Winfried Karl ist Chef der erst knapp ein Jahr alten „Zentrale Stelle für Informationstechnik im Sicherheitsbereich“ und fokussierte sich in seiner Keynote auf der 6. Konferenz für Nationale CyberSicherheit am Hasso-Plattner-Institut auf die Aufgaben, die „ZITiS“, so die Kurzform seiner Behörde, in Zukunft übernehmen soll. Er selbst begreift sie als „Dienstleister“ für die anderen knapp 40 Sicherheitsbehörden in Deutschland, die sich durch moderne Technologien mit „immer größeren Herausforderungen“ konfrontiert sehen. Diese Situation werde durch ein exponentielles Wachstum von Datenmengen, den alltäglichen Gebrauch professioneller Verschlüsselungsmechanismen und immer kürzeren Entwicklungs- sowie Nutzungszyklen neuer Technologien weiter verschärft.
ZITiS soll durch sein interdisziplinäres Team vor allem Kompetenzen bündeln und die Sicherheitsbehörden durch Strategie- und Methodenberatung unterstützen – „oftmals wissen die Behörden untereinander nicht, was für Lösungen existieren“, beschreibt Karl die aktuelle Lage. Daneben will ZITiS als zentraler Akteur aktives Clustering von Industrie mit akademischer Forschung betreiben. Zu den Hauptaufgabengebieten zählen die digitale Forensik, bei der es um die „gerichtsfeste Verwertung digitaler Spuren“ geht, die Telekommunikationsüberwachungstechnik, die Krypto- und die Big Data-Analyse. Eine wichtige Richtungsentscheidung bei der Gründung sei es gewesen, die Behörde völlig neu aufzubauen und so eine Kultur zu schaffen, „die innovative Ideen fördert“, so Karl.