Hasso-Plattner-Institut
Prof. Dr. Felix Naumann
 

Die Ausstattungsvielfalt schon eines einzigen Fahrzeugmodells ist immens: Rechtslenker, Sonderlackierung, Navigationsgerät, Sonnendach, Dreitürer, Klimaanlage usw. Die Options- und Kombinationsvielfalt für Kunden macht die Herstellung auf langen Produktionsstraßen zu einer großen Herausforderung. Anstatt alle Fahrzeuge sortiert nach Auftragseingang auf das Band zu bringen, lohnt es sich, Cluster von Fahrzeugen mit ähnlichen Ausstattungsmerkmalen zu bilden und direkt hintereinander zu bearbeiten. Trotz immer effizienterer Montagetechniken, trotz Einsatz von Robotern und trotz Rechnerunterstützung an jedem Punkt der Automobilherstellung ist diese Fließbandplanung, also die Entscheidung welches Fahrzeug wann auf das Band geht, großteils Handarbeit.

Zwischenlager, die als Puffer zwischen den einzelnen Verarbeitungsschritten „Karosserie“, „Lack“ und „Montage“ liegen und bis zu 1.500 Fahrzeuge fassen, erlauben das Clustering, also die Gruppierung ähnlicher Fahrzeuge und somit eine größere Flexibilität bei der Bestückung der Fließbänder.

Zugleich bestehen viele Nebenbedingungen. Fahrzeuge mit komplexeren Ausstattungsvarianten dürfen nicht geballt in die Montage einlaufen, stark unterschiedliche Lacke dürfen nicht hintereinander geplant werden, nicht immer sind alle Materialien verfügbar, bestimmte Fahrzeuge müssen vorrangig fertiggestellt werden, usw. Nicht zuletzt ist die Begreifbarkeit und Veränderbarkeit des Clusterings durch Experten vor Ort wichtig: Damit die Mitarbeiter mit ihrer jahrzehntelangen Erfahrung einer automatisierten Planung vertrauen, muss diese Planung nachvollziehbar gestaltet werden.

Projektpartner

C³ ist ein gemeinsam mit dem Consulting- und Technologieunternehmen Capgemini Deutschland durchgeführtes Projekt. Mit mehr als 125.000 Mitarbeitern in 44 Ländern ist Capgemini einer der weltweit führenden Anbieter von Management- und IT-Beratung, Technologie-Services sowie Outsourcing-Dienstleistungen. Gemeinsam mit seinen Kunden erstellt Capgemini Geschäfts- wie auch Technologielösungen, die passgenau auf die individuellen Anforderungen zugeschnitten sind.

Die Leistungen im Bereich Technology Services reichen von der prozessorientierten Technologieberatung über die Gestaltung von IT-Architekturen, Implementierung und Roll-out von Standardsoftware bis hin zu Systemintegration und Application Management.

Die Zusammenarbeit im Rahmen des Bachelorprojekts erfolgt mit den auf die Automobilbranche spezialisierten Berliner Kollegen aus dem Bereich Individualsoftwareentwicklung und einem führenden Automobilhersteller.

Projektbeschreibung

Im Rahmen dieses Projekts wird vom Projektteam ein System entwickelt, das effektive Fahrzeugcluster definiert, findet, visualisiert und plant. Für das Projekt stehen historische und laufende Planungs- und Messdaten für die Fahrzeuge und ihre Produktionsschritte in einer Datenbank zur Verfügung. Der Automobilhersteller wird das Projekt mit Fachwissen unterstützen.

Team

Von links nach rechts: Jan Sachse, Suhanyaa Nitkunanantharajah, Sebastian Gerstenberg, Frederick Brumm, Patrick Siegler, Caroline Goericke, Jakob Reschke, Daniel Neuschaefer-Rube

Betreuung

Das Projekt wird durch Prof. Dr. Felix Naumann und Toni Grütze betreut.