„Take no seat“ - Ergonomisches Ein- und Aussteigen aus dem Auto

Projektpartner: Veigel

Challenge: Neugestaltung der Erfahrung des Ein- und Aussteigens in ein Fahrzeug für Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder moderater Behinderung.

 

Team "Take no seat" und Projektpartner Veigel
Foto: HPI D-School / Kay Herschelmann

Kleine Fahrzeuge erschweren für viele Personen das Ein- und wieder Aussteigen. Betroffen sind ältere Menschen mit abnehmender Mobilität, aber auch Personen, die sich in einer bestimmten Lebensphase befinden und aufgrund von zum Beispiel einer Schwangerschaft oder temporären Verletzung eingeschränkt sind. Für diese Lebensumstände hat das studentische Design Thinking-Team ergonomische Ein- und Ausstiegsmethoden entwickelt, welche kleine Autos wieder attraktiver machen.

Im ersten Schritt haben die Studierenden den Dialog zu potenziellen Kund:innen einer Ein- und Ausstiegshilfe und zu einem Physiotherapeuten gesucht. Ziel war es, deren Gefühle, Hoffnungen, Ängste und Gewohnheiten besser nachzuvollziehen, um ein bedürfnisorientiertes Produkt entwickeln zu können.

Innerhalb des Design Thinking-Prozesses entwickelten sie viele verschiedene Konzepte, immer unter der Prämisse, die Bewegungseinschränkung der potenziellen Nutzer:innen dezent zu unterstützen und nicht hervorzuheben. In einem zweitägigen Ko-Kreations-Workshop beim Projektpartner Veigel testeten die HPI D-School-Studierenden zusammen mit Mitarbeitenden die Prototypen und legten sich schließlich auf drei Favoriten fest: Ein Zugband für den Ein- und Ausstieg, ein Tür-Sicherungs-System gegen Lackkratzer an anderen Autos und einen Tür-Stopp-Mechanismus, mit dem man sich an der Autotür hochziehen kann.

Den Projektpartner Veigel begeisterte insbesondere das Fangband als Tür-Stopp-Mechanismus, woraufhin eine marktreife Version entwickelt wurde. Die Zusammenarbeit mit dem studentischen Team und die Einführung in die Methoden und Arbeitskultur des Design Thinking haben im Unternehmen neue Impulse gesetzt. Bei Veigel wurden daraufhin ein eigener Design Thinking-Coach ausgebildet und erste firmeninterne Design Thinking-Projekte umgesetzt.

Veigel CEO Jann Swyter betont, dass man im Unternehmen seit der Kooperation mit Studierenden der HPI D-School außerdem Teams abteilungsübergreifend zusammenstellt, vernetzter denkt, kundenorientierter agiert und schnelle Prototyping-Sessions in den Arbeitsprozess integriert. So schafft die Integration von Design Thinking Schritt für Schritt eine agilere Unternehmenskultur mit noch mehr Innovationspotenzial.