16.09.2014

International Design Thinking Week in der Factory Berlin

Studenten aus aller Welt vernetzen Start-ups in Gemeinschaftsbüros

Keine Zeit oder keinen Ort für den persönlichen Austausch

"Zumeist scheitert der persönliche Austausch schon daran, dass die Mitarbeiter keine Zeit oder keinen Ort haben, um sich zu begegnen und in Kontakt zu treten. Und selbst wenn, fällt es vielen Personen schwer, den ersten Schritt zu machen und das Eis zu brechen", beschreibt Prof. Ulrich Weinberg, Leiter der HPI School of Design Thinking, das Problem. Gemeinsam mit der Factory Berlin, die seit kurzem Heimat für Technologie-Start-ups wie Soundcloud oder 6Wunderkinder ist, hatte die D-School daher gefragt, wie attraktive Treffpunkte für ein Büroumfeld gestaltet und mit welchen Mitteln der übergreifende Kontakt gefördert werden könne. "Co-working Spaces wie die Factory erfreuen sich unter jungen Gründern und Freiberuflern in Berlin immer größerer Beliebtheit. Insofern war es spannend, deren Bedürfnisse live vor Ort zu analysieren und mit der iterativen Methode des Design Thinking Lösungsansätze zu erarbeiten", erklärt Weinberg.

Gemeinsam mit George Kembel, Global Director der d.school Stanford, Dr. Claudia Nicolai, General Program Manager der HPI D-School Potsdam und erfahrenen HPI-Coaches gingen die neun Teams ans Werk. Durch Befragung junger Gründer, Freiberufler und Start-up-Mitarbeiter vor Ort identifizierten die Teams individuelle Bedürfnisse der Nutzer von kollaborativen Arbeitsplätzen und entwickelten innovative Lösungen, um diesen die Kontaktaufnahme mit Büronachbarn oder Arbeitskollegen zu erleichtern.

Von der Lunch-Lotterie bis zur Büro-Schnitzeljagd

Neben einer monatlichen Schnitzeljagd, die im Team und über Bürogrenzen hinweg bewältigt werden kann, oder einem Visitenkarten-Spiel, bei dem Mitarbeiter anhand zuvor ausgefüllter Karten und durch Fragen verschiedener Personen zusammenfinden sollen, gab es auch die Idee für eine Lunch-Lotterie. Dabei werden den Teilnehmern per Zufallsprinzip Kollegen für ein Mittagessen in der gemeinsamen Kantine zugelost. Auf diese Weise lernt man in seiner Pausenzeit neue Leute kennen und kann in lockerer Atmosphäre Kontakte knüpfen. Als Anreiz für die Teilnahme dient ein freies Mittagessen für je eine der teilnehmenden Gruppen. Darüber hinaus konzipierten die Studenten auch Begegnungsräume, die durch wechselnde Musik, Lichtverhältnisse oder Temperaturen immer neue Personen ansprechen und so einen Ort zum Kennenlernen bieten sowie einen Gemeinschaftsgarten, der erst entsteht, wenn Mitarbeiter eigene Pflanzen stiften, bei deren Pflege sie dann mit neuen Leute in Kontakt kommen.

Im Rahmen des Workshops gab es zudem public talks mit anderen Design Thinkern aus dem D-School Netzwerk; so z.B. mit Pieter Spinder und Jake Esman von der Knowmads Business Schoolin Amsterdam oder Ivar Björkman vom OpenLab in Stockholm. Darüber hinaus konnten die Studenten am Wochenende auf einer Innovation Safari unter Leitung von Impact HUB Berlin bekannte und versteckte Kreativplätze der Berliner Start-up-Szene entdecken.