprechende Dienstleistungen eingekauft werden.
Im Internet gibt es heutzutage jede Form von Kriminalität. "Wir sammeln deshalb mittlerweile Daten im Petabyte-Bereich. Dort die Nadel im Heuhaufen zu suchen, ist natürlich sehr schwierig. Deshalb suchen wir auch international nach geeigneten Partnern."
Zudem sei die Digitalisierung der Beweismittel ein wichtiges Thema. Oftmals würden heutzutage Handysfotos über Fotokopierer gesichert, sagte Münch. So etwas gehe in Zukunft natürlich nicht mehr. Zusätzlich müsse man sich bewusst werden, was jeder Ermittler über Digitalisierung wissen müsse. In Zukunft müsse es mehr spezielle Dienststellen für Cybercrime geben, forderte Münch. "Wir haben aber mittlerweile schon ein Quick-Reaction-Team ins Leben gerufen." Hier geht es darum, bei Angriffen auf Firmen schnell helfen zu können.
Als Ziele für das BKA nannte Münch, mehr IT-Systeme zu schützen und Angriffe wahrzunehmen. Zudem müssten mehr Cyberangriffe gestoppt und Täter ermittelt werden. Ganz wichtig sei es, die Netzwerkbildung vorzuantreiben.