Als Innenminister des Freistaates Sachsen zeigte Prof. Dr. Roland Wöller auf der 6. Potsdamer Konferenz für Nationale CyberSicherheit eines der grundsätzlichen Probleme der Politik in puncto Cybersicherheit auf: Das kostbare Gut der Aufmerksamkeit bekomme man heute nur, indem man „zuspitzt, dramatisiert, skandalisiert“ – gleichzeitig lassen sich die durch Cyberkriminalität entstehenden Risiken nicht fassen oder sehen. Aus diesem Umstand schlussfolgerte er: „Eine verhinderte Krise ist kein politischer Erfolg“, wodurch präventive Bemühungen häufig nur auf zögerliches Interesse stießen.
Für Sachsen möchte Wöller dennoch „nicht nur Chancen nutzen, sondern Risiken minimieren“. Insbesondere der Schutz vor Identitätsdaten in der Verwaltung sei eine Herausforderung, denn durch gestohlene Nutzernamen und Passwörter könnten Angreifer „Zugriff auf das interne Netz der Landesverwaltung“ erhalten. Die Stellung der Landesverwaltung als „Vertrauensanker“ für die Bürgerschaft und Unternehmen mache den permanenten Ausbau von Abwehrmaßnahmen notwendig. Aus diesem Grund sei man eine Kooperation mit dem Hasso-Plattner-Institut (HPI) eingegangen. Eine spezifische Client-Anwendung des „Identity Leak Checkers“ ermögliche, den gesamten Adressraum der Domain „sachsen.de“ für die Verwaltungsmitarbeiter zu überwachen – sollte einer dieser Adressen auf Listen mit gestohlenen Identitätsdaten auftauchen, werde diese Information sofort an das „Computer Emergency Response Team“ (CERT) übermittelt.