Variabler Raum Design Thinking

Variabler Raum

Ideen entfalten sich am besten in einer freien und flexiblen Arbeitsumgebung, in der alle Teammitglieder auf Augenhöhe zusammenarbeiten können. Um die agile Teamarbeit und die Anwendung von Design Thinking zu födern, brauchen wir offene Räume mit flexibel bewegbaren Möbeln, Platz für Whiteboards und Präsentationsflächen sowie Materialien zur prototypischen Gestaltung von Ideen.

 

Als die HPI School of Design Thinking im Jahr 2007 gegründet wurde, gab es auf dem Markt keine passenden Möbel, um diese Innovationsräume zu gestalten. Daher entwickelte die HPI D-School gemeinsam mit dem Berliner Möbelhersteller System 180 die Design Thinking Line®.  

 

Die Tische, Boards und Stauraumlösungen dieser Möbel sind multifunktional nutzbar und durch Möbelrollen leicht im Raum bewegbar. Schnell wurden die Möbel nicht nur in der HPI D-School sondern auch in Unternehmen, wie Bosch der Deutschen Bank und SAP oder Institutionen, wie dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales verwendet.

Design Thinking Work Spaces
Design Thinking Work Spaces (Grafik: System 180)

Design Thinking Work Spaces

 

Der Design Thinking-Raum an der HPI D-School ist in unterschiedliche Bereiche aufgeteilt, die verschiedene Funktionen für die innovative Teamarbeit erfüllen. In unseren offenen „Studio Spaces“ arbeiten bis zu acht Teams nebeneinander, um während des gesamten Prozesses voneinander lernen zu können. So fördern wir unter den Studierenden eine kollaborative „Wir-Kultur“ statt Konkurrenzdenken.

 

Unsere Räume sind in folgende Work Spaces aufgeteilt:

 

Team Space

 

Jedes Design Thinking-Team bekommt seinen eigenen Team Space bestehend aus einem Stehtisch, zwei Whiteboards und Sitzhockern. Dieser Bereich ist die Grundlage für die kreative Teamarbeit und kann von jedem Team individuell gestaltet werden. Im Team Space kommen die Teammitglieder mit ihrem Coach zusammen, um gemeinam mithilfe verschiedenster Design Thinking-Methoden an ihrem Projekt zu arbeiten, Ideen zu entwickeln, Erkenntnisse zu visualisieren und zu dokumentieren. Die Offenheit des Studio Space und die Nähe zu den Bereichen der anderen Teams fördern den kreativen Austausch während des Design Thinking-Prozesses.

 

Share Space

 

Im Share Space kommen alle Teams zusammen, um sich über Projektideen auszutauschen, gemeinsam zu lernen und sich gegenseitig Feedback zu geben. Hier halten unsere Programm-Manager*innen und Coaches kurze Vorträge zu den verschiedenen Phasen und Innovationsmethoden im Design Thinking-Prozess. Das neue Wissen wenden die Teams dann direkt in ihrer Projektarbeit an.

 

Network Space

 

Unser Network Space hat eine einladende Lounge-Atmosphäre mit Getränken und Musik. In den Pausen und bei Veranstaltungen können sich unsere Studierenden und Projektpartner*innen hier entspannt austauschen und netzwerken. Außerdem nutzen unsere Design Thinking-Teams diesen Raum auch zum gemeinsamen Beginn der Teamarbeit sowie zur Reflexion des Workshop-Tages (Check-In und Check-Out).

 

Make Space

 

Für die Prototyping-Phase des Design Thinking-Prozesses nutzen unsere Teams den Make Space. Dort finden sie verschiedenste Materialien, mit denen sie ihre Ideen bauen und so anfassbar machen können. Die Teams stellen hier erste analoge Prototypen aus einfachsten Materialien wie Papier, Karton und Lego her. Der Make Space bietet aber auch die Möglichkeit größere Modelle aus Holz oder Schaumstoff bzw. verfeinerte Prototypen mit 3D-Druck und weiteren digitalen Tools zu entwickeln.

 

Video: The physical team space

 

 

Design Thinking im virtuellen Raum

 

Im Sommersemester 2020 stellte die Corona-Pandemie auch uns vor die Herausforderung mit unseren Programmen in den virtuellen Raum umzuziehen. Normalerweise ist die Lernerfahrung an der HPI D-School von physischer Interaktion gekennzeichnet, doch dank des flexiblen Design Thinking-Mindsets unseres Teams haben wir zusammen schnell Prototypen für Lernformate im virtuellen Raum entwickelt. Um auch dort eine inspirierende, kreative und sichere Lernumgebung zu schaffen, verwenden wir eine Kombination verschiedener digitaler Tools.

 

Für die Videokommunikation verwenden wir die Software Zoom. Wir haben Lizenzen, mit denen wir große Runden im Plenum abhalten und in sogenannten „Breakout-Rooms“ in kleineren Teams zusammenarbeiten können.

 

Als Ersatz für den physischen Informationsraum arbeiten wir mit der Plattform Miro. Diese ermöglicht eine sehr einfache und intuitive Zusammenarbeit mit Post-Its, Fotos, Text und Grafiken in Echtzeit, wie auf einem Whiteboard.

 

Als Lernplattform verwenden wir die HPI-eigene openHPI-Plattform, die seit Jahren im Einsatz ist und derzeit auch von der WHO für Corona-Trainings als Lernumgebung genutzt wird.

 

Mit dieser Kombination von Tools können wir Team Space, Share Space, Network Space und Make Space im virtuellen Raum nachbilden.

 

Design Thinking vor Ort, virtuell und hybrid

 

Von der virtuellen zur hybriden Lernumgebung

 

Seit dem Sommersemester 2020 entwickeln wir auch die Design Thinking-Räume an der HPI D-School weiter. Dabei sind folgende neue Raumkonzepte entstanden:

 

Media-Spaces: Für die Aufnahme von Videos und Podcasts

 

Digitale Coaching-Spaces: Für das Coaching virtueller Teams

 

Hybride Team-Spaces: für die Zusammenarbeit mit Teams, die sich teilweise vor Ort befinden und sich teilweise von Einzel-Arbeitsplätzen virtuell dazu schalten.

 

In den nächsten Monaten wollen wir insbesondere weiter mit einer hybriden Lernumgebung für unsere Design Thinking-Teams experimentieren. „Hybrid“ heißt für uns, dass Raumkonzepte nicht nur in einem analogen oder virtuellen Raum funktionieren, sondern in beiden gleichzeitig. Dabei kann ein Team vor Ort in den Räumlichkeiten der HPI D-School sein, während der andere Teil des Teams im virtuellen Raum an der gemeinsamen Projektarbeit teilnehmen kann.

 

Video: Designing hybrid environments for collaborative learning

 

 

 

Um dies zu ermöglichen entwickeln wir aktuell gemeinsam mit System 180 einen Prototyp für einen speziellen hybriden Team Space, in dem die notwendige technische Ausstattung für Kollaboration zur Verfügung integriert werden kann. Die Herausforderung besteht vor allem darin, eine Zusammenarbeit zwischen den virtuellen und analogen Teammitgliedern auf Augenhöhe zu ermöglichen.

 

Neben dem hybriden Teamarbeitsplatz benötigen auch die Design Thinking-Coaches und Programmleiter:innen einen besondere technische Ausstattung, um agile Teams online zu betreuen.

 

Das Hauptaugenmerk liegt bei allen Prototypen auf der sinnvollen Integration von Monitoren, 360-Grad Kameras, Mikrofonen, Beleuchtung und Lautsprechern im Raumsetting. Dabei geht es nicht nur darum, eine perfekte kollaborative Nutzungssituation zu schaffen, sondern auch um den Erhalt eines Zusammengehörigkeitsgefühls: Alle Teilnehmenden sind Teil eines Ganzen – egal in welchem Raum sie sich befinden.

 

Mehr über den Prozess der Entwicklung einer hybriden Design Thinking Line mit System 180 könnt ihr im Artikel bei Architonik lesen.

 

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