GDTW 2017: Wie das Handwerk von der Digitalisierung profitieren kann

Rund 1 Million Handwerksbetriebe in Deutschland müssen sich den Herausforderungen der Digitalisierung stellen. Doch was bedeutet die Digitalisierung für den einzelnen Handwerksbetrieb und wie kann das deutsche Handwerk von der Entwicklung profitieren? Mit diesen Fragen haben sich Studierende aus 20 Nationen im Rahmen der Global Design Thinking Week (GDTW) am Hasso-Plattner-Institut (HPI) intensiv befasst.

Auch an Handwerksbetrieben geht die Digitalisierung nicht vorbei: Viele Produkte und Dienstleistungen werden zunehmend online bezogen, große Plattformen und neue Apps bringen neue Wettbewerber in den Markt, verändern Margen und erhöhen den Wettbewerbsdruck auf das Handwerk. Insgesamt sind in Deutschland mehr als 1 Millionen Handwerksbetriebe von den Veränderungen betroffen. Mit mehr als 130 Ausbildungsberufen ist das Handwerk zudem einer der vielseitigsten Wirtschaftsbereiche Deutschlands. Daher sind die Projektpartner der GDTW 2017 in diesem Jahr acht Handwerksverbände, darunter der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) und das Kompetenzzentrum Digitales Handwerk – bundesweit die zentralen Ansprechpartner für Digitalisierung im Handwerk.

Auf der GDTW erarbeiteten zehn internationale und multidisziplinäre Teams unter dem Motto „Bring Ideas to Life“ neue Ideen für das Handwerk mit dem Nutzer im Fokus. Ihre Problemstellungen, Lösungsansätze und Prototypen präsentierten die Teams in kurzen Vorträgen und an selbstgestalteten Messeständen in der HPI School of Design Thinking.

Die vielfältigen Ideen der Studierenden zielen dabei auf die Verbindung der analogen mit der digitalen Welt. Sie reichen vom Einsatz neuer maßgeschneiderter Techniken und Software zur Kosteneinsparung oder der leichteren Anfertigung individueller Produkte für den Kunden, über neue Elemente in der Handwerksausbildung bis hin zu Online-Plattformen und Apps für branchenspezifische-News und Trends sowie Online-Communities für den Austausch von Erfahrungen und Problemen für bestimmte Handwerke.

Die Global Design Thinking Week

Unter dem Motto „Bring Ideas to Life“ zielt die GDTW 2017 auf die nutzerzentrierte Gestaltung von Lösungsräumen. Ausgangspunkt für die Teams von Studierenden und Design Thinking Coaches aus aller Welt sind erste innovative Geschäfts- und Produktideen. Diese werden entlang eines Design Thinking-Prozesses weiterentwickelt, um im nächsten Schritt dazu neue Lösungen und innovative Anwendungsszenarien zu gestalten. Hier liegt der Fokus auf dem „Design Doing“: Ziel ist es geeignete Anwendungen im Kontext der Wünsche und Vorstellungswelten von Nutzern und Anwendern zu gestalten.

In einer Woche mit fünf Teamarbeitstagen erlernen die Studenten Kernkompetenzen für die Arbeit in innovativen und kreativen Kontexten. Die Problemstellung, die sogenannte „Challenge“ kommt dabei wie auch im Semesterprogramm der HPI School of Design Thinking von einem externen Projekt Partner und wird gemeinsam bearbeitet.

Partner der Global Design Thinking Week: Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH), Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen, Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V., Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerk, Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke, Deutscher Fleischer-Verband e.V., Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks, Verband Deutscher Zahntechniker-Innungen, Werbegemeinschaft des Deutschen Bäckerhandwerks.