Prof. Jamie Shea (NATO): Cyberangriff könnte Bündnisfall auslösen
[11. Juni 2015, veröffentlicht: 14:30 Uhr]
Professor Dr. Jamie Shea, Vizegeneralsekretär der Nato, erklärte in Potsdam, dass ein Cyberangriff den Bündnisfall auslösen und ein gemeinsames Eingreifen der Verteidigungskräfte notwendig machen könnte. Ab einer gewissen Größenordnung sei so eine Attacke mit einem bewaffneten Angriff gleichzusetzen, betonte Shea auf der Potsdamer Sicherheitskonferenz für Nationale Cybersicherheit. Eine Antwort der Nato auf solche Attacken müsse nicht nur auf digitalem Weg folgen.
Allerdings definierte Shea die Eingriffsschwelle der Nato nicht. So etwas gebe es bislang nicht, erklärte er. Cyberattacken müssten jedoch schon ein großes Maß an Zerstörung mit sich bringen und massive wirtschaftliche Schäden auslösen.
Die Nato unterhalte im Übrigen ein Rapid Response Team, dass im Angriffsfall einspringe, so erläuterte Shea. Im Vorfeld laufen selbstverständlich Monitormaßnahmen und Weiterbildung. Es sei wichtig zu wissen, welche Netzwerke existieren, wie diese zusammenhängen und wer die Kontrolle hierüber hat.