Die Ausstattungsvielfalt schon eines einzigen Fahrzeugmodells ist immens: Rechtslenker, Sonderlackierung, Navigationsgerät, Sonnendach, Dreitürer, Klimaanlage usw. Die Options- und Kombinationsvielfalt für Kunden macht die Herstellung auf langen Produktionsstraßen zu einer großen Herausforderung. Anstatt alle Fahrzeuge sortiert nach Auftragseingang auf das Band zu bringen, lohnt es sich, Cluster von Fahrzeugen mit ähnlichen Ausstattungsmerkmalen zu bilden und direkt hintereinander zu bearbeiten. Trotz immer effizienterer Montagetechniken, trotz Einsatz von Robotern und trotz Rechnerunterstützung an jedem Punkt der Automobilherstellung ist diese Fließbandplanung, also die Entscheidung welches Fahrzeug wann auf das Band geht, großteils Handarbeit.
Zwischenlager, die als Puffer zwischen den einzelnen Verarbeitungsschritten „Karosserie“, „Lack“ und „Montage“ liegen und bis zu 1.500 Fahrzeuge fassen, erlauben das Clustering, also die Gruppierung ähnlicher Fahrzeuge und somit eine größere Flexibilität bei der Bestückung der Fließbänder.
Zugleich bestehen viele Nebenbedingungen. Fahrzeuge mit komplexeren Ausstattungsvarianten dürfen nicht geballt in die Montage einlaufen, stark unterschiedliche Lacke dürfen nicht hintereinander geplant werden, nicht immer sind alle Materialien verfügbar, bestimmte Fahrzeuge müssen vorrangig fertiggestellt werden, usw. Nicht zuletzt ist die Begreifbarkeit und Veränderbarkeit des Clusterings durch Experten vor Ort wichtig: Damit die Mitarbeiter mit ihrer jahrzehntelangen Erfahrung einer automatisierten Planung vertrauen, muss diese Planung nachvollziehbar gestaltet werden.